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Fränkisches Nationalgericht, Leibspeise und Kultprodukt. 2. Fränkischer Bratwurstgipfel lockte diesmal über 20000 Besucher nach Pegnitz
20. Mai 2012
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Pegnitz. Keine Chance für Vegetarier: zum 2. Mal ging es am Wochenende in Pegnitz (Landkreis Bayreuth) um die Wurst, genauer um die Bratwurst. 16 Metzger aus ganz Franken waren angetreten, um mit über 30 Wurstkreationen um den Titel des fränkischen Bratwurstkönigs zu kämpfen.Diesmal waren es deutlich über 20000 Besucher, die sich das Spektakel im Wiesweiherpark mitten in der Stadt nicht entgehen ließen. Darunter auch jede Menge Prominenz, wie etwa der frühere bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein und der bayerische Innenminister Joachim Herrmann.

Bratwurstgipfel (1)

„Die Bratwurst ist eines der Herzstücke fränkischer Kulinaristik“, erklärte der Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken Thomas Zimmer. Er beschrieb die Bratwurst als „Aushängeschild unserer fränkischen Metzgermeister“, als Nationalgericht, Leibspeise und Kultprodukt der Franken zugleich. Genau deshalb hätten die drei fränkischen Handwerkskammern, die Genussregion Oberfranken und die Stadt Pegnitz beschlossen, für die fränkische Bratwurst ein Zeichen zu setzen, ihr einen eigenen Tag und ein besonderes Fest zu widmen: den Fränkischen Bratwurstgipfel.

Bratwurstgipfel (2)

16 Metzgereien, je vier aus Ober-, Mittel- und Unterfranken,hatten sich diesmal mit exakt 32 Bratwurstkreationen und –sorten beteiligt. Sie alle servierten ihre Bratwurstspezialitäten nicht nur frisch vom Grill, sondern stellten sich auch mit verschiedensten Blindverkostungen und mit Hilfe von Publikumsbewertungen dem Wettbewerb. Jede Metzgerei schickte dazu zwei Bratwurstspezialitäten ins Rennen.Gegeneinander gebrutzelt wurde dabei in den zwei Kategorien „Klassische Bratwurst“ und „Kreativbratwurst“.

Bratwurstgipfel (3)

Der Kreativität waren dabei keine Grenzen gesetzt. Feinschmecker konnten wählen aus Sorten wie Bärlauch-, Tomate-Mozzarella-, Red-Hot-Chili-Roaster-, oder gar Schoko-Chili-Bratwurst. Es gab sie mit Spargel, Kümmel, Hickory und sogar Chili oder Mango. Aber auch die klassischen Bratwürste wurden in den unterschiedlichsten Variationen angeboten: grob, fein, dick, schmal, und sogar evangelisch und katholisch. Sogar eine „Bratwurst für Verliebte“ gab es von der Metzgerei Herpich aus Hof, genauso wie eine kreolische Bratwurst von der Metzgerei Fabis aus Bayreuth oder den Chili-Knoblauch-Griller vom Dorfmetzger Reck aus Möhrendorf.

Bratwurstgipfel (4)

Als echter Bratwurstkenner outete sich der frühere Ministerpräsident Günther Beckstein: Die Bratwurst eigne sich genauso als schnelle Zwischenmahlzeit im Brötchen wie als gemütliche Brotzeit zu Sauerkraut, Brot und einem Seidla Bier, sagte der bekennende Franke. Beckstein: „Keine Region hat eine solche Bratwurstkultur wie unser Franken.“ Je südlicher man nach Bayern kommt, umso schlechter schmecke die Wurst, sagte der Pegnitzer Bürgermeister Manfred Thümmler. Weißwurst sei nur weiß, bestätigte Beckstein, aber Bratwurst sei individuell, ganz wie die Franken.

Bratwurstgipfel (6)

Davon überzeugten sich diesmal auch internationale Gäste, wie Francois Deligne aus der französischen Partnerstadt von Pegnitz, Guyancourt bei Paris, oder Moreno Pizzoni aus Foligno, nahe dem italienischen Assisi. Pizzoni ist einer derwenigen italienischen Metzger, der auch Bratwürste herstellt. Da die Region um Assisi genauso wie Oberfranken als Genussregion gilt, soll der bereits seit zehn Jahren bestehende Jugendaustausch zwischen dem Landkreis Bayreuth und Assisi künftig als Partnerschaft auf eine breite Basis gestellt werden, erklärte der Parlamentarische Finanzstaatssekretär und Bayreuther Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk, der den italienischen Bratwurstmetzger nach Pegnitz eingeladen hatten.

Bratwurstgipfel (5)

Die Veranstaltung Fränkischer Bratwurstgipfel lässt sich als Mischung aus Kulinarik, Information, Unterhaltung, Verkostung und Wettbewerb umschreiben. Wir lebten in einer Welt der Bilder, Werbung versuche, uns mit klaren und einfachen Botschaften emotional anzusprechen. Genau dasselbe müsse getan werden, um regionale Produkte wieder mehr ins Bewusstsein der Menschen zu rücken, erläuterte HWK-Präsident Zimmer den ernsten Hintergrund des Bratwurstgipfels. Um regionalen Produkten eine Seele einzuhauchen, ihnen ihren Charakter zurück zu geben, vielleicht sie sogar zum Kult werden zu lassen, gehörten auch öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen dazu, die ruhig auch Eventcharakter haben dürfen.Der Fränkische Bratwurstgipfel gehe genau diesen Weg. „Es war wichtig und richtig, der fränkischen Bratwurst endlich eine eigene Veranstaltung zu geben und sie zu feiern“, zog Zimmer eine positive Bilanz der Großveranstaltung. Der Titel blieb schließlich dann auch in Pegnitz: Klaus Lindner von der gleichnamigen Metzgerei wurde zum zweiten Mal als fränkischer Bratwurstkönig gekürt.

HP Bratwurstgipfel

Emilio Angeletti und Moreno Pizzoni gemeinsam mit Finanzstaatssekretär Hartmut Koschyk MdB, dem Präsidenten der Handwerkskammer für Oberfranken Thomas Zimmer, Landrat Hermann Hübner und dem „Confrére des Chevaliers Pays-Bas“, Metzgermeister Georg Forster aus Feucht

Zum Videopodcast von TV Oberfranken gelangen Sie hier.

Zum Videopodcast von TV Oberfranken im Vorfeld des Bratwurstgipfels gelangen Sie hier.

Zur Videopodcast des Bayerischen Fernsehens gelangen Sie hier.

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