Es war ein besonderes Konzerterlebnis, das der Zamirchor Bayreuth, der Kammerchor aus Tivon bei Haifa und der Oratorien-Kammerchor aus Jerusalem den zahlreichen Besuchern in der Zamirhalle boten. Die drei Chöre verbindet bereits eine langjährige freundschaftliche Zusammenarbeit, die von der Leiterin des Bayreuther Zamirchores, Barbara Baier und dem israelischen Komponisten und Dirigenten Issak Tavior begründet wurde.
Der Kammerchor aus Tivon bei Haifa unter der Leitung von Frau Yael Wagner Avital.
Nach Konzerten mit den Hofer Symphonikern in Hof und Nürnberg und vor weiteren Konzerten in Bad Steben, Genf und Haifa wollten die drei Chöre durch ihr Acapellakonzert in Bayreuth einen besonderen Beitrag zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar leisten. „Im Zeichen der Freundschaft“, so lautete das Motto des Konzertes und die Zeichen einer besonderen deutsch-israelischen Freundschaft waren an diesem Abend beeindruckend zu erleben.
Der Oratorien-Kammerchor Jerusalem unter der Leitung von Ofer dal Lal.
So brachte der Kammerchor aus Tivon bei Haifa unter der Leitung von Frau Yael Wagner-Avital mit der Pianistin Irit Shuman neben Liedbeiträgen israelischer Komponisten drei vierstimmige Sätze von Joseph Haydn mit wunderbarer deutscher Aussprache zu Gehör. Gemeinsam mit dem Oratorien-Kammerchor Jerusalem unter Leitung von Ofer dal Lal interpretierten beide israelischen Chöre den christlichen Choral „Wie der Hirsch schreit“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Die Zamirhalle des gleichnamigen Zamirchors war bis auf den letzen Platz besetzt.
Der Jerusalemer Chor hatte in seinem Programm neben traditionellen Shabbat-Liedern, israelischen Volksweisen, Kompositionen von Benjamin Britten auch Lieder von Johannes Brahms und Robert Schumann aufgenommen. Der Bayreuther Zamirchor hatte zum Schwerpunkt seines Auftritts unter dem Dirigat von Roland Vieweg jiddische, hebräische und chassidische Lieder des jüdischen Komponisten Viktor Ullmann ausgewählt, die dieser im Konzentrationslager Theresienstadt komponiert hatte.
Roland Vieweg, der Dirigent des Bayreuther Zamirchores
Viktor Ullmann wurde im Oktober 1944 im KZ Auschwitz ermordet. Besonders eindrucksvoll und bewegend gestalteten sich die gemeinsamen Auftritte der drei Chöre. Sie brachten das traditionelle jüdische Gebet „Adon Olam“, die Komposition „In the Blood, live“ von Issak Tavior, die dieser selbst dirigierte und das Stück „ELI ELI“, eine eindrucksvolle Gottesanrufung mit dem Text der jüdischen Widerstandskämpferin Hannah Senesh zu Gehör. Die Initiatorin dieses nachhaltigen deutsch-israelischen Kultur-Freundschaftsprojektes, Barbar Baier, hatte es zu Beginn des Konzertabends auf den Punkt gebracht: an das Menschheitsverbrechen des Holocaust muss immer wieder mahnend erinnert werden, damit eine derartige Barbarei sich niemals wieder ereignen kann.
Alle drei Chöre bei ihrem gemeinsamen Auftritt bei Acapellakonzert zum Holocaust-Gedenktag unter dem Motto „Im Zeichen der Freundschaft“.
Aber auf der schmerzlichen Erinnerung an diese Verbrechen des NS-Regimes kann Freundschaft gerade im Zeichen der religiösen und kulturellen Verbundenheit zwischen Juden und Christen und Israelis und Deutschen wachsen. Die Freundschaft des Bayreuther Zamirchors mit den israelischen Chören aus Tivon und Jerusalem zeigt, dass dies kein frommer Wunsch, sondern bereits gelebte Wirklichkeit ist. So feierten die drei Chöre in Bayreuth am Vorabend des Konzertes gemeinsam den Shabbat.
Der Komponist und Dirigent Issak Tavior.
Im Oratorien-Kammerchor Jerusalem singt ein deutscher, in Jerusalem wirkender Franziskaner-Mönch mit. Der Schirmherr des Konzertes, Hartmut Koschyk MdB, zeigte sich gemeinsam mit Landtagsvizepräsidentin Anneliese Fischer und Stadträtin Elisabeth Bauriedel beeindruckt und bewegt von dem Konzert der drei Chöre und sicherte den Initiatoren des Projektes Barbara Baier und Issak Tavior sein volle Unterstützung bei weiteren Vorhaben zu, die 2015 im Zeichen des 50-jährigen Jubiläums der deutsch-israelischen Beziehungen stehen werden.
Alle Chorleiter und Dirigenten des eindrucksvollen deutsch-israelischen Konzertabends.
Die unermüdliche Initiatorin des deutsch-israelischen Kultur-Freundschaftsprojektes Barbara Baier.
Der Schirmherr des Bayreuther Konzertabends Hartmut Koschyk MdB sichert den Initiatoren Barbara Baier und Issak Tavior eine Unterstützung für weiter Vorhaben zu, die 2015 anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der deutsch-israelischen Beziehungen geplant sind.
Zum Videobeitrag des Bayerischen Rundfunk über das Konzert der drei Chöre in Nürnberg finden Sie HIER.
Zur Vorberichterstattung über die gesamte Konzertreise der drei Chöre gelangen Sie HIER.
Zum Grußwort von Hartmut Koschyk MdB im Programmheft der gesamten Konzertreise gelangen Sie HIER.
Am Vorabend des Konzertes in der Zamirhalle nahm der Bayreuther Bundestagsabgeordnete und Schirmherr der gesamten Konzertreise an der Schabbatfeier in den Räumlichkeiten des Zamirchores teil. Impressionen dieses Abend finden Sie nachfolgend:
Im Rahmen der Schabbatfeier berichteten Mitglieder der israelischen Chöre über Diskussion- und Podiumsveranstaltungen in Israel über das Wirken und das Ansinnen Richard Wagners.
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Sehr geehrter Herr Koschyk
Herzlichen Dank fuer Ihre Gastfreundlichkeit. Mein Aufenthalt in Bayreute wird unvergesslich bleiben.
Es waere mir und meine Famielie eine Ehre Sie und ihre Gattin bei unz als Gast zuhaben.
Herzliche Gruesse,
Hoachtungsvoll
Rafael Wachs