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„Altenpflege 5.0“: Ambulante und stationäre Pflege zusammenführen / Staatskanzleichef Kreuzer besucht Senivita-Einrichtung in Hummeltal
29. August 2013
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„Eine angemessene Wohnung sollte ein Menschenrecht sein“, sagt Dr. Horst Wiesent, Geschäftsführer der Senivita-Unternehmensgruppe. Bei einem Besuch von Staatsminister Thomas Kreuzer, dem Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, in der Altenpflegeeinrichtung St. Florian in Hummeltal stellte Wiesent sein neues Pflege- und Wohnkonzept 5.0 vor.

von links: Dr. Stefan Specht, Bürgermeister Richard Müller, Staatsminister Thomas Kreuzer MdL, Gudrun Brendel-Fischer MdL, SeniVita-Chef Horst Wiesent, Manfred Vetterl und Staatssekretär Hartmut Koschyk MdB.

Oberstes Ziel ist es, die ambulante und die stationäre Pflege zu verzahnen, so Wiesent.
Nicht nur Staatsminister Kreuzer zeigte sich davon angetan, auch die Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer, der Parlamentarische Finanzstaatssekretär Hartmut Koschyk und der CSU-Fraktionsvorsitzende im Bayreuther Stadtrat Dr. Stefan Specht. 5.0 steht dabei für Altenpflegeeinrichtungen der fünften Generation. Es ist eine Kombination aus drei Bausteinen, die ineinandergreifen: Seniorengerechtes Wohnen, Pflege in der Wohnung und Tagespflege in einem Gebäudekomplex.


Mit dem neuen Altenpflegekonzept 5.0 möchte Dr. Horst Wiesent nicht nur Wohnen und Pflege neu definieren, sondern pflegebedürftigen Menschen überhaupt erst einmal garantieren, unabhängig vom Alter und vom Grad der Erkrankung eine angemessene Wohnung zu haben. Dazu gehörten mindestens 30 Quadratmeter Fläche genauso wie die freie Wahl des ambulanten Pflegedienstes sowie eine Küchenzeile und ein haustechnischer Dienst. Der Pflegebedürftige ist bei dem Konzept kein Bewohner, sondern Mieter. Zur Ausstattung gehören Barrierefreiheit aber auch Kleinigkeiten wie etwa ein eigener Briefkasten und eine eigene Klingel.


Wiesent sieht dabei vor allem ein Plus an Privatheit, Wohnraum und Wahlmöglichkeiten: „Unser innovatives Pflege- und Wohnangebot bedeutet eine Abkehr von pauschalierten Leistungen, Doppelzimmern und begrenztem Entscheidungsspielraum hin zur eigenen Wohnung im Seniorenhaus.“ Auch Wahlmöglichkeiten in Bezug auf Pflegedienst, Betreuungsintensität und hauswirtschaftliche Leistungen gehörten dazu. Für den Geschäftsführer ist „Altenpflege 5.0“ eine Weiterentwicklung der in die Jahre gekommenen, bekannten vollstationären Pflege. Jeder Mensch soll bis zur schwersten Pflegestufe in seiner eigenen Wohnung bleiben können, so Wiesent. Da in der Wohnung auch eine Selbstversorgung möglich ist, könnten die Räume auch für Paare genutzt werden, Angehörige seien jederzeit willkommen.
Das neue System soll durch die österreichische Universität Hall drei Jahre lang wissenschaftlich begleitet werden. Für Dr. Horst Wiesent ist es das Pflegesystem der Zukunft, das modellhaft für ganz Bayern, ja sogar für ganz Deutschland stehen könnte. Auch eine Gesetzesänderung strebt der Geschäftsführer an, der zufolge das Recht auf eine Wohnung künftig garantiert werden soll. In den Senivita-Einrichtungen soll „Altenpflege 5.0“ neben der vollstationären Pflege in den kommenden vier Monaten für 400 Betten umgesetzt werden.


Was die Kosten angeht ist sich Wiesent sicher, dass es zumindest nicht teurer, eventuell sogar günstiger als bisher werden könnte. Für Staatssekretär Koschyk hat das Konzept nur Vorteile. Vielleicht könnte damit auch ein kleiner Schritt zur Lösung der Pflegeproblematik der Zukunft erreicht werden.
„Altenpflege 5.0“ wird neben Hummeltal bereits in den Senivita Einrichtungen in Baiersdorf, Gräfenberg, Pottenstein, Waischenfeld, Gernlinden sowie im ACASA Seniorenhaus Altendorf angeboten. Weitere Altenpflege 5.0-Einrichtungen entstehen unter anderem in Gefrees (Landkreis Bayreuth), Emmering und Maisach (beide Landkreis Fürstenfeldbruck) und Ebelsbach (Landkreis Haßberge).
Die Senivita- Unternehmensgruppe wurde 1998 gegründet und hat ihren Sitz in Bayreuth. Die Gruppe betreibt 17 Pflege- und Betreuungseinrichtungen, Einrichtungen der Kinderkrankenpflege und mehrere Bildungseinrichtungen. Sie hat bayernweit rund 1300 Beschäftigte.

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