Jede Menge Politprominenz war am Montag nach Bad Berneck gekommen, um dem früheren bayerischen Landwirtschaftsminister Simon Nüssel zum 90. Geburtstag zu gratulieren. Nüssel gilt nicht nur als Initiator des Kulturlandschaftsprogramms, sondern auch als Vater des „Bayerischen Wegs“. Beide Initiativen gelten noch immer als Meilensteine bayerischer Landwirtschaftspolitik und werden noch lange mit dem Namen Simon Nüssel verbunden bleiben.
Ernennung zum Ehrenmitglied des CSU-Kreisverbandes (von links): Bundeslandwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich, Elsa und Simon Nüssel, die stellvertretende CSU-Fraktionsvorsitzende Gudrun Brendel-Fischer, der Bayreuther Landrat Hermann Hübner und der Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk.
Zu den Gratulanten gehörten unter anderem Bundeslandwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich, der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes Walter Heidl, der frühere Bundeswirtschaftsminister Michael Glos, Dekan Hans Martin Lechner aus Bad Berneck, der Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk, die Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer sowie Nüssels gesamte Familie, darunter bereits sieben Urenkelinnen und Urenkel.
MdB Hartmut Koschyk nutzte die Geburtstagsfeier, um Nüssel als symbolisches Geschenk zum Ehrenmitglied des CSU-Kreisverbandes Bayreuth-Land zu ernennen.
von links: Landrat Hermann Hübner, Bundesminister a. D. Michael Glos, Staatsminister a. D. Simon Nüssel, Bundeslandwirtschaftsminister Dr. Hans-Peter Friedrich MdB, CSU-Kreisvorsitzender und Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB.
Nüssel habe für seine Heimat, für Bayern und für Deutschland alles gegeben, sagte Koschyk. Als entscheidendes Fundament für Nüssels gesamtes Leben bezeichnete er den christlichen Glauben, nicht zuletzt habe Nüssel auch innerhalb der evangelischen-lutherischen Kirchen viele Jahre lang hohe Verantwortung getragen. Daneben habe Nüssel den ganz entscheidenden Beitrag für zur Gründung und zur hervorragenden Entwicklung der Universität Bayreuth geleistet.
Elsa und Simon Nüssel, Bundeslandwirtschaftsminister Hans Peter Friedrich und der frühere bayerische Finanzminister Georg von Waldenfels.
Simon Nüssel wurde am 20. Januar 1924 in Rimlas geboren. Er besuchte die Landwirtschaftsschulen in Bayreuth und Kulmbach. Jahrzehntelang bewirtschaftete er seinen eigenen Hof in Rimlas bei Bad Berneck. Seine politische Karriere begann er bei der Bayernpartei. 1954 zog er als Abgeordneter in den bayerischen Landtag ein, 1958 trat er der CSU bei. Zunächst war Nüssel Vorsitzender des Landwirtschaftsausschusses, von 1966 bis 1970 zweiter Vizepräsident des Parlaments und stellvertretender Vorsitzender der CSU-Fraktion sowie ab 1970 Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium, ein Amt, das er unter Minister Hans Eisenmann 17 Jahre lang innehatte.
Zusammen mit Eisenmann formulierte Nüssel auch den „Bayerischen Weg“, der in Zeiten der Europäischen Gemeinschaft und der Europäischen Union den Landwirten im Freistaat das Überleben sichern sollte. Nach dem Tod Eisenmanns hatte der damalige Ministerpräsident Franz Josef Strauß Simon Nüssel zum Minister berufen. Nach den Landtagswahlen 1990 hatte Nüssel unter Ministerpräsident Max Streibls das Kabinett wieder verlassen, gehörte dem Landtag aber noch bis 1994 an. Nüssel war damit viele Jahre lang dienstältester Parlamentarier in Bayern.
BBV-Präsident Walter Heidl, Simon Nüssel und Landesbäuerin Anneliese Göller.
Im bäuerlichen Berufsstand war Nüssel unter anderem Vorsitzender der Bayerischen Jungbauernschaft (1957 bis 1964) und Mitbegründer der Heimvolkshochschule Grainau. Nüssel war viele Jahre lang bis 1996 Mitglied der Evangelischen Landessynode in Bayern, er ist Ehrensenator der Universität Bayreuth und Träger zahlreicher Auszeichnungen, unter anderem des Großen Bundesverdienstkreuzes und des Bayerischen Verdienstordens. Nüssel ist seit 66 Jahren mit seiner Frau Elsa verheiratet.
Zur Berichterstattung von Kurier.TV gelangen Sie HIER.
There are 0 comments