Deutschlandweit gedenken wir heute der Opfern des DDR-Volksaufstandes vom 17. Juni 1953. Am 17. Juni 1953 gingen über eine Million Menschen in über 560 Städten und Gemeinden in der DDR auf die Straße, um für Freiheit, Demokratie und Einheit zu demonstrieren. Nur durch die Verhängung des Ausnahmezustands und den Einsatz der in der DDR stationierten sowjetischen Armee konnte dieser Volksaufstand niedergeschlagen werden. Die Hoffnung der Menschen auf Freiheit und Einheit wurde blutig erstickt – und konnte erst 37 Jahre später erfüllt werden.
In der Bundesrepublik beschloss der Deutsche Bundestag am 3. Juli 1953 einstimmig den 17. Juni zum Feiertag zu erklären. Der „Tag der deutschen Einheit“ am 17. Juni war bis zur Wiedervereinigung der nationale Gedenktag der Bundesrepublik Deutschland.
Seit dem vergangenen trägt in Gedenken an den DDR-Volksaufstand der Platz vor dem Bundesfinanzministerium den Namen des Volksaufstandes von 1953, wofür sich auch Hartmut Koschyk MdB, in seinem damaligen Amt als Finanzstaatssekretär gemeinsam mit Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble MdB eingesetzt hatte
In Berlin erinnert die „Straße des 17. Juni“, die zum Brandenburger Tor führt an die Geschehnisse. Seit dem vergangenen trägt in Gedenken an den DDR-Volksaufstand auch der Platz vor dem Bundesfinanzministerium den Namen des Volksaufstandes von 1953, wofür sich Hartmut Koschyk MdB, in seinem damaligen Amt als Finanzstaatssekretär nachhaltig eingesetzt hatte. Das heutige Bundesfinanzministerium stand beim DDR-Volksaufstand als damaliges „Haus der Ministerien“ und DDR-Regierungssitz im Zentrum des Aufbegehrens. Genau hier versammelten sich die demonstrierenden Arbeiter von den Baustellen an der Stalinallee am 16. Juni 1953, um gegen die jüngsten Normerhöhungen zu protestieren.
Hartmut Koschyk: „Am 17. Juni 1953 gingen über eine Million Menschen in der DDR auf die Straße, um für Freiheit, Einheit und Demokratie zu demonstrieren. Aus einem sozialen Protest entwickelte sich in kürzester Zeit ein revolutionäres Ereignis, das von sowjetischen Panzern blutig niedergeschlagen wurde. Über 50 Menschen starben, sieben wurden hingerichtet, etwa 1.600 zu teils langjährigen Haftstrafen verurteilt. Die DDR war ein Willkür- und Repressionsstaat mit systematischer Bespitzelung, in dem Menschenrechte massiv und jeden Tag aufs Neue verletzt wurden. Gleichzeitig steht dieser Volksaufstand am Beginn der Aufstände gegen die sowjetische Vorherrschaft in Polen, Ungarn, Rumänien und der Tschechoslowakei. Der 17. Juni verdient daher einen Platz im gesamtdeutschen und europäischen Geschichtsbild.
Wir alle stehen in der Pflicht eine Verklärung und Verharmlosung der SED-Diktatur nicht zuzulassen. Der DDR-Volksaufstand vom 17. Juni 1953 hat uns allen vor Augen geführt, welches Glück es für uns alle Bundesbürger ist, heute in einem freien, demokratischen und prosperierenden Deutschland inmitten von Freunden leben zu dürfen. Deshalb ist es wichtig, die Erinnerung an die Ereignisse des 17. Juni 1953 wach zu halten und ich bin sehr froh, dass der Platz vor dem Bundesfinanzministerium seit vergangenem Jahr den Namen „Platz des Volksaufstandes von 1953“ trägt.“
Anmerkung der Redaktion: Koschyk ist stellvertretender Stiftungsratsvorsitzender der „Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur“ in Berlin. Von 1998 bis 2008 war er Mitglied des Beirates beim Bundesbeauftragten für die Unterlagen der Staatssicherheit der ehemaligen DDR. Als Sprecher der CDU/CSU-Fraktion in den Enquete-Kommissionen „Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland“ des 12. Deutschen Bundestages und „Überwindung der Folgen der SED-Diktatur im Prozess der deutschen Einheit“ des 13. Deutschen Bundestages hat sich Koschyk als Experte in diesen Themenbereichen einen Namen gemacht.
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