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Katharina Wagner bei Berliner Soiree zum 200. Geburtstag Richard Wagners in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft
5. Juni 2013
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Musiker für das Bayreuther Festspielorchester zu bekommen wird mehr und mehr zum Problem. Das hat Festspielleiterin Katharina Wagner bei einer Soiree zum 200.Geburtstag Richard Wagners am Dienstagabend in Berlin beklagt. Als Grund dafür nannte die Urenkelin Richard Wagners vor Politikern und Kulturschaffenden aus der Hauptstadt die Ausweitung der Spielzeiten an vielen großen Theatern und bei zahlreichen Orchestern.

Finanzstaatssekretär Hartmut Koschyk, Gert-Dieter Meier, Leiter Lokalredaktion Bremerhaven, Nordsee-Zeitung
(langjähriger Chefredakteur des Nordbayerischen Kuriers, Bayreuth), Siegmund Schiminski, Landesobmann der bayerischen Sparkassen und Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bayreuth, Katharina Wagner, Leiterin der Bayreuther Festspiele, Pianist Alexander Fleischer, Wilhelm Wenning, Präsident der Regierung von Oberfranken und Vorsitzender des Stiftungsrats der Oberfrankenstiftung, Sängerin Isabelle Catherine Vilmar und Stefan Specht, und der Geschäftsführer der Richard-Wagner-Stipendienstiftung, Dr. Stefan Specht

Finanzstaatssekretär Koschyk, auf dessen Initiative die Kultursoirée anlässlich des 200. Geburtstages von Richard Wagner in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin stattfand, begrüßte die Teilnehmer

Gerade die Zusammensetzung des Festspielorchesters und auch des Festspielchors mit den verschiedensten Musikern und Sängern aus allen Teilen Deutschlands, Europas und der Welt mache die Einzigartigkeit Bayreuths aus. „Die Leute machen das in ihren Ferien, in ihrer Freizeit, alle kommen freiwillig“, sagte Katharina Wagner. Dadurch entstehe nicht nur ein musikalisches Miteinander, sondern eine Art familiärer Zusammenhalt.

Gespräch mit Katharina Wagner

In Sichtweite des Reichstagsgebäudes plauderte Katharina Wagner im Gespräch mit dem Bayreuth-Kenner und jetzigen Chefredakteur der Nordsee-Zeitung Bremerhaven Gert-Dieter Meier über den 200. Geburtstag ihres Urgroßvaters, über ihr Aufwachsen im Umfeld des Festspielhauses und über das Jubiläumsjahr. Zum neuen Ring, den der Regisseur und Intendant der Berliner Volksbühne Frank Castorf bereits seit April in Bayreuth probt, gab Katharina Wagner kaum etwas preis. Wenn Castorf landläufig als „der Zertrümmerer“ gelte, dann könne sie aus ihrer Sicht sagen, dass er in Bayreuth nichts zertrümmern werde. „Das was man bislang sehen kann, ist beeindruckend“, so die Festspielleiterin. Sie habe nicht das Gefühl, das Castorf Dinge tut, nur um zu provozieren.

Pianist Alexander Fleischer und Sängerin Isabelle Catherine Vilmar umrahmeten die Kultursoirée  musikalisch

Vor dem Hintergrund der Probenarbeit sprach Katharina Wagner aber auch ein anderes aktuelles Problem an: „Wir haben einen Mangel an Proben- und Lagerräumen am Festspielhaus.“ Deshalb seien seit geraumer Zeit auch regelmäßig Sattelschlepper zwischen Festspielhaus und angemieteten Räumen im Stadtgebiet unterwegs. Kritikern, die den Platzbedarf mit Hinweis auf vergangene Jahre und Jahrzehnte in Zweifel ziehen, entgegnete Katharina Wagner, dass sich die Bühnentechnik in der Vergangenheit gewaltig weiterentwickelt habe. Auch die Erwartungen des Publikums und aller Beteiligten hätten sich stark verändert, so dass ein neuer Platzbedarf entstanden sei. Castorf probe derzeit beispielsweise auf der Hauptbühne im Original-Bühnenbild.

