Mit den sogenannten „Friedensgesprächen“ veranstalten Stadt und Universität Osnabrück gemeinsam kompetent und prominent besetzte öffentliche Vorträge und Diskussionsveranstaltungen zu Fragen der Friedensförderung und Friedenserhaltung.
Erstmals lud die Stadt Osnabrück im Frühjahr 1986 zu einem Friedensgespräch in ihr historisches Rathaus ein. Fragen von Krieg und Frieden gewannen angesichts des Wettrüstens zwischen Ost und West, der Auseinandersetzungen um die NATO-Nachrüstung und der Demonstrationen der Friedensbewegung zu Beginn der 1980er Jahre vermehrte öffentliche Aufmerksamkeit. Seither sind weit mehr als 100 Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen in der Reihe der Osnabrücker Friedensgespräche realisiert worden.
Der anerkannte Koreaexperte Finanzstaatssekretär Hartmut Koschyk gemeinsam mit Prof. Dr. Eun Jeung Lee vom Institut für Koreastudien der Freien Universität Berlin und Dr. Karin Janz, langjährige Entwicklungshelferin in China und Nordkorea
Im Ratssitzungssaal des Rathauses Osnabrück findet heute im Rahmen der „Friedensgespräche“ die Diskussionsveranstaltung „Korea – von feindlicher Ko-Existenz zur Einheit?“ statt.
In der Einladung zum Osnabrücker Friedensgespräch heißt es hierzu „Auch nahezu 60 Jahre nach dem Koreakrieg befindet sich die asiatische Halbinsel in einem Zustand, der weder Krieg noch echter Frieden ist. Als Folge von Kolonialzeit, Weltkrieg und Ost-West-Konflikt leben die Menschen beiderseits des 38. Breitengrades strikt voneinander getrennt und leiden unter der politischen Spaltung. Dabei datieren erste Pläne für eine Wiedervereinigung bereits aus dem Jahr 1960. Und im Jahr 2000 wurde Südkoreas Präsident Kim Dae-jung für seine »Sonnenscheinpolitik« gegenüber dem Norden mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Noch 2007 wurde bei einem historischen Gipfeltreffen zwischen beiden Staaten eine Friedenserklärung unterzeichnet. Die Staatschefs Süd- wie Nordkoreas riefen in der Erklärung zu Frieden, Wohlstand und engerer Wirtschaftszusammenarbeit auf. Doch wie sollte ein historischer Kompromiss zwischen dem auf dem Weltmarkt erfolgreich agierenden Kapitalismus Südkoreas und dem – allen Berichten aus Nordkorea nach – ideologisch gleichgeschalteten Staatssozialismus, der seinen Bürgern nur einen vergleichsweise ärmlichen Lebensstandard genehmigt, aussehen? So wartet die Welt auf den Zusammenbruch des „Steinzeitkommunismus“ in Nordkorea – und fürchtet ihn zugleich wegen dessen atomar bewaffneter Militärmacht. Von Entspannung kann keine Rede sein. Nachbarstaaten und Großmächte wie Japan, China, Russland und die USA nahmen und nehmen auf unterschiedliche Weise Einfluss. Wie können sie zur Lösung des Koreakonflikts beitragen?“
Das Osnabrücker Rathaus, in dem die Osnabrücker Friedensgespräche stattfinden und das sich direkt neben der Kirche St. Marien befindet. In den Rathäusern von Osnabrück und Münster wurde der Dreißigjährige Krieg, der von 1618 bis 1648 stattfand, mit dem Westfälischen Frieden beendet
Diesen und weiteren Fragen möchte die Diskussionsveranstaltung „Korea – Von feindlicher Ko-Existenz zur Einheit?“ nachgehen. An der Diskussion nimmt auch der anerkannte Koreaexperte und Ko-Vorsitzende des Deutsch-Koreanischen Forums sowie Präsident der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft, Finanzstaatssekretär Hartmut Koschyk MdB, teil. Weitere Diskussionsteilnehmer sind Prof. Dr. Eun Jeung Lee vom Institut für Koreastudien der Freien Universität Berlin und Dr. Karin Janz, langjährige Entwicklungshelferin in China und Nordkorea. Die Gesprächsleitung führt Prof. Dr. György Széll von der Universität Osnabrück.
Zur Berichterstattung in der „Neue Osnabrücker Zeitung“ gelangen Sie hier.
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