Allgemein Für Deutschland
Fachtagung „Gegen Verdrängen und Vergessen: Zur Kultur des Gedenkens in Deutschland, Korea und Ostasien“
18. Oktober 2012
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In der Bundeszentrale für politischen Bildung in Berlin findet vom 18. bis 20. Oktober die Tagung „Gegen Verdrängen und Vergessen: Zur Kultur des Gedenkens in Deutschland, Korea und Ostasien“ statt. Organisiert wird die Tagung vom Institut für Koreastudien an der Freien Universität Berlin unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Eun-Jeung Lee.

Anwesend bei der Eröffung der Tagung war auch der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, Hartmut Koschyk. Finanzstaatssekretär Koschyk, der als ausgewiesener Korea-Experte gilt, ist Ko-Vorsitzender der Deutsch-Koreanischen Forums, Ehrenpräsident der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft und war von 1998 bis 2010 Vorsitzender der deutsch-koreanischen Parlamentariergruppe im Deutschen Bundestag.

Wie sieht die Kultur des Gedenkens in Deutschland, Südkorea und Ostasien im 21. Jahrhunderts aus? Was hat sich geändert? Was können wir voneinander lernen? Und wie könnte eine sinnvolle Gedenkkultur in der Zukunft aussehen? Diesen Fragen möchten die Experten der Fachtagung nachgehen.

Der Vizepräsident des Instituts „Korean Civic Education Institute for Democracy“, Seok-keun Rim,hob in seinem Grußwort die Bedeutung der politischen Bildung hervor, die auch einen entscheidenden Beitrag zu einer Kultur des Gedenkens leiste

Die nunmehr siebte gemeinsame Tagung der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und des Korean Civic Education Institute for Democracy (KOCEI) beschäftigt sich mit der erinnerungskulturellen Theorie und Praxis des Gedenkens in Deutschland, Südkorea und Ostasien.

Der Leiter der zuständigen Fachabteilung bei der Bundeszentrale für poltische Bildung, Bernd Hübinger, betonte, dass gerade vor dem Hintergrund eines generationenbedingten Umbruches die politische Bildung nicht abseits stehen darf, wenn es um die Kultur des Gedenkens geht

Neben einer konzeptionellen und regional übergreifenden Auseinandersetzung werden konkrete Orte wie Denkmäler, Gefängnisse und andere Plätze von Geschehenem thematisiert, gefolgt von Erklärungen zur Archivierung, der Vorstellung von virtuelle Formen des Gedenkens und Erinnerns und Gedenken vor Migrationshintergründen.

Die Leiterin des Institut für Koreastudien an der Freien Universität Berlin, Frau Prof. Dr. Eun-Jeung Lee gemeinsam mit Christoph Müller Hofstede von der Bundeszentrale für politische Bildung

Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser verschiedenen Lagen und Dimensionen sollen einen geistigen Austausch fördern, durch den die Grundfragen dieser Tagung diskutiert und im besten Fall beantwortet werden können.

In seinem Grußwort betonte Finanzstaatssekretär Koschyk, dass eine Kultur des Gedenkens und Erinnerns gegen das Verdrängen und Vergessen für Deutschland, Korea und Ostasien ein gemeinsamer Auftrag sei und bleibe, der unsere Länder und Regionen verbinde. Ihn selbst habe seine Mitarbeit in den zwei Enquête-Kommissionen des Deutschen Bundestages zur Geschichte der SED-Diktatur sowie ihren Folgen für die deutsche Einheit in seinem politischen Bewusstsein für Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit entscheidend geprägt. Zwar könne die historische Aufarbeitung in Deutschland nicht als Blaupause für Korea oder Ostasien herangezogen werden, doch gerade vor dem Hintergrund der deutschen Teilung und der deutschen Wiedervereinigung einerseits und der andauernden koreanischen Teilung andererseits, sei es wichtig unsere Erfahrungen zu vermitteln. Die Vergangenheit sei nie vergangen. Deshalb müsse man in Deutschland an die nationalsozialistischen Verbrechen und das Unrecht, das unter dem SED-Regime verübt wurde, stets aufs Neue erinnern. Deshalb müsse man auch in Korea weiterhin an Besatzungszeit und Militärregime erinnern Es gelte, auch weiterhin über vergessene Opfergruppen und über die, die mutig Widerstand gegen Unrecht und Unterdrückung geleistet haben, zu sprechen, so Finanzstaatssekretär Koschyk.

Zum Grußwort von Finanzstaatssekretär Koschyk gelangen Sie hier.

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aufgenommen am 10.04.2024 in Muenchen.

Foto: Joerg Koch/ Bayerische Staatskanzlei
Fotograf: Joerg Koch
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