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Bayreuther Osterfestival geht mit neuer Strategie in seine 16. Auflage
21. Dezember 2009
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Osterfestival 2010-klein

Bayreuth. Unter dem Motto „Telemann – der unbekannte Bayreuther“ will das 16. Bayreuther Osterfestival vom 2. bis zum 11. April 2010 trotz erschwerter Bedingungen neue Maßstäbe setzen. Die Tatsache, dass viele Sponsoren neu über ihr Budget nachdenken und, dass das Markgräfliche Opernhaus im kommenden Jahr wegen Renovierungsarbeiten nicht genutzt werden kann, habe eine neue Strategie erfordert, sagte Intendant Ulrich Schubert bei der Programmvorstellung. Im Mittelpunkt des Festivals werde deshalb erstmals und im Gegensatz zu den Vorjahren kein großes Sinfoniekonzert stehen.

Der Komponist Georg Philipp Telemann war zwischen 1723 und 1726 als Kapellmeister für den Hof des Markgrafen von Bayreuth tätig. Diese Tatsache möchte das Osterfestival noch vor den großen Bayreuther Musikerjubiläen zum 125. Todestag von Franz Liszt (2011) und zum 200. Geburtstag von Richard Wagner (2013) wieder in das öffentliche Bewusstsein rücken. Telemann habe während dieser Zeit mehrere herausragende Instrumentalwerke und jährlich eine Oper komponiert. 2011 sollen deshalb seine Vertonung der Matthäus-Passion sowie mehrere Instrumentalwerke zur Aufführung kommen. Veranstaltungsort ist unter anderem die Bayreuther Spitalkirche, nachdem voraussichtlich auch die Stadtkirche wegen Sanierungsmaßnahmen nicht zur Verfügung steht.

Im Mittelpunkt des Festivals steht außerdem der prominente schottische Hornist Bob Ross, der diesmal in einem eigenen Abendprogramm mit den Musikern der Internationalen Jungen Orchesterakademie Blecharrangement „von Barock bis Rock“ einstudieren wird. Wie in den zurückliegenden Jahren das Sinfonieorchester, so soll auch die Brassformation wieder auf Festivaltournee, unter anderem nach Selb, Weiden und Jena gehen. Daneben stehen auch mehrere kleinere Veranstaltungen vom Jazz-Frühschoppen über einen Meisterkurs für Kontrabass bis hin zu einem Klavierabend mit Rezitation auf dem Programm. Eine Opernaufführung wird es allerdings aufgrund der fehlenden Bühne nicht geben, bedauerte Intendant Schubert. Einem Antrag auf Nutzung des Bayreuther Festspielhauses sei leider nicht stattgegeben worden, bedauerte er.

Das Festival habe damit aus der Not eine Tugend gemacht, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Trägerstiftung Internationale Junge Orchesterakademie, der parlamentarische Finanzstaatssekretär Hartmut Koschyk. Gemessen an der Tatsache, dass viele traditionelle Spielstätten nicht zur Verfügung stehen, werde das Osterfestival 2010 dennoch für bemerkenswerte musikalische Höhepunkte sorgen. Koschyk kündigte an, dass die Schirmherrschaft für das Osterfestival diesmal der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer übernehmen wird. Darüber hinaus soll es aber nicht bei einer symbolischen Würdigung der Arbeit der Orchesterakademie bleiben. Der Politiker kündigte eine Förderung durch den Kulturfond Bayern an. Schließlich sollen auch wieder in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt und dem Goethe-Institut als Vermittler junge Musiker aus Krisenregionen für eine Festivalteilnahme eingeladen werden.

Gleichzeitig mit der Programmvorstellung und dem Start des Ticketverkaufs stellte das Osterfestival auch seine traditionelle CD des vergangenen Jahres, eine Aufnahme von Anton Bruckners Symphonie Nr. 8 c-Moll, gespielt von den Musikern der Orchesterakademie unter dem namhaften spanischen Dirigenten Miguel Gomez Martinez, vor. Daneben ist erstmals auch eine DVD erschienen, die einen Blick hinter die Kulissen des Festivals erlaubt. Sowohl die CD, als auch die DVD sind ab sofort im Handel für jeweils zehn Euro erhältlich.

Das Bayreuther Osterfestival kommt seit seiner Gründung ohne staatliche Zuschüsse aus und hatte mit Gastspielreihen in der nördlichen Oberpfalz, Jena, Leipzig und Bielefeld bereits weit über eine halbe Million Euro in die eigene Kultur- und Sozialstiftung überführt, die komplett für wohltätige Zwecke gespendet wurde. Konkret werden in Zusammenarbeit mit den örtlichen Kinderkliniken Projekte zu Gunsten krebskranker und anderweitig schwerstkranker Kinder gefördert

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