Ein deutlich familienfreundlicheres Klima hat die stellvertretende CSU-Generalsekretärin und familienpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag Dorothee Bär gefordert. „Familien müssen wieder das Gefühl haben, sie sind ein wertvoller Teil der Gesellschaft“, sagte Bär bei einer Diskussionsrunde im Pegnitzer Mehrgenerationenhaus. Die Politikerin war auf Einladung des Parlamentarischen Finanzstaatssekretärs und Bayreuther Bundestagsabgeordneten Hartmut Koschyk nach Pegnitz gekommen und hatte zuvor einige Kindergärten besucht.
Bei der Diskussion rief Bär dazu auf, sich immer wieder an der eigenen Nase zu fassen und Familien auch ideell zu unterstützen. Begriffe wie „Herdprämie“ oder „Wickel- und Windelvolontariat“ seien dabei völlig fehl am Platz. Als alarmierend bezeichnete die stellvertretende Generalsekretärin eine aktuelle Studie, nach der 17 Prozent aller 18-Jährigen in Deutschland es als Idealfall bezeichnen, wenn sie später einmal keine Kinder haben. Dies sei der mit Abstand höchste Wert in ganz Europa. In den meisten anderen Ländern sei der Anteil der 18-Jährigen, die keine Kinder wünschen, gerade mal unter fünf Prozent. Eltern müssten deshalb noch mehr als bisher gefördert und gestärkt werden. Kritik erntete bei der Politikerin auch die immer wieder aufkommende Forderung nach Gutscheinen statt finanzieller Leistungen. Wer dies fordere, stelle Eltern unter den Generalverdacht, sie würden nicht richtig mit Geld umgehen können.
Indem im Bundeshaushalt 2011 in den Bereichen Bildung und Forschung keine Kürzungen vorgenommen wurden, habe der Bund ein klares Signal für Familien gesetzt, sagte Staatssekretär Koschyk. Auch die Erhöhung des Kindergeldes und der Kinderfreibeträge zu Beginn der Legislaturperiode seien klare Akzente in Richtung Familienpolitik gewesen. Wenn sich heute manche Menschen aus Angst vor Verzicht bewusst gegen Kinder entscheiden, so habe dies nach Koschyks Worten auch ein Stück weit mit der Entfernung von christlichen Werten zu tun. Dieser Trend müsse wieder umgekehrt werden. Viel dafür getan werden kann auch in den Kommunen. Als Musterbeispiel nannte Koschyk dabei die Stadt Pegnitz, die sämtliche gesetzliche Verpflichtungen viel früher vollständig erfüllt habe, als andere Kommunen.
Bürgermeister Manfred Thümmler hatte zuvor an zahlreichen Einzelbeispielen aufgezeigt, wie ein partnerschaftliches Miteinander von Stadt und Bürgern zum Wohle von Familien funktioniert. So seien in Pegnitz nicht nur der erste integrative Kindergarten Oberfrankens und die zweitgrößte Grundschule des Regierungsbezirks angesiedelt, sondern auch 22 Kinderspielplätze, 15 Bolzplätze und die in Bezug auf die Einwohnerzahl größte Volkshochschule ganz Nordbayerns. Als Mittelpunkt bezeichnete er das Mehrgenerationenhaus, das für den Säugling genauso gut da sei, wie für den über 100-jährigen Mitbürger.
Jedes der 500 Mehrgenerationenhäuser in Deutschland, davon 90 in Bayern, leiste einen wichtigen Beitrag, Generationen zusammenzuführen, sagte Dorothee Bär. Deshalb müssten diese Einrichtungen auch künftig weitergeführt werden. Einen wichtigen Beitrag könnten die Mehrgenerationenhäuser unter anderem im Bereich der Integration leisten.
Im Vorfeld des Besuches im Mehrgenerationenhaus Pegnitz besuchte Dorothee Bär mit Staatssekretär Hartmut Koschyk und Bürgermeister Manfred Thümmel eine evangelische Kinderkrippe und den katholischen Kindergarten Don Bosco.
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There are 2 comments
Danke für gute Nachrichten. Endlich wird Klartext zur Wertschätzung der Familie geredet und auch noch darüber berichtet. Danke!
Warum so bescheiden? Die Familie ist nicht bloß ein „wertvoller Teil der Gesellschaft“. Sie ist sogar die Keimzelle der Gesellschaft, des Volkes, des Staates! Ohne Familien gäbe es keinen Staat!