Das Alexander von Humboldt-Kulturforum Franken e. V, lädt ein zur traditionellen Kosmos-Vorlesung am Freitag, 25. Oktober 2024 um 19.00 Uhr bei der Regierung von Oberfranken im Landratssaal , Ludwigstraße 20 in Bayreuth. Referent ist Dr. Ingo Schwarz, ehemaliger Forschungsstellenleiter der Berlin- Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Er spricht zum Thema „Alexander von Humboldt und Bayern“. Der Vortrag von Dr. Schwarz belegt anhand der Korrespondenz Humboldts mit dem Kronprinzen und späteren König Maximilian II. dessen enge Beziehung zu ihm. Humboldt war Zeuge der Taufe des Kronprinzen am 30. November 1811. Persönlich miteinander bekannt wurden beide dann im Februar 1831, als Maximilian in Berlin studierte. Längere Gespräche im Potsdamer Stadtschloss und im Schloss Sanssouci drehten sich um die Entwicklung der Wissenschaften in Bayern und um aktuelle politische Fragen. Maximilian II. erlaubte dem Gelehrten ausdrücklich, sich jederzeit direkt an ihn wenden zu dürfen, wovon Humboldt später gerne – wenn auch sparsam – Gebrauch machte.
König Maximilian II. legte großen Wert auf Humboldts Beratung bei der Entwicklung der Wissenschaften in Bayern. In einem Brief stellte Humboldt eine Liste von Gelehrten zusammen, die qualifiziert waren, den zukünftigen König bei der Besetzung von Professuren an bayerischen Universitäten zu beraten. Dieses wichtige Schreiben liest sich wie ein „Who’s Who“ der damaligen führenden deutschen Forscher. Einige der genannten Namen haben bis heute einen hellen Klang: August Böckh auf dem Gebiet der Altertumskunde; für Geschichte Leopold von Ranke und dessen Schüler Wilhelm von Dönniges; für Mathematik Carl Friedrich Gauß und Carl Gustav Jacob Jacobi; im Fach Astronomie Johann Franz Encke und Friedrich Argelander, sowie der Freiberger Geologie-Professor Bernhard von Cotta.“
Einem Briefwechsel kann auch die Existenz des berühmten schwarzen Papageis entnommen werden: Die beiden Korrespondenzpartner verband hier die Erinnerung an einen schwarzen Vasa-Papagei, der den Weg von König Maximilian I. Joseph über Großherzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach in Humboldts Haus in Berlin gefunden hatte, wo er die letzten dreißig Jahre seines langen Lebens verbrachte. Humboldt hat überliefert, was der gelehrige Papagei sagte: „Viel Zucker, viel Kaffee, Herr Seifert!“
Die Kosmos-Vorlesung erinnert daran, dass Alexander von Humboldt ab 1826 in der Singakademie zu Berlin 61 so genannte „Kosmosvorlesungen“ abhielt, die damals als kulturelle Höhepunkte in Berlin galten und zu der ausdrücklich auch Frauen eingeladen waren. Aus diesen Vorlesungen entstand das fünfbändige Werk des Universalgelehrten „Kosmos – Entwurf einer physischen Weltbeschreibung“, in welchem er dem Leser eine Gesamtschau der wissenschaftlichen Welterforschung zu vermitteln suchte. Unterstützt wird die Veranstaltung von der Regierung von Oberfranken und dem Regionalmanagement Bayreuth. Anmeldung erbeten unter info@humboldt-kulturforum.de oder 09241/4858592.
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