Allgemein Für Deutschland
Gedenkfeier zum 60.Todestag von Mirok Li in Gräfelfing
30. Oktober 2010
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Die Deutsch-Koreanische Gesellschaft, dessen Präsident der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen und Bayreuther Bundestagsabgeordnete, Hartmut Koschyk, ist, beging im Bürgerhaus Gräfelfing eine Gedenkveranstaltung zum 60. Todestag von Mirok Li. Der 1899 in Nordkorea geborenen Schriftsteller, der sich aktiv an der Unabhängigkeitsbewegung gegen die japanische Besatzungsmacht im Jahre 1919 beteiligte, floh 1920 vor seiner drohenden Verhaftung über Shanghai nach Deutschland. Hier wandte er sich der Schriftstellerei zu. Seine Werke finden bis heute große Anerkennung. Von 1947 bis 1949 hatte Mirok Li einen Lehrauftrag für koreanische Sprache sowie chinesische Literatur und Geschichte am ostasiatischen Seminar der Universität München. In Gräfelfing bei München befindet sich seine letzte Ruhestätte.

IMG_0182Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, Hartmut Koschyk MdB, im Gespräch mit dem Botschafter der Republik Korea, S.E. Tae Young Moon.

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Im Vorfeld der Gedenkveranstaltung erwiesen die Ehrengäste S.E. Tae Young Moon (Botschafter der Republik Korea), der 1. Bürgermeister der Gemeinde Gräfelfing Christoph Göbel, der Mikor Li Preisträger 2008, Prof. Kim Kwang Kyu, die Mirok Li Preisträgerin 2009, Dr. Sylvia Bräsel und Staatssekretär Hartmut Koschyk MdB erwiesen Mirok Li an seiner letzten Ruhestätte ein gebührendes Andenken nach buddhistischem Rhytus.

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S. E. Tae Youn Moon würdigte die Arbeit der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft und zeigt sich tiefbeindruckt, von dem Wirken Mirok Lis für die deutsch-koreanischen kulturellen Beziehungen. Moon machte auch deutlich, dass das Gedenken an Li zur Mahnung dienen soll, dass auch heute immer wieder am Fundament der koreanisch-deutschen Beziehungen in allen Bereichen, wie Wirtschaft, Politik und Kultur, gearbeitet werden muss.

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Auch der 1. Bürgermeister der Gemeinde Gräfelfing, Christoph Göbel, erinnerte an das Wirken Mirok Lis in Gräfelfing. So kam Li zu einer schwierigen Zeit nach Gräfelfing – nämlich während des 2. Weltkrieges. Sein Engagement in der Weißen Rose und mit Prof. Seiler haben ihn immer angeregt Gedanken, wie der Wiederaufbau nach der Greulherrschaft in Gräfelfing, gemeistert werden kann. Göbel führte weiter aus: „Wir sind stolz, dass Mirok Li seine letzte Heimat in Gräfelfing gefunden hatte. Daher werden wir das Gedenken immer unterstützen.“

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Anlässlich der Gedenkveranstaltung würdigten auch die Mirok Li-Preisträger 2008 und 2009, Prof. Dr. Kim Kwang Kyu und Dr. Sylvia Bräsel, das Leben und Wirken Mirok Lis. So führte Prof. Dr. Kim Kwang Kyu vor allem das literarische Wirken Lis aus und erläuterte seine Begegnungen mit den Werken Lis. Dr. Sylvia Bräsel hingegen beleuchtete das Leben Lis in Deutschland ausgiebig und überraschte mit vielen, bis heute unbekannten, Dokumenten seiner Studienzeit.

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Der Vorsitzender der deutsch-koreanischen Gesellschaft e. V. und Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, Hartmut Koschyk MdB, umriss die Bedeutung Lis für die deutsch-koreanischen Beziehungen und dankte der Gemeinde Gräfelfing für ihren Einsatz und das Engagement für den ehrwürdigen Erhalt des Gedenkens an Mirok Li. In seinen Dank schloss Koschyk auch die Mirok Li Gedächtsnisgesellschaft e.V. mit ihrem Vorsitzenden Joon-Kun Soon für ihren Einsatz in Gräfelfing und darüber hinaus.

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In einem Grußwort übermittelte der Erzabt und Präses der Erzabtei St. Ottilien, Jeremias Schröder OSB, die herzlichen Grüße an die Gedenkveranstaltung und honorierte Lis Wirken. Schröder machte in seinem Schreiben deutlich: „Mit uns Missionsbenedeiktinern war Mirok Li in besonders intensiver Weise verbunden und wir sind auch Bewahrer seines Erbe für den deutschsprachigen Kulturraum.“

Mirok Li gilt als der „Münchner Koreaner“, der in der Bayerischen Landeshauptstadt nach Flucht und Vertreibung aus seiner japanisch besetzten Heimat seine „zweite Heimat“ fand. Er studierte in Bayern und erlebte sowohl den Nationalsozialismus sowie den Widerstand der „Weißen Rose“ in München. Durch seine kulturmittelnde Tätigkeit an der Universität München führte Mirok Li viele Deutsche an Korea und die ostasiatische Kultur heran und wurde so zum Mittler und Botschafter zwischen beiden Ländern – gerade nach dem 2. Weltkrieg. Zugleich überzeugte er durch seine menschliche Offenheit, Heimatliebe und Toleranz. Mirok Li sprach und schrieb ein ausgezeichnetes Deutsch und sein Bucherfolg „Der Yaku fließt“ erschien 1946 im Piper Verlag in München. Ebenso äußerte Mirok Li schon kurz nach 1945 die Idee, ein deutsches Kulturinstitut im Korea zu gründen. So fügt es sich gut, dass auch die Zentrale des Goethe Instituts heute in München in Bayern ansässig ist und das Goethe Institut in Seoul im September 2010 den „Vordenker“ Mirok Li mit einer Veranstaltung ehrte.

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Die Gedenkveranstaltung wurde musikalisch durch Kap-Sung Ahn (Bariton), Inyoung Choi (Flügel) und Deborah Kang (Violine) umrahmt.

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Zum Grußwort von Herrn Parlamentarischen Staatssekretär Koschyk gelangen sie hier.

Weitere Fotos der Gedenkveranstaltung finden Sie HIER.

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There is 1 comment

  • vesna damm sagt:

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    da ich durch Zufall gerade heute auf diese Seite im Internet gekommen bin, und sehr froh bin dass es gibt.

    Ich , Vesna Damm aus 12623 Berlin, Lavendelweg 52, freue mich dass ich über den Herrn Dr. Mirko Le erfahren konnte. Auch dass die Deutsch- Koreanische Geselschaft existiert.

    Viele Grüße

    vesna damm

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