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Deutsche Soldaten sind kontinuierlich im Auslandseinsatz / Guttenberg besuchte Bundeswehr-Ausstellung im Bayreuther Landratsamt
20. März 2010
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Bayreuth – Unbeirrt von den Querelen im Kundus-Untersuchungsausschuss hat Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg am Samstag der Ausstellung „Bundeswehr im Einsatz“ im Bayreuther Landratsamt einen Besuch abgestattet.

Kundus in all seine Facetten stehe für die Defizite einer Diskussion, die in den vergangenen Jahren längst hätte stattfinden müssen, sagte zu Guttenberg vor dem Hintergrund von bis zu 9000 deutschen Soldaten, die derzeit in zehn Ländern der Erde im Einsatz seien. Die Kundus-Diskussion decke auch schonungslos auf, wo die Bundeswehr Nachsteuerungsbedarf habe, denn deutsche Soldaten befänden sich seit dem Jahr 1992 kontinuierlich im Auslandseinsatz. Was die Veränderungen der Bundeswehr durch derartige Einsätze angeht, habe man sich in der Vergangenheit mit der Außendarstellung immer schwer getan. Zu Guttenberg kündigte deshalb den Einsatz einer Strukturkommission zur Ermittlung von Defiziten an. Ziel sei es, eine Neustrukturierung innerhalb des eigenen Hauses zu schaffen, um der neuen Realität und dem Transformationsprozess, in dem sich die Bundeswehr seit Jahren befindet, gerecht zu werden. Der Minister rief auch dazu auf, das Grundverständnis für die Bundeswehr in der Gesellschaft immer wieder der Aktualität anzupassen. Dazu gehöre es auch, Szenarien aufzuzeigen, die vor 15 bis 20 Jahren noch undenkbar erschienen. Als Beispiel nannte zu Guttenberg Angriffe auf Computernetze.

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Der Bayreuther Landrat Hermann Hübner hatte zuvor beklagt, dass Oberfranken in Sachen Bundeswehr Federn habe lassen müssen und heute ein weißer Fleck auf der Bundeswehrlandkarte sei. In großen Teilen Frankens gebe es ebenso wie in Teilen Sachsens und Thüringens längst keinen Bundeswehrstandort mehr. Hübner befürchtete dadurch erhebliche Einschränkungen, wenn schnelle Unterstützung durch die Bundeswehr im Katastrophenfall notwendig sei. Guttenberg verwies dabei auf gut funktionierende Reservistennetze in den 13 Kreisverbindungskommandos in Oberfranken. Dieses Netzwerke dürfe man nicht unterschätzen, es könne auch im Katastrophenfall sehr viel abdecken.

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Die Ausstellung „Bundeswehr im Einsatz“ versteht sich als Rückblick und Standortbestimmung der Bundeswehr und ihres Wandels zu einer Armee im Einsatz. Sie erinnert an die Verabschiedung des Grundgesetztes im Jahr 1949 und an die Gründung der Bundesrepublik Deutschland. Da die Schau bereits im zurückliegenden Jahr konzipiert wurde, wurden auch der 20. Jahrestag der friedlichen Revolution in der DDR, der Fall der Mauer und, in deren Folge, die Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 thematisiert. Dritter Schwerpunkt ist der Wandel des sicherheitspolitischen Umfelds, das die Verantwortlichen an dem Datum 22. Juli 1994 festmachen. An diesem Tag stimmte der Deutsche Bundestag erstmals über einen bewaffneten Einsatz der Bundeswehr ab, wodurch eine neue Ära als „Armee im Einsatz“ begonnen hatte. Die drei Wegmarken – 1949, 1989 und 1994 – sollen den inhaltlichen Rahmen der Ausstellung „Bundeswehr im Einsatz“ setzen. Ziel ist es beispielhaft aufzuzeigen, welche Leistungen die Bundeswehr seit mittlerweile 54 Jahren für die Freiheit und Sicherheit Deutschlands und seiner Bürgerinnen und Bürger erbringt.
Die Ausstellung „Bundeswehr im Einsatz“ ist noch bis zum 6. April im Foyer des Bayreuther Landratsamtes, Markgrafenallee 5 zu sehen. Öffnungszeiten: Montag und Dienstag jeweils von 7.30 – 15 Uhr, Mittwoch 7.30 bis 12 Uhr, Donnerstag 7.30 bis 18 Uhr und Freitag 7.30 bis 13 Uhr. Gruppenbesichtigungen nach Voranmeldung unter Telefon 0921-728-108.

 

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Zum Abschluss des Besuches trug sich der Bundesminister der Verteidigung noch ins Goldene Buch des Landkreises Bayreuth ein.

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