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„Es gibt noch Luft nach oben“ / Fachgespräch zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf
15. Februar 2013
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„Mehr Flexibilität bei allen Beteiligten“, das war die einhellige Forderung der Teilnehmer eines politischen Fachgesprächs zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf, das in der IHK für Oberfranken Bayreuth stattfand. Auf Initiative des parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister der Finanzen, Hartmut Koschyk hatte sich die Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Gerda Hasselfeldt, mit Vertretern der oberfränkischen IHK und HWK getroffen, um mögliche Handlungsfelder zu diskutieren. Insbesondere vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung werde die Wirtschaft ohne familienfreundliche Arbeitsmodelle künftig nicht mehr wettbewerbsfähig sein können, so die Teilnehmer.


Diskutierten über die Notwendigkeit einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf (v.l.) IHK-Hauptgeschäftsführer Georg Schnelle, IHK-Vizepräsident Oliver Gießübel, MdL Gudrun Brendel-Fischer, CSU-Landesgruppenvorsitzende Gerda Hasselfeldt, HWK-Präsident Thomas Zimmer, Staatssekretär Hartmut Koschyk und HWK-Hauptgeschäftsführer Thomas Koller.

Die Vermischung von Familien- und Arbeitswelt bezeichnete die CSU-Landesgruppenvorsitzende Gerda Hasselfeldt als gesamtgesellschaftliche Herausforderung. In den vergangenen Jahren habe sich hier schon viel bewegt, Wirtschaft und Politik seien für das Thema sensibilisiert. Dennoch gebe es noch viel Potenzial, das bislang ungenutzt bleibt. Mit Blick auf den zunehmenden Mangel an Fachkräften werden flexible familienfreundliche Lösungen aber schon bald zur Selbstverständlichkeit werden.

Auch die Vertreter der Wirtschaftskammern stimmten überein, dass es besonders mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zwingend erforderlich sei, die vorhandenen Fachkräftepotenziale bestmöglich auszuschöpfen, besonders im Bereich berufstätiger Mütter. Familienfreundliche Maßnahmen und flexible Arbeitszeitmodelle seien bei einem Großteil der oberfränkischen Betriebe deshalb bereits an der Tagesordnung. Damit das System Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Praxis funktionieren könne, sei aber mehr Flexibilität bei allen Beteiligten nötig, nicht nur bei Unternehmen sondern auch Arbeitnehmern und Betreuungseinrichtungen. Die Rädchen müssen ineinander greifen.

Die Voraussetzungen in der Region Oberfranken seien sehr gut, das Netz an Kinderbetreuungseinrichtungen hervorragend ausgebaut. Dennoch gebe es auch hier Verbesserungspotenzial, vor allem bei der Betreuung zu den Tagesrandzeiten, um berufstätige Elternteile zu entlasten. Hasselfeldt betonte zudem, dass es auch bei der geregelten Nachmittagsbetreuung in Schulen Nachholbedarf gebe. Das Thema Betreuung dürfe sich nicht ausschließlich auf Kinder unter drei Jahren beschränken. Die Vertreter der Wirtschaftskammern plädierten deshalb auch für nachhaltige Investitionen in die Nachmittagsbetreuung, um den realen Bedingungen der Arbeitswelt und den Bedürfnissen berufstätiger Eltern Rechnung zu tragen.

Aufgrund der demografisch bedingten Alterung der Bevölkerung dürfe das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf zudem nicht auf die Kinderbetreuung beschränkt werden. Die Pflege von Angehörigen werde in den kommenden Jahren vor allem in der Region Oberfranken eine ebenso große Herausforderung darstellen.

Für die Industrie- und Handelskammer Oberfranken nahmen der Vizepräsident Oliver Gießübel und der Hauptgeschäftsführer Georg Schnelle teil. Als Vertreter der Handwerkskammer für Oberfranken konnte IHK-Vizepräsident Gießübel den Präsidenten Thomas Zimmer und den Hauptgeschäftsführer Thomas Koller begrüßen.

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