Allgemein Für Deutschland Für die Region
Ehrenamt entlasten und fördern / Bundesinnenminister Friedrich machte sich in Pegnitz für das Ehrenamt stark
10. September 2013
0
, , ,

„Die Zeit der Selbstverwirklichungsideologie ist vorbei, viele junge Menschen sind wieder bereit sich für die Allgemeinheit zu engagieren.“ Davon ist Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich fest überzeugt. Bei einer Veranstaltung zum Thema Ehrenamt am Dienstagnachmittag in der Wiesweiherhalle sagte Friedrich zu, das Ehrenamt weiter zu entlasten und zu fördern. „Alle ehrenamtlich engagierten Menschen machen das Land ein großes Stück menschlicher“, so der Minister.

Über ein gelungenes Bürgergespräch freuten sich (von links): Landrat Hermann Hübner, Gudrun Brendel-Fischer MdL, Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich MdB, Parl. Staatssekretär Hartmut Koschyk MdB und CSU-Fraktionsvorsitzender Dr. Stefan Specht.

Voraussetzung dafür ist, dass die Verpflichtung, sich in die Gesellschaft einzubringen, in den Familien auch vorgelebt wird. „Das ist die eigentliche Wertevermittlung, die wieder stattfinden muss“, sagte Friedrich. Dabei sei er überaus optimistisch, wenn er in Schulen mit jungen Leuten diskutiere. Dennoch möchte er das Ehrenamt in Zukunft noch stärker in den Focus rücken. Bei vielen Menschen habe sich leider auch eine Vollkaskomentalität breit gemacht. Der Einsatz der Feuerwehr, der Roten Kreuzes oder des Technischen Hilfswerks sei längst zur Selbstverständlichkeit geworden und vielen Mitbürgern sei gar nicht mehr klar, dass die gesamte Arbeit ehrenamtlich geschieht.

Um das Ehrenamt auch künftig attraktiv zu gestalten, sollen all diejenigen, die bereit sind, ihre Freizeit zu opfern, auch entsprechend entlastet werden. Der öffentliche Dank gehört genauso dazu, wie der steuerliche Ausgleich, etwa für Übungsleiterpauschalen. Als ganz wichtig bezeichnete es der Minister auch, Arbeitgebern und Personalchefs in den Unternehmen nahe zu bringen, dass ehrenamtlich Tätige bereits bewiesen haben, dass sie teamfähig sind, Verantwortung übernehmen können und sich über eigene Interessen hinaus einbringen möchten.

Im Anschluss an die Reden nutzen die rund 100 Besucher die Gelegenheit mit Bundesminister Friedrich und den CSU-Kandidaten für die Bundestags-, Landtags- und Bezirkstagswahl über das Ehrenamt zu diskutieren.

In der anschließenden Diskussion bemängelte Werner Fuchs aus Ramsenthal, dass ehrenamtlich tätige Betreuer bei Unfällen in der Vergangenheit oft von Gerichten dafür habhaft gemacht worden seien, weil sie angeblich ihre Aufsichtspflicht verletzt haben. Fuchs forderte die Politik auf, die Aufsichtspflicht bei Ehrenamtlichen zu entschärfen und nicht mit Schulen und Kindergärten gleichzusetzen.
Das neue Gesetz zur Stärkung des Ehrenamts habe dabei bereits zu wichtigen Erleichterungen geführt, sagte der Parlamentarische Finanzstaatssekretär und Bayreuther Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk. Neben einer Erhöhung der Übungsleiterpauschale, der Einführung einer Ehrenamtspauschale und der Möglichkeit steuerfreie Rücklagen für Vereine zu bilden, seien dabei auch Möglichkeiten zur Verbesserung des Versicherungsschutzes geschaffen worden.

Wenig unterstützt fühlte sich Brigitte Trausch vom Verein „Rettet die Fachwerk- und Sandsteinhäuser“. Viele Unternehmen aus der Privatwirtschaft hätten ihr bereits signalisiert, dass sie kein Interesse hätten und deshalb den Verein auch nicht unterstützen werden. Staatssekretär Koschyk regte deshalb an, dass sich der Verein vor dem Industrie- und Handelsgremium Bayreuth vorstellen sollte und vielleicht dort Unternehmen erreichen könnte, die sich für die Vereinsziele engagieren möchten.

In den zurückliegenden Jahren sei bereits sehr viel Geld in die Bereiche Denkmalschutz, Städtebauförderung und Dorferneuerung investiert worden, sagte die Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer dazu. Außerdem sollte der Denkmalschutz in seinen Forderungen nicht überziehen und etwas entgegenkommender sein. Trotz aller Anstrengungen und Bemühungen um alte Bausubstanz werde man realistisch betrachtet aber nicht jedes Gebäude bewahren können.

Im Gespräch (von links): Staatsekretär Hartmut Koschyk MdB, Kirchenmusikdirektor i. R. Roland Weiss und Bundesminister Dr. Hans-Peter Friedrich MdB.

(von links) Der Pegnitzer CSU-Ortsvorsitzende Thorsten Leuchner, Bundesminister Dr. Hans-Peter Friedrich MdB und der Pegnitzer Ehrenbürger und ehemalige Bürgermeister Manfred Thümmler.

About author

Verwandte Artikel

(Diese Artikel könnten Sie auch interessieren)

Stiftung Verbundenheit im Austausch mit Katholischer Landvolk-Bewegung in der Erzdiözese Bamberg

Der „Arbeitskreis Ukraine“ der Katholischen La...

Weiterlesen
besuch dierl svmda 1

MdL Franc Dierl: Bayreuther Stiftung Verbundenheit wichtiges Instrument der internationalen Zusammenarbeit des Freistaates Bayern

Bei seinem Besuch der in Bayreuth ansässigen Stif...

Weiterlesen
Vorschau Jahresprogramm 2024

Alexander von Humboldt-Kulturforum stellt Jahresprogramm 2024 vor

Auch in diesem Jahr hat das Alexander von Humboldt...

Weiterlesen

There are 0 comments

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert