Im März 1803, also vor fast genau 220 betrat Alexander von Humboldt auf seiner großen Lateinamerika-Reise in Acapulco erstmals mexikanischen Boden, das damals „Neu-Spanien“ hieß, bereiste das Land intensiv, bevor er es ein Jahr später im März 1804 von Veracruz aus wieder verließ.
Klaus Rebmann, inzwischen pensionierter Gymnasiallehrer und Geograph aus Bad Mergentheim, hat Mexiko seit 1973 insgesamt 19 Mal besucht und ist dort intensiv auf Alexander von Humboldts Spuren gewandelt.
Das Alexander von Humboldt-Kulturforum Schloss Goldkronach e.V. und die Katholische Erwachsenenbildung für die Stadt und den Landkreis Bayreuth (KEB) hatten gemeinsam zu einer Vortragsveranstaltung mit Klaus Rebmann in den Vortragssaal des Kunstmuseums Bayreuths eingeladen. Die Veranstaltung wurde vom Regionalmanagement der Region Bayreuth gefördert.
Die Geschäftsführerin und Pädagogische Leiterin der KEB Bayreuth, Anna Stößel, freute sich, ein zahlreiches Publikum zu diesem Vortrag begrüßen zu können.
Der Humboldt- und Mexiko-Experte Klaus Rebmann verstand es, mit eindrucksvollen Bildern und vielen Original-Texten die Reise Alexander von Humboldts durch das damalige „Neu-Spanien“ für die Zuhörer „erlebbar“ zu machen. Dabei ließ der Referent immer wieder Bezüge zu Humboldts fränkischen Jahren anklingen, wo er sich gerade im Bergbau das „Rüstzeug“ für seine Lateinamerika-Reise erwarb. Rebmann hat alle Stationen von Humboldts Mexiko-Aufenthalt selbst bereist und konnte daher die Reiseskizzen des Universalgelehrten mit eigenen Fotoaufnahmen in Beziehung setzen: die Vulkane Jorullo, Nevado de Toluca und Cofre de Perote sowie die Bergbaustädte Tasco, Pachuca und Guanajuato, insbesondere aber der Aufenthalt in Mexiko-Stadt, die er „die schönste Stadt der Welt“ nannte.
Alexander von Humboldt war mit einer privilegierten Reiseerlaubnis der Spanischen Krone nach Lateinamerika gereist, sparte jedoch auch in Mexiko nicht mit Kritik am Umgang der spanischen Kolonialmacht mit der Natur und der indigenen Bevölkerung. Hierfür präsentierte Klaus Rebmann eindrucksvolle Originalzitate Alexander von Humboldts, der überlegt hatte, ganz in Mexiko zu bleiben.
Aus Mexiko brachte Alexander von Humboldt übrigens den „Weihnachtsstern“ nach Europa mit. Humboldts Freund, Carl Ludwig Wildenow katalogisierte die Pflanze mit dem einheimischen Namen „Cuetlaxochitl“ und gab ihr den botanischen Namen „Euphorbia pulcherrima“.
Klaus Rebmann wies in seinem Vortrag auch auf eine andere Naturschönheit hin, die einen Bezug zu Humboldts Mexiko-Aufenthalt aufzeigt: den Humboldt-Kaktus (Mammillaria humboldtii).
Der Botaniker und Kakteenforscher Carl August Ehrenberg benannte die Pflanze nach Alexander von Humboldt, obwohl Humboldt diese in Mexiko nicht gesehen hat und sich auch nicht in dem Landesteil aufhielt, in dem der „Humboldt-Kaktus“ heimisch ist.
An den Vortrag von Klaus Rebmann schloss sich noch eine intensive Frage- und Diskussionsrunde mit dem Publikum an.
Der Vorsitzende des Alexander von Humboldt – Kulturforums Schloss Goldkronach e.V. dankte dem Referenten für seinen Vortrag mit einem „Geist Humboldts“ der Goldkronacher Edelbrennerei Rabenstein und Publikationen des Vereins.
Gemeinsam mit Anna Stößel lud Koschyk zu einer weiteren Kooperationsveranstaltung der KEB Bayreuth und des Humboldt-Kulturforums ein: am 8. Juli findet eine Exkursion auf den Spuren Alexander von Humboldts zum Magnet-Berg bei Haidt und zur Saale-Quelle in Zell statt, zu dem man sich ab sofort anmelden kann.
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