Intendant Lucian M. Vărşăndan begrüßt den Bundesbeauftragten zur Eröffnung der 62. Spielzeit
Im Rahmen seines Besuchs im Banat wurde der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten vom Intendant Lucian M. Vărşăndan am Abend im Deutschen Staatstheater Temeswar zur Aufführung „Niederungen“ von Herta Müller begrüßt.
Der Bundesbeauftragte, begleitet von Konsul Rolf Maruhn, Konsulat Temeswar, Peter-Dietmar Leber, Bundesgeschäftsführer der Landsmannschaft der Banater Schwaben und Peter Krier, Vorsitzender des Hilfswerks der Banater Schwaben, wurde vom Intendanten herzlich empfangen und in die Geschichte und Philosophie des Theaters eingeführt.
Das Theaterhaus beherbergt – einmalig in Europa – Sprechtheater in drei verschiedenen Sprachen: Rumänisch, Deutsch und Ungarisch sowie auch die Temeswarer Nationaloper.
Seit der Gründung im Jahr 1953 wurden über 400 Inszenierungen produziert, das Theater spielte vor ca. 2,5 Millionen Zuschauern über 10.000 Aufführungen in fast allen Ortschaften mit deutscher Bevölkerung in Rumänien sowie in der ehemaligen DDR, und nach 1989 in der Bundesrepublik Deutschland, in Österreich, Polen, Ungarn, Frankreich, Kroatien und Serbien. Das Deutsche Staatstheater Temeswar (DSTT) wurde im Laufe der Jahre zu einer bedeutenden identitätsfördernden Kultureinrichtung der Rumäniendeutschen und trug – gerade über schwierige Zeiten – maßgeblich zur Sprach- und Kulturpflege dieser Gemeinschaft bei. Auch dem Kinder- und Jugendtheater wird eine große Bedeutung beigemessen.
Vărşăndan betonte in seiner Einführung, dass das Theater, das als sog. „Minderheitentheater“ gegründet wurde und damit als „Leuchtturm“ der Deutschen Minderheit in Rumänien gesehen werden kann. Zum Publikum zählt jedoch heute eine weit größere Zielgruppe: viele an der deutschen Sprache interessierte, meist jungen Rumänen sowie heranwachsende deutschsprachige Communities in mehreren Städten des Landes besuchen das Deutsche Staatstheater Temeswar.
„Niederungen“ ist eine Sammlung von Erzählungen der aus dem Banat stammenden Schriftstellerin Herta Müller, die 2009 mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Die erwachsene Ich-Erzählerin erinnert sich an ihre Kindheit in Nitzkydorf, an die Schule, die Sonntage in der Kirche, das Spielen und später auch an die Tanzabende und Erlebnisse in der Stadt. Sie besucht Stationen dieser Zeit und lässt die Gestalten der Vergangenheit noch einmal auferstehen.
Koschyk war tief beeindruckt von der lebendig-modernen Inszenierung mit der die Erzählungen von Herta Müller auf die Bühne gebracht werden und konnte sich nach der Vorstellung über seine Eindrücke mit Vărşăndan austauschen.
Mehr zum deutschen Staatstheater finden Sie hier: www.deutschestheater.ro/
There are 0 comments