Allgemein Für Deutschland
DKF – Teilnehmer des XII. Deutsch-Koreanischen Forums beraten in Arbeitsgruppen Empfehlungen – Arbeitsgruppe Wirtschaft
21. Juni 2013
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Weiterentwicklung der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland und Korea – Perspektiven für den Mittelstand,  soziale Sicherungssysteme und Wettbewerbspolitik

Die Frage, die die Arbeitsgruppe zunächst beschäftigte, war die Frage was die Soziale Marktwirtschaft eigentlich ist. Dies wurde zunächst ausführlich erläutert. Die Soziale Marktwirtschaft ist in Deutschland eng mit dem Gründungsmythos verbunden, wohingegen in Korea dem Konstrukt der Sozialen Marktwirtschaft nachgejagt wird. Die Soziale Marktwirtschaft ist jedoch nicht unumstritten. Gerade in Deutschland wächst die Kritik an der Sozialen Marktwirtschaft. So sind nach einem ARD -Deutschlandtrend 73% der Befragten der Meinung, dass die Soziale Marktwirtschaft in Deutschland nicht mehr so gut ist wie früher. Die Probleme hierbei sehen viele in den sozialen Bereichen, insbesondere die Ungleichheit ist ein häufig genannter Kritikpunkt, so stimmten 77% der Befragten der These zu, dass Reiche immer reicher werden und Arme immer ärmer werden. Dennoch hält eine Mehrheit von 65% die Soziale Marktwirtschaft für das beste System.

Auch in der Arbeitsgruppe Wirtschaft  hat sich gezeigt, wie wichtig die Soziale Marktwirtschaft auch heute noch ist. So ist sie beispielsweise nötig um den Defiziten einer nicht hinreichend ordnenden Rahmensetzung bei der globalen Finanzordnung, beim Klimaschutz, bei der Energiepolitik oder ganz aktuell bei der europäischen Finanzkrise entgegenzuwirken. Ziel des Entgegenwirkens ist jeweils die Vermeidung von Ungleichheit.

Im weiteren Verlauf der Sitzung verlagerte sich der Schwerpunkt, nach einem kurzen Skizzieren des koreanischen Wirtschaftswunders  in Zahlen, auf den Mittelstand, genauer auf die SME´s (Small and Middle-Sized Enterprises), welche in Korea 99% aller Unternehmen ausmachen. Zudem arbeiten ca. 89% aller Arbeitnehmer in SME´s. Allerdings produziert dieser hohe Anteil an SME´s nur ca. 46% der gesamten Produktion. An diesen Zahlen lässt sich leicht ablesen, dass der Mittelstand in Korea krankt. Dieses Phänomen und die damit eng verbundene wachsende Unzufriedenheit der Bevölkerung in Korea, welche ebenfalls auf dem zunehmenden Auseinanderklaffen der Schere zwischen Arm und Reich zurückzuführen ist, fordern politische Veränderung.

Die Frage die sich der Politik stelle ist, wie man den Mittelstand stärker und unabhängiger von großen Unternehmen machen kann. Die Antwort ist hier ebenfalls die Soziale Marktwirtschaft in Form von wirtschaftlicher Demokratie und fairem Wettbewerb. Dadurch soll es gelingen, dass die SME´s nicht nur als Zulieferer von großen Unternehmen auftreten, sondern sich selbst langfristig und global etablieren können. Im Gegensatz zu dem koreanischen Mittelstand agiert der deutsche Mittelstand sehr nah am Endkunden, weshalb es schwierig ist den Mittelstand der beiden Länder zu vergleichen.

Dennoch ist man abschließend zu dem Schluss gekommen, dass in beiden Ländern der Mittelstand gestärkt werden muss, da der Mittelstand in beiden Ländern das Rückgrat der Gesellschaft bildet. Stärken kann man den Mittelstand in dem unter anderem, indem man die Finanzierung erleichtert. Auch bietet der Mittelstand beider Länder enorme Kooperationsmöglichkeiten, durch die beide Länder in Zukunft gemeinsam wachsen würden.

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