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Potenzial beim Mittelstand / Viele Unternehmen haben Optimierungsbedarf – Tagung der Mittelstandsunion in Goldkronach
6. Oktober 2011
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Deutschland ist nicht nur gut durch die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise gekommen, sondern sogar gestärkt daraus hervorgegangen. Das hat der Parlamentarische Finanzstaatssekretär Hartmut Koschyk bei einer Tagung zum Thema Mittelstandsfinanzierung in Goldkronach festgestellt. Nun gelte es, die Staatsschuldenkrise in Europa zu überwinden. Wenn die wissenschaftlichen Meinungen über die Beherrschbarkeit der Folgen auch auseinandergehen, so zeigte sich Koschyk zuversichtlich, dass eine Überwindung möglich sei.

Mittelstand 1

Als Grund dafür, dass Deutschland die Wirtschafts- und Finanzkrise besser überstanden hat als jedes andere europäische Land nannte Koschyk die Einführung der beiden Konjunkturprogramme, aus denen rund 100 Millionen Euro nach Oberfranken geflossen seien. Aber auch das energetische Gebäudesanierungsprogramm oder verschiedene steuerliche Impulse hätten dazu beigetragen.
Vor dem Hintergrund der Schieflage Griechenlands werde der jetzt beschlossene Rettungsschirm das zentrale Instrument sein, an dem sich das Schicksal der künftigen Wirtschaftssituation Europas entscheide. Koschyk warnte davor zu glauben, dass mit einem Konkurs Griechenland alle Probleme gelöst seien. Auch bei einer Insolvenz müsse irgendjemand die Zeche bezahlen, sagte er, und selbst eine sofortige Umschuldung würde zu einem erheblichen Wertberichtigungsbedarf führen.
In der von der Mittelstandunion organisierten Tagung ging es vor allem um verschiedene Finanzierungsformen und um Potenziale für den Optimierungsbedarf bei typischen Mittelständlern. Nur drei Prozent der Unternehmer hätten überhaupt eine Unternehmensstrategie, sagte Michael Roth von ROM-Consulting in Lauf bei Nürnberg. Doch genau diese drei Prozent erzielten im Schnitt fast 50 Prozent mehr Gewinne als ihre Konkurrenten.
Unabdingbar für Mittelständler sei auch eine ständige Stärken- und Schwächenanalyse. Als wichtige Potenziale nannte Roth eine Optimierung der Finanzbuchhaltung, eine bessere Stücklistenpflege sowie ein effektives Controlling, aus dem genau hervorgeht, welche Abteilung welche Kosten verursacht. Nur so sei es zu vermeiden, dass gerade der Produktbereich forciert wird, der am meisten Kosten verursacht.
Einen wichtigen Bereich für eine effektivere Unternehmensführung sah der Berater in der Prozesskostenoptimierung. „Umso größer die Wertschöpfung, umso wichtiger sei es, die Prozesskosten im Auge zu behalten. Bei allen Instrumenten müsse aber der Faktor Mensch im Mittelpunkt stehen. „Wenn Mitarbeiter in die Strategie eingebunden sind, dann kommen automatisch Engagement und Kreativität ins Spiel“, so Roth.

Mittelstand 2

Was mittelständische Unternehmen finanziell entscheidend voranbringen kann, sind in der Regel die zahlreichen Förderprogramme, die bei der Tagung Klaus Smolik von der an der IHK angesiedelten Innovationsoffensive Ostbayern vorstellte. Neben dem seit Jahren höchst erfolgreich laufenden Bundesprogramm „Impulse für Wachstum“, von dem bereits zwölf Millionen Euro nach Oberfranken geflossen seien, nannte Smolik auch das Patent- und Schutzrechtsprogramm mit dem Namen „Signo“ sowie die Innovationsgutscheine, die besonders für kleine Unternehmen und Handwerksbetriebe geeignet seien.
In den Mittelpunkt seiner Empfehlungen stellte Smolik das bereits seit 15 Jahren höchst erfolgreich laufende zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM). „Nichts bringe mittelständische Unternehmen vergleichbar weiter, als dieses Programm“, so Smolik, der allein für das zurückliegende Jahr auf 170 Projekte in Oberfranken mit Zuwendungen von zusammen rund 17 Millionen Euro kam.
Konkret biete ZIM kleinen und mittleren Unternehmen eine verlässliche Perspektive zur Unterstützung ihrer Innovationsbemühungen. Dies erfolge durch eine attraktive Förderung von Kooperations- und Netzwerkprojekten und seit 2009 zusätzlich durch die Förderung von Einzelprojekten. Damit sei das ZIM-Programm auch das Basisprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums für die marktorientierte Technologieförderung der innovativen mittelständischen Wirtschaft. Ziel sei es die Innovationskraft der kleinen und mittleren Unternehmen nachhaltig zu unterstützen und einen Beitrag für deren Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit zu leisten.

Die Redebeiträge der Referenten können Sie unter www.romconsulting.de nachlesen.

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