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British American Tobacco warnt vor neuer EU-Tabakrichtlinie / Umsetzung könnte auch in Bayreuth Arbeitsplätze gefährden
3. Juli 2013
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Der Zigarettenhersteller British American Tobacco in Bayreuth blickt mit großer Sorge auf die neue EU-Tabakrichtlinie. „Wir sehen unser Geschäft massiv beeinträchtigt und gefährdet“, sagte Vorstandsvorsitzender Ad Schenk am Dienstag bei einem Besuch der beiden Parlamentarischen Staatssekretäre Ernst Burgbacher (FDP) aus dem Wirtschafts- und Hartmut Koschyk (CSU) aus dem Finanzministerium. Die geplante Richtlinie sieht unter anderem vor, dass 65 Prozent der Packungsoberfläche für Warnhinweise genutzt werden sollen.

von links: Paul Walberer (Gesamtbetriebsratsvorsitzender der British American Tobacco Germany GmbH), Ernst Burgbacher MdB (Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie), Ad Schenk (Vorstandsvorsitzender der British American Tobacco Germany GmbH) und Hartmut Koschyk MdB (Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen).


„Das könnte mittelfristig auch einen gravierenden Einschnitt für den Standort Bayreuth bedeuten“, so der BAT-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Paul Walberer. Das Unternehmen beschäftigt an den drei deutschen Standorten Bremen, Hamburg und Bayreuth zusammen rund 2500 Mitarbeiter, 1400 davon haben ihren Arbeitsplatz in Bayreuth.
Vorstandschef Schenk nannte es positiv, dass Dinge wie die ursprünglich geplante Einheitsverpackung derzeit wohl nicht mehr ernsthaft diskutiert werden. Die 65-prozentige Nutzung der Packungsoberfläche für Warnhinweise schieße allerdings weit über das Ziel hinaus, zumal die Warnhinweise von oben nach unten angebracht werden sollen. Das würde bedeuten, dass für das Markenlogo gerade noch der Fuß der Packung übrig bliebe. Hier halte sich der Regulierungsvorschlag in keiner Weise mehr an bewährte Praxis, so Schenk.
Die große Bedeutung der British American Tobacco für den Standort Bayreuth machte Vorstandschef Schenk an der folgenden Zahl fest: So seien am Standort Bayreuth in den zurückliegenden fünf Jahren 250 Millionen Euro investiert worden.
Gesamtbetriebsratschef Walberer rief in Erinnerung, dass die Zigarette ein legales Produkt ist. Natürlich sei der Konsum mit Risiken verbunden. Deshalb betreibe das Unternehmen auch in großem Umfang Forschung, um Produkte zu entwickeln, die innovativer seien und weniger Risikopotential hätten. Wenn die Zigarette allerdings in die Illegalität abgedrängt werde, dann werde ein Schwarzmarkt entstehen, den niemand mehr kontrollieren kann und für Forschung werde dann erst recht kein Geld mehr übrig sein.


Klare Qualitätsstandards sei man dem Verbraucher schuldig, sagte Staatssekretär Burgbacher. Dazu gehöre es auch, dass die Marke auf der Verpackung künftig klar sichtbar bleiben muss. Der Politiker warnte davor, dass der Anteil geschmuggelter Zigaretten beim Abdrängen in die Illegalität immens ansteige. Damit würden dem Staat nicht nur die Steuereinnahmen fehlen, sondern auch gesundheitliche Risiken zunehmen. Sein Staatssekretärskollege Hartmut Koschyk sprach sich dafür aus, dass die Wertschöpfung auch weiterhin in Deutschland stattfinden soll. Schließlich gebe es auch viele Arbeitsplätze im vor- und nachgelagerten Bereich, die dann wegfallen würden, wenn noch mehr Zigaretten nach Deutschland eingeschmuggelt werden. Koschyk erinnerte auch daran, dass sich British American Tobacco seit vielen Jahren über das normale Maß hinaus für die Region engagiert habe.
Im Werk Bayreuth der British American Tobacco werden nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Ad Schenk derzeit rund 50 Milliarden Zigaretten jährlich produziert, 30 Prozent davon sind für den deutschen Markt, 70 Prozent gehen in den Export.

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