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„Bürgerdiplomaten“ vernetzten sich beim Jugendforum Europa-Lateinamerika 2022
29. September 2022
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Die Teilnehmer des Jugendforums

Das „Jugendforum Europa-Lateinamerika 2022“ der Stiftung Verbundenheit brachte in Kooperation mit der Universität Bayreuth zwischen dem 19.09. und dem 21.09.2022 erstmals junge Vertreterinnen und Vertreter der deutschsprachigen Gemeinschaften aus Lateinamerika, Mitglieder der Bürgerdiplomatie-Initiative #JungesNetzwerk und an Lateinamerika interessierte Personen aus verschiedenen europäischen Ländern zusammen, darunter auch Gäste der deutschen Minderheitenverbände in Osteuropa.

Dabei stand der Erfahrungsaustausch über die Selbstorganisation und die Aktivitäten der von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern repräsentierten Institutionen und Initiativen im Vordergrund. Im Rahmen des Forums fanden Workshops und Expertengespräche statt, die es den 30 teilnehmenden Personen ermöglichen sollten, gemeinsame Projekte zu erarbeiten und an neuen Ansätzen einer europäisch-lateinamerikanischen „Bürgerdiplomatie“ mitzuwirken.

Stiftungsratsvorsitzender Hartmut Koschyk

Eröffnet wurde die Veranstaltung am Montag durch eine Begrüßung der Teilnehmer durch den Stiftungsratsvorsitzenden Hartmut Koschyk, dem eine Einführung durch Dr. Marco Just Quiles, den Projektleiter für Südamerika und stellv. Geschäftsführer der Stiftung Verbundenheit, folgte. Koschyk betonte in seiner Begrüßung die Bedeutung von Zivilgesellschaft und Bürgerdiplomatie für die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik (AKBP). Er zeigte sich beeindruckt von der nunmehr im vierten Jahr stehenden Arbeit der Stiftungsinitiative #JungesNetzwerk und dem Experiment, die bereits gewonnenen Erfahrungen nun in einen Austausch mit jungen Menschen aus Europa zu bringen.

Dr. Marco Just Quiles, Projektleiter für Südamerika und stellv. Geschäftsführer

Dr. Marco Just Quiles merkte an, dass die vom ehemaligen Bundesaußenminister Heiko Maas getroffene Feststellung einer zwischen Deutschland und Lateinamerika existierenden Wertegemeinschaft durchaus auch auf große Teile Ost- und Mitteleuropas erweitert werden könne. Er erläuterte die Gründe für das Entstehen des Jungen Netzwerks, indem er auf das Fehlen junger Menschen in den deutschen Kulturvereinen Südamerikas einging und das Junge Netzwerk als Antwort der Stiftung Verbundenheit auf die Frage darstellte, wie die jungen Bürgerinnen und Bürger in die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik miteingebunden werden könne.

Erfahrungsaustausch im Zuge des Weltcafés

Der Nachmittag stand dann ganz im Zeichen des „Weltcafés“, einer dynamischen Gruppenarbeitsmethode. An einzelnen Tischen stellten die Stiftung Verbundenheit, die europäischen Vertreterinnen und Vertreter, darunter auch die Gäste der deutschen Minderheiten aus Polen, Tschechien, der Ukraine und der deutschsprachigen Gemeinschaften aus Argentinien und Bolivien in kleinen Gruppen sich selbst und ihre Arbeit vor. Auf diese Weise gelang neben dem Informationsaustausch auch das gegenseitige Kennenlernen und das Knüpfen neuer Kontakte.

Teilnehmer bei der Entwicklung von Projektideen

Am Dienstag folgte nach einer kurzen Rekapitulation der Erfahrungen des vergangenen Tages die Einordnung des Austausches in das Konzept der Bürgerdiplomatie, welches Dr. Marco Just Quiles bei dieser Gelegenheit noch einmal vorstellte. Mit diesem Vorwissen machten sich die Teilnehmer aus Lateinamerika und die Gäste aus den deutschen Minderheiten aus Mittel- und Osteuropa in gemischten Gruppen an die Arbeit, um Konzepte für Projektideen zu erarbeiten, ganz in Sinne des Ziels des Jugendforums, konkret internationale Projekte zu skizzieren und zu planen, die die Zusammenarbeit zwischen den Gruppen in Zukunft weiter steigern soll.

Präsentation der Projekte

Somit wurde der Hauptgedanke der Veranstaltung getroffen und mit viel Motivation und Begeisterung im Austausch kamen einige Projektpläne zusammen. Von einer Märchenreihe, die im Rahmen von Samstagskursen angeboten werden soll, über ein Podcast-Projekt mit zehnminütigen Folgen zum Thema Identität aus verschiedenen Ländern bis hin zu einer Reihe von Online-Treffen zwischen Lateinamerika und Europa zu kulturellen Erfahrungen mit dem Deutsch-Sein in den verschiedenen Ländern sowie zu Traditionen, Bräuchen und Feiertagen sind vielfältige Ideen gereift. Die Projekte wurden im Rahmen einer Projektmesse am Abend öffentlich vorgestellt, bevor die Panel-Diskussion zum Thema „Deutschsprachige Gemeinschaften in aller Welt. Neue Impulse für die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik“ mit hochkarätigen Gästen stattfand.

Sehen Sie hier die Aufnahme der Panel-Diskussion:

Auf Facebook:  https://www.facebook.com/stiftungverbundenheit/videos/1538608153236563

Der Mittwoch bildete mit einer allgemeinen Feedbackrunde, gefolgt von der Vorstellung zukünftiger Pläne einer weiteren Zusammenarbeit zwischen südamerikanischen und europäischen Teilnehmern und ihren Organisationen durch Dr. Marco Just Quiles den Abschluss. In der doch kurzen Zeit ließen sich neben dem Knüpfen von neuen Kontakten auch viele Projektideen sammeln, sowie viele Gemeinsamkeiten finden, was die jungen Vertreter im gegenseitigen Austausch stärkte.

Bei der Friedensaktion „Beedabei“

Im Anschluss an den Seminarteil waren alle Teilnehmer zu einer Stadtführung durch Bayreuth eingeladen, um die Geschichte und die Architektur der bayrischen Stadt, die Sitz der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland ist, zu erleben, ehe man sich gemeinsam mit allen Organisatoren, Beitragenden und Partnern des Jugendforums zur Natur-Kunst-Aktion #beedabei und zur Abendveranstaltung zu den „Schönbornfranken“ an der Schlossgalerie in Bayreuth wiedertraf.

Lesen Sie hier den Bericht zur Natur-Kunst-Aktion #beedabei:
https://www.stiftung-verbundenheit.de/de/blog/meldungen/Natur-Kunst-Aktion-beedabei-setzt-Friedenszeichen.php

Lesen Sie hier den Bericht zum Vortrag und zur Filmvorführung zu den „Schönbornfranken“:

https://www.stiftung-verbundenheit.de/de/blog/meldungen/Die-Schoenbornfranken-in-Transkarpatien-Vortrag-und-Filmvorfuehrung.php

Text: Florian Schmelzer, Dominik Duda
Fotos: #JungesNetzwerk

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Dominik Duda

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