Allgemein Für Deutschland
9. Deutsch-Koreanisches Forum: Innovations- und Reformpolitik in Korea und Deutschland als Antwort auf die Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise
5. November 2010
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Zusammenfassung von: Bankbevollmächtigter Robert Kliche, Bayerische Landesbank, Abteilung Nachhaltigkeitsmanagement und Zukunftsmärkte, der in Incheon /Songdo am 9. Deutsch-Koreanischen Forum teilnimmt.

Der Präsident des koreanischen Instituts für Internationalen Handel, Dr. Lee Kyung Tae, und der Geschäftsführer der Koreanisch-Deutschen Handelskammer, Jürgen Wöhler, behandelten im Rahmen der dritten Sitzung des Deutsch-Koreanischen Forums 2010 in Ihren Vorträgen speziell das Thema „Innovations- und Reformpolitik in Korea und Deutschland als Antwort auf die Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise“.

Herr Dr. Lee Kyung Tae ging in seinem Vortrag kurz auf die Finanz- und Wirtschaftskrise ein und erörterte, dass Korea insbesondere mit einem „staatlichen Stimuluspaket“ reagierte, um die Folgen der Krise möglichst abzufedern. Dies ist erfolgreich gelungen. Die Implementierung von Kontrollmechanismen hat Korea übrigens bereits nach der Asienkrise 1997 auf den Weg gebracht, so dass nur ergänzende Instrumente erforderlich waren. Da Korea – genau wie Deutschland – stark exportorientiert ist, ging es in erster Linie darum, die Binnennachfrage zu steigern, um so bei weltweiten Wirtschaftskrisen weniger abhängig zu sein. Korea hat dafür das strategische Projekt „Green Growth“ (Grünes Wachstum) verabschiedet, das ein nachhaltiges – und insbesondere umweltweltfreundliches – Wachstum sicherstellen soll. Daneben soll das Projekt „Green Growth“ Antworten und Lösungen auf die Herausforderungen in den Bereichen Energieabhängigkeit und Klimaschutz finden, denn Korea ist beinahe völlig von Energieimporten abhängig und emittiert als Industrieland eine nicht unerhebliche Menge an Kohlendioxid. Herr Dr. Lee führt in diesem Zusammenhang Kooperationspotentiale zwischen Deutschland und Korea an, z.B. in den Bereichen der Energiesicherheit (Kooperation gegen Ressourcen-Nationalismus, gemeinsame Forschungsprojekte etc.) und Nachhaltigkeit (Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, nachhaltige Mobilität etc.).

Als Vertreter der deutschen Seite erörterte Jürgen Wöhler, dass Deutschland in der Krise u.a. Stimuluspakete auf den Weg gebracht, die Unternehmen mit Kurzarbeitergeld unterstützt, die Steuern gesenkt und strukturelle Vorteile genutzt hat. Letztere ergeben sich insbesondere aufgrund der sehr guten Situation bei den Lohnstückkosten. Deutschland ist in den letzten Jahren so maßvoll mit Lohnsteigerungen umgegangen, dass diese unter den Produktivitätszuwächsen lagen. So hat sich Deutschland bei den Lohnstückkosten einen Vorteil von ca. 20% gegenüber den europäischen Nachbarn der Eurozone erarbeitet. Selbst bei einem starken Euro kann die deutsche Wirtschaft diese strukturellen Vorteile nutzen und sich damit von der Konkurrenz absetzen. Diese Vorteile – gepaart mit dem hervorragenden Ruf von Produkten „made in Germany“ – sorgen für Auftragseingänge, eine gute Geschäftslage und einen gut funktionierenden Export.

Im Anschluss an die Vorträge diskutierte das Forum über die verschiedenen Möglichkeiten der Kooperation zwischen Korea und Deutschland, bestehende Handelshemmnisse sowie über die bereits erfolgreich gemeisterten Hindernisse. Gerade im Bereich CleanTech (Umwelttechnik) ist Deutschland bereits stark in Korea engagiert; weiteres Potential besteht.

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