Als Riesenerfolg bezeichnete die Festspielleiterin das Geburtstagskonzert im Festspielhaus, bei dem Christian Thielemann am 22. Mai das Festspielorchester auf offener Bühne geleitet hatte. Die Live-Übertragung des Kulturkanals Arte habe herausragende Einschaltquoten erzielt, das Konzert sei in vielen Ländern der Erde gezeigt worden und habe beste Kritiken bekommen. Allerdings sei das Konzert auch extrem aufwändig gewesen. Mit jedem einzelnen Musiker hätten umfangreiche Verträge geschlossen werden müssen, das Hintergrundbild des Malers Anselm Kiefer sei eigens aus Paris eingeflogen worden und habe umfangreich versichert und bewacht werden müssen.

Moderator des Abends war Gert-Dieter Meier, Leiter Lokalredaktion Bremerhaven, Nordsee-Zeitung (langjähriger Chefredakteur des Nordbayerischen Kuriers, Bayreuth)

Veranstalter der Soiree in Berlin war der Bayreuther Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk. Er hatte in seiner Funktion als Parlamentarischer Finanzstaatssekretär erst vor wenigen Wochen die neue Sonderbriefmarke und Sondermünze „200 Jahre Richard Wagner“ vorgestellt. Er nannte Richard Wagner einen Komponisten, der nicht nur in allen Teilen der Welt bekannt sei, sondern auch weltweit verehrt werde.

Im Gespräch mit Dagmar Wöhrl MdB, Mitglied des Kulturausschusses des Deutschen Bundestages

„Bayreuth ist wirklich einmalig“, sagte die Abgeordnete Dagmar Wöhrl, die dem Kulturausschuss des Bundestags angehört. Es gebe nichts, worüber man so trefflich diskutieren und streiten kann, wie über Richard Wagner und sein Werk.

Wilhelm Wenning, Präsident der Regierung von Oberfranken und Vorsitzender des Stiftungsrats der Oberfrankenstiftung

Oberfrankens Regierungspräsident nannte die Bayreuther Festspiele eine unwahrscheinliche Bereicherung für die Region, für Bayern, für Deutschland und weit drüber hinaus. Wenning vergaß es dabei nicht, die anderen kulturellen Highlights Oberfrankens hervorzuheben. Namentlich nannte er die Bamberger Symphoniker, die Luisenburg Festspiele in Wunsiedel und die Theater in Coburg und Hof. Oberfranken sei in Sachen Kultur ganz hervorragend ausgestattet.

Siegmund Schiminski, Landesobmann der bayerischen Sparkassen und Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bayreuth

Ermöglicht wurde die Soiree „200 Jahre Richard Wagner“ durch das finanzielle Engagement der Oberfrankenstiftung und der bayerischen Sparkassen. Deren Obmann Siegmund Schiminski, Vorstand der Sparkasse Bayreuth, schwärmte nicht nur von den Festspielen, sondern sorgte mit der Sopranistin Isabelle Catherine Vilmar und dem Pianisten Alexander Fleischer , dass die Besucher auch das Werk Wagners kennenlernen durften. Die Hamburger Sopranistin war nicht nur Richard-Wagner-Stipendiatin, sondern auch mehrfach Teilnehmerin des Festivals Junger Künstler in Bayreuth. In Berlin sang sie Ausschnitte aus „Lohengrin“, „Tannhäuser“ und „Walküre“ sowie die Wesendonck-Lieder.

Ein für das Erzgebirge typisches Räuchermännchen in Gestalt Richard Wagners überreichte der Tourismusausschussvorsitzende im Deutschen Bundestag Klaus Brähmig (links) an Festspielleiterin Katharina Wagner

Finanzstaatssekretär Koschyk überreichte den Musikern die Sondermünze und Sonderbriefmarke Richard Wagner

Finanzstaatssekretär Koschyk gemeinsam mit seinem Bundestagskollegen Klaus Brähmig MdB, Botschafter a.D. Michael Geier und dem Botschafter der Republik Korea Jae-shin Kim

Empfang im Foyee des Kaisersaals

Einen Videopodcast zur Kultursoirée anlässlich des 200. Geburtstages von Richard Wagner in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin finden Sie HIER.

Zur Berichterstattung in der Bayerischen Rundschau gelangen Sie HIER.

Zur Berichterstattung in der Bayreuther Sonntagszeitung gelangen Sie HIER.

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