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220 Jahre Alexander von Humboldt in Franken
10. Januar 2012
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Alexander von Humboldt, geboren am 14. September 1769 in Berlin, verstorben am 6. Mai 1859 ebenda, ist der Allgemeinheit wohl eher als vielseitiger Naturforscher, Forschungsreisender und „Abenteurer“ bekannt. Von seiner Ausbildung her war Humboldt Bergbau-Ingenieur. In einer Rekordzeit absolvierte er von Juni 1791 bis Februar 1792 an der damals bereits sehr renommierten Bergakademie im sächsischen Freiberg ein entsprechendes Studium und wurde anschließend unmittelbar zum „Assessor cum voto“ im preußischen Bergdepartement ernannt. Der Chef des preußischen Bergwesens, Friedrich Anton Freiherr von Heinitz sowie der damalige Chef der preußischen Verwaltung in den fränkischen Fürstentümern Ansbach-Bayreuth und spätere Staatskanzler, Karl-August von Hardenberg, waren früh auf den aus einer angesehenen Berliner Familie stammenden Alexander von Humboldt aufmerksam geworden, dessen Bruder Wilhelm zu einem einflussreichen Bildungspolitiker in Preußen und Sprachforscher von Weltrang werden sollte.

Im Auftrag von Hardenbergs und von Heinitz‘ begibt sich der der 23-jährige Alexander im Juli 1792 auf Inspektionsreise der fränkischen Bergbau-Reviere und trifft am 13. Juli in Steben ein, wo er am 14. Juli erste Grubenbefahrungen unternimmt. Über Naila und Münchberg kommt er am 17. Juli ins Goldkronacher Revier. Am 20. Juli reist er weiter ins Wunsiedler Revier und trifft am 23. Juli in Arzberg ein. Von dort schreibt er an seinen Freund Carl Freiesleben: „Das Gebirge hat auf der Oberfläche, im Gneiß, in den Gängen, so manches ähnliche mit unserm lieben Erzgebirge…“

Am 26. August 1792 erstattet er dem preußischen Bergbau-Chef von Heinitz in Bayreuth mündlich Bericht über seine ersten Eindrücke. Tags darauf, am 27. August, schreibt er an Freiesleben: „Nur zwei frohe Worte, lieber Junge, die ich Ihnen aber unter der Bedingung sage, daß Sie sie fein in sich verschließen müssen. Ich bin gestern zum Königl. Oberbergmeister in den beiden fränkischen Fürstenthümern ernannt worden. Ich habe mit meinen Grubenberichten so viel Ehre eingelegt, daß ich die alleinige direction des praktischen Bergbaus in den 3 Bergämtern Naila, Wunsiedel und Goldcronach erhalten habe. Alle meine Wünsche, guter Freiesleben, sind nun erfüllt. Ich werde nun ganz dem praktischen Bergbau und der Mineralogie leben.“

Am 5. September 1792 nimmt Alexander von Humboldt in Ansbach an einer Besprechung mit von Hardenberg und von Heinitz teil. Am 22. September schließt er seinen umfassenden „Bericht über den Zustand des Bergbaus und Hüttenwesens in den Fürstentümern Bayreuth und Ansbach“ ab, der die Grundlage für sein bis Februar 1797 andauerndes Engagement für den fränkischen Bergbau darstellt.

An den Beginn des erfolgreichen Wirkens Alexander von Humboldts vor 220 Jahren in Franken will das Alexander von Humboldt-Kulturforum Schloß Goldkronach e.V. durch zahlreiche Veranstaltungen im Jahr 2012 erinnern. Dazu zählen u.a. ein Historisches Symposium am 27. Juli in Schloß Goldkronach, eine „Literarische-Musikalische Reise auf Humboldts Spuren“ am 28. Juli von Goldkronach über Bad Steben nach Arzberg sowie der inwischen traditionelle „Humboldt-Tag“ mit Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich am 15. September in Goldkronach. Auch wird das Kulturforum die Herausgabe einer Buchpublikation zum Thema „Alexander von Humboldt in Franken“ in der Reihe „Auf den Spuren der Dichter und Denker in Franken“ des Schrenk-Verlag, Gunzenhausen, unterstützen. Daneben findet 2012 der traditionelle „Kultursommer Schloß Goldkronach“ mit zahlreichen Veranstaltungen statt.

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