Nach dem Tod des nordkoreanischen Diktators Kim Jong Il sieht der Vorsitzende des Deutsch-Koreanischen Forums und Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, Hartmut Koschyk MdB, erste Anzeichen für einen Wandel. Der verstorbene Diktator habe bereits zu Lebzeiten viel Autorität verloren, so Finanzstaatssekretär Koschyk im Gespräch mit dem Korrespondenten des Nordbayerischen Kurier, Hagen Strauß, und in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. Koschyk war von 1998 bis 2009 auch Vorsitzender der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages und über zehnmal in Nordkorea.
Finanzstaatssekretär Koschyk: „Nordkorea ist in der Tat ein einzigartiges Land. Weil es keine andere Nation gibt, die auf den ersten Blick so abgeschottet ist. Der Stacheldraht um das Land hat aber bereits Lücken. Vor allem über die Grenze zu China gelingt es Nordkoreanern, das Land zu verlassen. Es gibt ein Stück offene Grenze, worüber auch Informationen aus der feien Welt nach Nordkorea gelangen. Wir haben in den letzten 20 Jahren den Niedergang von sehr vielen als fest gefügt geltenden Diktaturen erlebt. Ich glaube, auch die Uhr der Diktatur in Nordkorea läuft ab. Der neue Diktator sitzt noch nicht fest im Sattel. Insofern ist es für mich nicht überraschend, dass das Regime versucht, durch militärische und außenpolitische Kraftmeierei von der Schwäche des Übergangs abzulenken. Man kann nur hoffen, dass der junge Kim Jong Un bereits vom Militär akzeptiert ist, damit vom Übergang keine unmittelbaren Spannungen in der Region ausgehen.“
Zum Interview im Nordbayerischen Kurier gelangen Sie hier.
Zum Interview in der Sendung „radioWelt“ des Bayerischen Rundfunks gelangen Sie hier.
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