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Bundesbeauftragter Koschyk zum kommenden Weihnachtsfest
19. Dezember 2014
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HPRTWEI

Wir Christen denken zu Weihnachten daran, dass etwas Neues geschieht: Gott wendet sich in Christus den Menschen zu. Für uns alle ist Weihnachten das Fest der Liebe, das Fest der Zuwendung zu unserer Welt. Das Bekenntnis zu Christus beim Weihnachtsfest bedeutet aber auch stets aufs Neue die Aufforderung zu Solidarität und Miteinander in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft!

Auch jenseits der christlichen Überzeugung haben Menschen in unserer Gesellschaft in der Hektik dieser Zeit das Bedürfnis nach Ruhe, Besinnlichkeit und Frieden. Die Adventszeit und Weihnachten bieten einen guten Anlass, diesen Bedürfnissen nachzukommen. Die Geburt Jesu Christi hat Hoffnung und Wärme in die dunkle Welt gebracht.

Auch in diesem Jahr stand unser Land vor großen Herausforderungen, die es gemeinsam zu bewältigen galt: In der Welt galt es für Deutschland weiterhin, Solidarität mit den Ärmsten der Armen zu zeigen und dem Bürgerkrieg in Syrien, dem ISIS -Terror in der arabischen Welt und der Ebola-Epidemie in Afrika entgegenzutreten.

In Europa galt es in diesem Jahr auch weiterhin, gemeinsam die Auswirkungen der europäischen Staatsschuldenkrise zu überwinden und Solidarität mit den Staaten zu zeigen, die finanzielle Hilfe benötigten und auch im kommenden Jahr noch benötigen werden. Doch auch der Russland-Ukraine-Konflikt verlangt weiterhin ein geschlossenes Handeln der Europäischen Union. Europa ist auf ein politisch und wirtschaftlich starkes Deutschland angewiesen.

In Deutschland galt es, unseren Kindern und Enkeln in der Zukunft wieder Handlungsspielräume zu eröffnen und zu erhalten. In der Bundespolitik wurde daher durch die jüngste Verabschiedung des Bundeshaushalts für das Jahr 2015 eine neue Ära eingeleitet: erstmals seit 1969 wird Deutschland im nächsten Jahr keine neuen Schulden mehr machen, ohne dabei die soziale Balance und die Grundpfeiler unseres von Solidarität geprägten Sozialstaates aus dem Blick zu verlieren. Trotz des Meilensteins der Haushaltskonsolidierung sparen wir nicht bei der Verbesserung der Infrastruktur, bei Bildung und Forschung, im Wirtschafts- und Sozialbereich oder bei der Kultur.

Trotz andauerndem Wohlstand in unserem Land gilt es auch weiterhin, gemeinsam den sozial Schwachen in unserem Land zur Seite zu stehen und ihnen neue Perspektiven zu eröffnen. Dies ist auch Ausdruck unseres christlichen Menschenbildes: Jeder Mensch ist einzigartig ist und ihm kommen als Person die umfassende Menschenwürde und die grundlegenden Menschenrechte zu.

Ich bin in diesem Zusammenhang auch sehr dankbar für das vielfältige seelsorgerische, soziale und gesellschaftliche Wirken unserer christlichen Kirchen. Daher bin ich als Bundestagsabgeordneter auch im zurückliegenden Jahr um einen engen Kontakt, einen intensiven Meinungsaustausch und im Rahmen meiner Möglichkeiten um eine bestmögliche Unterstützung des segensreichen Wirkens unserer christlichen Kirchen bemüht gewesen.

Das Weihnachtsfest sollte für uns auch in unserem täglichem Leben Anlass sein, uns die Bedeutung und den Auftrag dieses Festes vor Augen zu führen: Die Frohe Botschaft unseres Heilands Jesus Christus.

Unsere Gesellschaft lebt von Bürgerinnen und Bürgern, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und sich so für ihre Mitmenschen und damit für unser gesamtes Gemeinwesen zu engagieren. Unsere Gesellschaft lebt von all den ehrenamtlich Tätigen, die sehen, wo sie gebraucht werden! Das Weihnachtsfest sollte uns Ansporn sein, es diesen Mitbürgern gleich zu tun. Es liegt an jedem einzelnen von uns, dass unser Land auch weiterhin auf der Grundlage des christlichen Wertekanons zusammengehalten wird: von Solidarität und füreinander einstehen.

Der Staat kann im Rahmen seiner Möglichkeiten Menschen in Not materiell unterstützen. Aber jemandem Mut zusprechen, jemandem auf die Schulter klopfen, jemandem die Hand reichen: Dafür braucht es Menschen, für die Menschlichkeit wichtig ist. Wenn wir uns ins eigene Herz schauen und in das Herz des nächsten Mitmenschen, dann spüren wir oftmals: er hat, wie ich auch, seine eigenen Stärken und Schwächen, seine eigenen Hoffnungen und Ängste. Vielleicht wartet er – wie wir alle – auf eine Zuwendung und Ermutigung von uns. Und jeder von uns kennt sicherlich auch einen Mitmenschen, der krank ist, der Schmerzen hat, der trauert, der allein ist, vielleicht auch ein Kind ausländischer Eltern von nebenan oder einen, der sich gegen eine Sucht nicht zu helfen weiß. Vielleicht empfinden wir das Weihnachtsfest intensiver, wenn wir uns hilfsbedürftigen Menschen gerade in diesen Tagen zuwenden.

Nach der christlichen Überzeugung ist die Geburt Jesu Christi ein bedeutender Schritt in der Liebesgeschichte zwischen Gott und den Menschen. In Jesus Christus begegnet er den Menschen als Gott und Mensch zugleich. Er hat das „Fleisch” nicht nur als Hülle angenommen, sondern es wurde Teil seiner Identität. Aus der Gewissheit der Menschwerdung Gottes, schöpfen wir Christen unseren Glauben auf Erlösung.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen zu Weihnachten eine tragende von Mitfühlen geprägte Gemeinschaft. Lassen Sie uns beim Weihnachtsfest immer wieder neu finden, was uns miteinander verbindet und zusammenhält: Die Liebe Jesus Christus und seine Botschaft für unser tägliches Leben in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft: Wir gehören zusammen. Wir stützen einander. Wir sind einander in Christus verbunden!

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