Haushoher Sieg für Amtsinhaber Hermann Hübner bei der Landratswahl. Gemeinsam mit Altlandrat Dr. Klaus-Günter Dietel und Hartmut Koschyk MdB
Bayreuth. Hermann Hübner (CSU) ist der alte und neue Landrat des Landkreises Bayreuth. Mit 67,6 Prozent der Stimmen kann der 60-jährige Verwaltungswirt mit einem dicken Vertrauenspolster in seine zweite Amtszeit starten. Abgeschlagen hinter Hübner liegen die beiden Gegenkandidaten, die 32-jährige Tierärztin Cornelia Herm aus Eckersdorf für die SPD und der 56-jährige Universitätsprofessor Hermann Hiery aus Görschnitz bei Weidenberg für die FDP. Cornelia Herm erhielt 26,8 Prozent der Stimmen, Hiery kam auf 5,6 Prozent.
Das Warten im großen Sitzungssaal des Landratsamtes sollte erst einmal dauern. Eine Hand voll offizielle Vertreter der Parteien, des Amtes und der Medien waren kurz nach 18 Uhr gekommen, doch der Saal füllte sich nur schleppend. Vor Ort wurden derweil erst die Stimmzettel der Bürgermeisterwahlen ausgezählt, dann erst sollten die Stimmen der Landratswahl folgen. Landrat Hübner kommt exakt um 18.15 Uhr mit bester Laune in den Sitzungssaal und sagt: „Ich lass´ mich überraschen“.
Fast zeitgleich trifft auch Cornelia Herm ein. Was sie sieht, dürfte die SPD-Kandidatin nicht erfreuen. Die ersten Schnellmeldungen werden vom Beamer an die Wand geworfen und nach 21 von insgesamt 282 Wahlbezirken hat Hermann Hübner bereits 66 Prozent, SPD-Kandidatin Herm 30, FDP-Mann Hiery knapp vier Prozent. Dann geht es Schlag auf Schlag. Die Familie macht Hermann Hübner ihre Aufwartung, ebenso Hartmut Koschyk, der CSU-Kreisvorsitzende Bayreuth-Land und Bundestagsabgeordnete, Altlandrat Klaus-Günter Dietel und später auch noch die Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer.
Die Zahlen ändern sich indes nicht mehr groß, auch beim 100. Wahlbezirk lautet die Verteilung: 66 Prozent für Hübner, 30 Prozent für Herm und gut vier Prozent für Hiery. Nur die Wahlbeteiligung bereitet Sorge, sie scheint sich zunächst bei 30 Prozent einzupendeln, schnellt aber dann auf rund 45 Prozent hoch und ist am Ende dann doch bei 65 Prozent.
Fünf vor halb acht ist es dann soweit. Koschyk ergreift die Initiative und gratuliert Hermann Hübner mit einer herzlichen Umarmung zu seinem haushohen Wahlsieg. Hübner habe hervorragende Arbeit geleistet und dieses Ergebnis verdient, so Koschyk. Es gibt Blumen für Gisela Hübner, Koschyk spricht von einer Sensation mit Blick auf die Gemeinde Heinersreuth, wo es der CSU gelungen war, einen Machtwechsel herbeizuführen.
Hermann Hübner selbst gibt derweil das schnelle Internet und den Kampf gegen die Gleichstromtrassse als aktuelle und brisante Themen an. Zusammen mit der Energiewende würden die Themen mit Sicherheit die Diskussion der kommenden Jahre bestimmen. „Die Trasse muss auf den Prüfstand, denn sie wird nicht gebraucht“, sagt der alte und neue Landrat und nennt die Begründungen dafür fadenscheinig. Als weiteres Thema spricht er auch von der Stärkung des Tourismus und fordert eine stärkere Zusammenarbeit von Fränkischer Schweiz, Fichtelgebirge und Frankenwald ein. „Gemeinsam sind wir im Tourismus stark“, so Hübner. Gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels würden verstärkte Anstrengungen notwendig sein.
Hermann Hübner stammt aus Bindlach ist verheiratet und hat vier Kinder. Nach der Bundeswehr in Bayreuth lernte er Bankkaufmann und absolvierte ein Studium zum Diplom-Verwaltungswirt (FH). Von 1982 bis 1994 war Hübner persönlicher Mitarbeiter seines Vorgängers Dr. Klaus- Günter Dietel, ehe er 1994 zum Ersten Bürgermeister von Bindlach gewählt wurde. Dieses Amt bekleidete es bis zu seiner ersten Wahl zum Landrat 2008.
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