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„Franken ist europaweit einzigartig“ – Früherer Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein stellte „sein“ Franken vor
14. November 2010
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Fränkische Vielfalt statt Franken-Tümmelei, fränkisches Selbstbewusstsein statt „fränkisch-zänkisch“: Bei einer Veranstaltung des Parlamentarischen Finanzstaatssekretärs und örtlichen Bundestagsabgeordneten Hartmut Koschyk am Sonntagabend im Gößweinsteiner Ortsteil Kleingesee zeigte sich der frühere bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein als leidenschaftlicher Anwalt seiner fränkischen Heimat. „Mein Franken“ heißt auch das Buch, das der Politiker vor einiger Zeit veröffentlicht hatte und in dem er den Landstrich in seiner ganzen Vielfalt vorstellt.

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Franken und Bayern, das sei doch kein Gegensatz, sagt Beckstein und erinnert daran, dass Franken historisch nie ein einheitliches Gebiet war. Erst Maximilian von Montgelas, Minister unter dem Bayernkönig Maximilian I., habe Bayern in Kreise und Bezirke eingeteilt, darunter Ober-, Unter- und Mittelfranken. „Das war die Geburtsstunde des modernen Franken“, sagte Beckstein, der den eigenständigen Charakter und die Vielfalt Frankens ganz besonders hervorhob. „Ohne Franken wäre Bayern auf das Alpenpanorama zurückgeworfen“, stellte der gebürtige Hersbrucker klar und bezeichnete eine derart große Zahl von eigenständigen Merkmalen, wie sie Franken besitze, als europaweit einmalig.
Die vielfältige Landschaft habe auch den Charakter der Menschen geprägt, so Beckstein, der die typisch fränkische Bescheidenheit auch ein wenig in Frage stellte. Während für einen Franken ein „passt scho“ das höchste der Gefühle ist, sei für einen Oberbayern alles, was einigermaßen über Durchschnitt ist, gleich Weltspitze. In eine Region, die sich selbst gerne als das Ende der Welt bezeichnet, werde natürlich niemand kommen, mahnte Beckstein: „Man wird nur dann attraktiv, wenn man auch seine Stärken herausstellt.“

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Trotz seiner Kritik am permanenten Jammern über Benachteiligungen wollte aber auch Beckstein nicht verhehlen, dass der Großraum München eine weltweit einmalige Anziehungskraft besitze und Franken deshalb alles daran setzen müsse, seine Leistungen herauszustellen. Mit den Bayreuther Richard-Wagner-Festspielen, der Ansbacher Bachwoche, dem Würzburger Mozartfest, dem Nürnberger Bardentreffen und den Banzer Songs an einem Sommerabend könne Franken beispielsweise durchaus ein kulturelles Gegengewicht zu den Münchner Staatstheatern aufbieten.

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Mit der negativen demographischen Entwicklung sprach der frühere Ministerpräsident ein weiteres Problem an, mit dem Franken mehr als andere Landstriche zu kämpfen habe. Die Schwierigkeiten aus dieser Entwicklung dürften keinesfalls unterschätzt werden, deshalb sollte man um jede Schule und um jede Pfarrstelle kämpfen. Kirchen und Schulen seien wichtige kulturelle Mittelpunkte, aber auch eine gute Verkehrsinfrastruktur, das schnelle Internet und eine aufrechterhaltene ärztliche Versorgung seien gegen die negative demographische Entwicklung wichtig.

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Staatssekretär Koschyk plädierte dafür, selbstbewusst und werbend für die fränkische Vielfalt aufzutreten. „Wir sollten den Reichtum Frankens stärker nach außen tragen“, sagte Koschyk. Umrahmt wurde der Abschluss von Koschyks Veranstaltungsreihe „Politischer Herbst“ von Siggi Stadter und seinem Oberfranken-Trio sowie von einigen Volkstänzen, die von der Kindertanzgruppe des Fränkischen-Schweiz-Vereins unter der Leitung von Franz-Xaver Bauer.

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Beckstein in Kleingesee jpg. (89)Die Veranstaltung „Gedanken über Franken“ nutzten die Mitglieder der FU-Trockau mit der CSU-Ortsvorsitzenden Helga Weißer den 1. Geburtstag des FU-Ortsverbandes zu feiern.

Weitere Bilder der Veranstaltung finden Sie HIER.

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