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Finanzstaatssekretär Koschyk zur Bedeutung Chinas in der europäischen Finanzkrise und deren Auswirkungen auf chinesische Wirtschaftsentwicklung
29. Mai 2012
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Herausforderungen für die Währungsunion – Strategien zur Bekämpfung der Euro-Krise

Ein von der Konrad-Adenauer-Stiftung/Peking organisiertes Fachgespräch thematisierte die Bedeutung Chinas in der europäischen Finanzkrise sowie deren Auswirkungen auf die chinesische Wirtschaftsentwicklung.

Bei der Überwindung der Schuldenkrise in Europa übernimmt China eine konstruktive Rolle, fordert aber Gegenleistungen. Befürworter hoffen auf Investitionen seitens chinesischer Firmen und Banken sowie den Aufkauf von Staatsschulden durch die chinesische Regierung. Kritiker beobachten hingegen skeptisch die Eigeninteressen Pekings hinsichtlich Chinas gewünschter Anerkennung als Marktwirtschaft und den damit verbundenen Vorteilen für die Volksrepublik. Die Weltwirtschaftskrise macht sich jedoch auch im „Land der Mitte“ bemerkbar. Das Wirtschaftswachstum Chinas wurde maßgeblich beeinflusst, soll sich nach Aussagen des chinesischen Premierministers Wen Jiabao jedoch weiterhin auf hohem Niveau halten.

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Professor  Hu Kun und Doktorand Cheng Yu vom Institut für Europäische Studien (Institute of European Studies, Chinese Academy of Social Sciences)

In dieser von der Konrad-Adenauer-Stiftung /Peking organisierten Expertenrunde diskutierte Finanzstaatssekretär Hartmut Koschyk, MdB, mit Wirtschaftswissenschaftlern und Doktoranden der Central University of Finance and Economics (Beijing), über Chinas Rolle in einer möglichen Strategie zur Bekämpfung der europäischen Finanzkrise.

Anschaulich beschrieb Herr Koschyk seine Einschätzungen zur Situation des Euros und dessen Bedeutung für die wirtschaftliche Zusammenarbeit Chinas und Deutschland. Er betonte dabei die Wichtigkeit von Transparenz, verbindlichen Regeln und Überwachungsinstrumentarien für die Finanzstabilität beider Länder. Eine erfolgreiche Kooperation sei entscheidend für die Verflechtung der Weltwirtschaft, da sowohl China von einer Krise in Europa, als auch Europa von einer Krise in China betroffen wären. Des Weiteren argumentierte er, dass Europa in Zeiten einer sich verändernden Währungsgewichtung weiterhin als Global Player agieren können müsse. Wachstum erreiche man dabei allerdings nicht um jeden Preis. Einzig wirksam sei ein qualifiziertes Wachstum unter Berücksichtigung sozialer und ökologischer Aspekte, das sowohl Nachhaltigkeit als auch Innovationsbereitschaft beinhalte.

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In der Konrad-Adenauer-Stiftung in Peking wurden zahlreiche Fragen an Finanzstaatssekretär Koschyk gestellt

Während der Diskussion wurden vielseitige und spannende Fragen an den Finanzexperten gestellt. Besonders die kulturelle Dimension der Finanzkrise in Europa war für die Teilnehmer von großem Interesse. Staatssekretär Koschyk argumentierte, dass ökonomische Probleme nicht nur auf ökonomische Sachverhalte reduziert werden dürften, sondern gerade die kulturelle Komponente miteinbezogen werden müsse. Ohne diese Kenntnisse könne man kein Verständnis für die Krise entwickeln. Auch die Frage nach dem zukünftigen Status des Renminbi wurde gestellt. Herr Koschyk prognostizierte hier eine weitere Institutionalisierung, da sich die chinesische Wirtschaft kontinuierlich weiterentwickle. Langfristig würde der Renminbi zu einer freikonvertierbaren Leitwährung werden, was sich positiv auf die Stabilisierung der Weltwirtschaft auswirke.

Das Fachgespräch eröffnete eine Veranstaltungsreihe der Konrad-Adenauer-Stiftung /Peking, in deren Rahmen Experten aus China und Deutschland vielfältige Aspekte der globalen wirtschaftlichen Entwicklung mit Hinblick auf die Gestaltung der chinesischen Wirtschafts- und Finanzpolitik analysierten.

Weiterführende Informationen finden Sie hier.

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