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„Ungewöhnliches gegen die Gewohnheit“ / Schwester Teresa beim 4. Bayreuther Fastenessen – 1000 Euro für das Frauenhaus der Caritas gespendet
24. März 2012
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Bayreuth. Liebe und Vergebung, die Heilige Schrift leben und Gott zu loben sowie Ungewöhnliches gegen die Gewohnheit tun: Mit Hilfe all dieser kleinen Schritte ist ein erfülltes Leben möglich. Das sagt Schwester Teresa Zukic, Begründerin der Kleinen Kommunität der Geschwister Jesu. Obwohl die Gemeinschaft mittlerweile von Pegnitz ins mittelfränkische Weisendorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt umgezogen ist, kommt Schwester Teresa immer wieder gerne an ihre alte Wirkungsstätte zurück.

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Am Samstag war sie Hauptrednerin beim 4. Bayreuther Fastenessen des Parlamentarischen Staatssekretärs Hartmut Koschyk im Schlossturmsaal der Pfarrei „Unsere Liebe Frau“. Dabei stellte sie nicht nur ihre Schritte hin zu einem erfüllten Leben vor, sondern führte auch einige Musikstücke mit dem Jugendchor der katholischen Herz-Jesu-Gemeinde Pegnitz auf. Der Spendenerlös des Fastenessens kam dem Frauenhaus des Caritas-Kreisverbandes zu Gute, Koschyk konnte am Ende der Leiterin des Frauenhauses Christine Ponnath einen Scheck über 1000 Euro überreichen.

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„Mein Leben ist mein Hobby“, sagt Schwester Teresa, die einem breiten Publikum durch zahlreiche Fernsehauftritte bekannt wurde. Das Leben bezeichnet sie dabei als Wunder. Schon allein die Tatsache, dass kein einziger Fingerabdruck eines Menschen dem eines anderen gleicht, sei kaum vorstellbar. Wie man sein Leben gestalten kann, das sei in der Bibel nachzulesen, wobei Schwester Teresa an die Zuhörer appellierte, die Heilige Schrift nicht nur zu lesen, sondern auch zu leben. Dann erst werde klar, dass wir Menschen nicht für alles eine Antwort haben müssen und dass Christ sein durchaus auch etwas mit einem Abenteuer zu tun hat.

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Gott zu loben gehört nach Ansicht der gebürtigen Kroatin, ausgebildeten Altenpflegehelferin und studierten Religionspädagogin ebenso zu einem erfüllten Leben. Allerdings sollten wir Gott nicht nur dann loben, wenn die Not groß ist. „Warum brauchen wir immer erst ein Schicksal, um uns mit Gott zu beschäftigen“, sagte Schwester Teresa. Ein Freund, der immer nur dann kommt, wenn er etwas braucht, sei kein wirklicher Freund.

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Ein erfülltes Leben habe immer auch mit Glück zu tun, und das finde man vor allem dann, wenn man auch einmal etwas Ungewöhnliches unternehme. Die Gewohnheit sei der größte Klebstoff in unserem Leben, jeder Tag der vergeht, komme nie mehr wieder. Deshalb sollte man auch nicht vor verrückten, unpopulären. leidenschaftlichen, eben ungewöhnlichen Dingen zurückschrecken. Nichts Ungewöhnliches sollte allerdings die Vergebung sein. „Wer vergibt ist aus dem Schneider und bleibt seelisch gesund“, sagte Teresa.

Mit dem Bayreuther Fastenessen hatte Staatssekretär Koschyk vor Jahren eine gute Tradition vieler Gemeinden aufgegriffen. Neben dem geistlich religiösen Impuls gab es auch diesmal wieder eine Fastenspeise, sowie die Bitte um eine Spende zu Gunsten einer sozialen Einrichtung mit kirchlichem Hintergrund. Diesmal hatten die Verantwortlichen das Frauenhaus in Bayreuth ausgewählt, das nach den Worten seiner Leiterin Christine Ponnath in den 26 Jahren seines Bestehens rund 1700 Frauen und etwa 2000 Kindern vorübergehend zum Zuhause wurde.

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Nach wie vor sei es notwendig, das Thema häusliche Gewalt in der Öffentlichkeit darzustellen, sagte Ponnath. Denn noch immer gebe es zu viele Frauen, die sich schämen, die glaubten, sie seien selber Schuld an der gewalttätigen Situation und versuchten ihr Leid zu verbergen. Doch effektive Hilfe könne erst dann geleistet werden, wenn sie von den Betroffenen auch eingefordert wird.

Das Bayreuther Frauenhaus bietet zehn Frauen mit und ohne Kindern Platz, die physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt oder davon bedroht sind. Sie finden in ihrer Not und ihrem Leid Zuflucht, bekommen Schutz und Hilfe, erhalten Begleitung, Beratung, praktische Unterstützung und pädagogische Betreuung für ihre Kinder. So können sie sich aus der gewalttätigen Beziehung befreien, ihre Ängste aufarbeiten, das Vergangene überdenken, in der Gegenwart handeln und sich auf die Zukunft, auf ein selbstbestimmtes Leben vorbereiten.

Der Aufenthalt im Frauenhaus stellt immer eine vorübergehende Lösung dar. Eine Aufnahme ist rund um die Uhr möglich. Außerhalb der Bürozeiten übernehmen diesen Dienst 35 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen. Sie werden über die Telefonseelsorge oder die Polizei informiert und nehmen Kontakt zur Hilfe suchenden Frau auf. Das Frauenhaus ist auf die Unterstützung der ehrenamtlichen Gruppe angewiesen und erfreut sich seit seiner Gründung bester Zusammenarbeit von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen. Die Anschrift des Hauses wird zum Schutz der Frauen geheim gehalten. Eine Kontaktaufnahme ist jedoch jederzeit unter der Telefonnummer 0921/21116 möglich.

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Es müsse noch viel getan werden, um von Gewalt betroffenen Frauen ein Leben in Würde zu gewährleisten, so Ponnath. „Wir sehen uns verpflichtet Schutz und Hilfe anzubieten. Je besser wir helfen, desto größer ist die Chance, dass diese Familien und besonders die Kinder ihr Leben in Eigenregie führen können.“

Das Fastenessen 2012 war auch in diesem Jahr nur durch die Unterstützung regionaler Unternehmen realisierbar. Herzlicher Dank gilt daher der Brauerei Gerbüder Maisel für die Bereitsstellung der Getränke, der Metzgerei Parzen für die Zubereitung der Fastenspeise, der Buchauer Holzofenbäckerei für die Bereitstellung des Fastengebäcks, dem Blumengroßhandel Gisela Hübner für den Blumenschmuck und dem Reha Team Bayreuth für den Versand der Einladungen.

Dank gilt aber auch der Jungen Union Bayreuth-Land mit ihrem Vorsitzenden Markus Täuber, die die Gäste des 4. Bayreuther Fastenessen 2012 mit ihrem Service verwöhnten.

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