Die Tourismusgeschichte der Fränkischen Schweiz – vormals „Muggendorfer Gebürg“ genannt – liest sich wie eine Erfolgsroman. Sie gehört zu den ältesten und schönsten Reisezielen, über die wir in unserer deutschen Heimat verfügen. Nicht allein die Tatsache, dass es sich um eine reizvolle Landschaft mit Bergen Tälern und Felsen handelt, sondern die zahllosen Alleinstellungsmerkmale – wie bizarre Tropfsteinhöhlen, prächtig geschmückte Osterbrunnen, eine romantische Burgenlandschaft, die historische Dampfeisenbahn, die größte Brauereidichte weltweit und ein großes Süßkirschenanbaugebiet – machen sie zu einem touristischen Kleinod.
Museumsdirektor Rainer Hofmann freute sich über die gelungene Ausstellungseröffnung
in „seinem“ Fränkische-Schweiz-Museum
Zahlreiche Prominenz hatte sich am Freitagabend im Innenhof des Fränkische Schweiz-Museum in Tüchersfeld eingefunden, wo die Wanderausstellung „200 Jahre Fränkische Schweiz – Erfindung einer Landschaft“ eröffnet wurde. Stellvertretende Landrätin Christa Reinert-Heinz konnte unter anderem Finanzstaatssekretär Hartmut Koschyk, den Museumsleiter Rainer Hofmann, den Vorsitzenden des Fränkische Schweiz Vereine, Paul Pöhlmann, Tourismuschefin Sandra Schneider, den ehemaligen stellvertretenden Forchheimer Landrat Gregor Schmitt sowie den Muggendorfer Dekan Werner mit Frau begrüßen.
Auch der Evangelische Dekan Günther Werner und seine Frau, Pfarrerin Ulrike Werner hatten sich zur Ausstellungseroffnung in Tüchersfeld eingefunden
Selbst der Vorsitzende des Ausschusses für Tourismus des Deutschen Bundestages, Klaus Brähmig MdB, hatte zum wiederholten Mal den Weg nach Franken gefunden, um im Rahmen dieser Ausstellung auch seine Heimat, die Sächsische Schweiz, zu präsentieren. Mit im Gepäck hatte er aus seiner Privatsammlung eine historische Karte aus Egloffstein, die er dem Museum übergab. Er regte in seinem Grußwort eine Kooperation mit gleichartigen Regionen an und warnte die Tourismuszentralen vor Kirchturmpolitik und gegenseitiger unnützer Konkurrenz. Dem ehemaligen Tourismuschef Franz-Xaver Bauer ist Brähmig noch heute dankbar für dessen Aufbauarbeit, die er nach der Wende in der Sächsischen Schweiz geleistet hat, weisen die beiden Regionen doch zahlreiche Gemeinsamkeiten wie z. B. eine ähnliche Baukultur auf.
Staatssekretär Koschyk hob in seinem Grußwort hervor, dass Sport- wie Kulturinteressierte gleichermaßen in der Fränkischen Schweiz ein Urlaubsparadies vorfinden. Drachenfliegen, Golfen, Kanufahren, Fliegenfischen und vor allem Klettern an einem der 1.000 Felsen mit 12.000 Kletterrouten begeistern die vielen Freizeitsportler, wohingegen der Kulturfreund in der Gößweinsteiner Basilika, auf Schloss Greifenstein oder eben im Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld reiche Schätze findet.
Der „Geburtstag“ der Fränkischen Schweiz lässt sich laut Museumsleiter Rainer Hofmann nicht auf die Jahreszahl genau festlegen. Karl Baedeker beschrieb erstmals 1807 die bis dato „Muggendorfer Gebürg“ genannte Gegend als „Schweiz“. Das harte Leben der Bergbauern in den Schweizer Alpen im Kampf mit der Natur – ganz im Gegensatz zur gekünstelten Etikette an den Höfen oder dem Elend der Arbeitersiedlungen in den Städten stehend – wurde idealisiert, deren naturverbundene Lebensweise gleichsam als erstrebenswerter paradiesischer Zustand angestrebt.
Als eigentliche Entdecker der Fränkischen Schweiz gelten die Romantiker Tieck und Wackenroder, die in Briefen an Freunde von ihrer Begegnung mit den landschaftlichen Schönheiten berichteten. Allerdings gelangten diese Informationen erst um 1920 an die Öffentlichkeit.
1774 hat Pfarrer Johann Friedrich Esper aus Uttenreuth die Höhlenwelt der Gegend um Muggendorf in einem viel beachteten Buch der Gelehrtenwelt kund getan, wie Staatssekretär Hartmut Koschyk zu berichten wusste.
Zahlreiche Forscher machten in der Folgezeit sensationelle Funde in den unzähligen Höhlen. Und später entflammten auch Künstler wie Goethe, Jean Paul, Richter und Arndt für die Fränkische Schweiz. Selbst der Universalgelehrte Alexander von Humboldt besuchte insgesamt dreimal die Fränkische Schweiz und hat dort im Jahr 1793 ein bislang unbekanntes Moos entdeckt. Der Museumsleitung ist es gelungen, den Originalbrief Humboldts, in welchem er über seine Reise in die Fränkische Schweiz berichtet, in der Ausstellung zu präsentieren, worüber sich MdB Koschyk besonders freute, ist er doch nach eigenen Worten ausgewiesener Humboldtianer.
Auch ein Orginalbrief von Alexander von Humboldt während eines seiner Aufenthalte in der Fränkischen Schweiz ist in der Jubiläums-Ausstellung in Tüchersfeld zu sehen
Historische Dokumente und Exponate sowie zahllose interessante Details zum Werdegang des Tourismus in diesem Landstrich sind in der Ausstellung „200 Jahre Fränkische Schweiz“ vom 23. Juni bis zum 4. November im Museum in Tüchersfeld zu bewundern.
haben sich jetzt eine stärkere Zusammenarbeit begründet: die Museen der Fränkischen Schweiz. Mehr dazu auch unter www.fsmt.de
Zu Werbezwecken und für die Finanzierung des Mammutprojektes „200 Jahre Fränkische Schweiz“ wurde die pfiffige Idee geboren, einen Jubiläumswein namens „Pomme Royale“ und ein Jubiläumsbier zu kreieren.
Eröffneten die Ausstellung „200 Jahre Fränkische Schweiz“ in Tüchersfeld:
der 1. Vorsitzende des Fränkische-Schweiz-Vereins Paul Pöhlmann, der Vorsitzende des Bundestags-Tourismus-Ausschusses Klaus Brähmig, die stellv. Bayreuther Landrätin Christa Reinert-Heinz und Finanzstaatssekretär Hartmut Koschyk
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