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Heimatverein Saterland, der „Seelter Buund“ feiert 40 jähriges Jubiläum
28. Oktober 2017
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Im Oktober 2014: Vor dem Kulturhaus des Heimatvereins „Seelter Buund“: Stefan Dannebaum, Heinz-Hermann Evers, Hubert Frye, Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk MdB, Johanna Evers, Karl-Peter Schramm, Eugen Maier

Für den Erhalt und die Förderung des Saterfriesischen setzt sich der Seelter Buund (Heimatverein Saterland) ein. Der Seelter Buund wurde im Jahr 1972 gegründet. Hauptaufgabe des Seelter Buundes als Heimatverein für das Saterland ist der Erhalt der saterfriesischen Sprache sowie der Sitten und Gebräuche des Saterlandes.  Die Verbundenheit zur Heimat, ihrer Geschichte und Landschaft ist für den Seelter Buund Ansporn für die Arbeit. Der Seelter Buund ist durch seine Vertreter mit EBLUL-Deutschland, dem Minderheitenrat in Deutschland und über FUEV auch mit vielen Minderheiten in Europa eng verbunden.

Zum 40. Jubiläum übermittelt der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten nachfolgendes schriftliches Grußwort:

„Dem sende ich meine herzlichsten Glückwünsche zum 40. Jubiläum. Leider war es mir heute nicht möglich ins Saterland zu kommen und mit Ihnen persönlich die kulturelle Vielfalt unserer kleinsten, aber sehr bedeutenden Minderheit zu feiern.

Ich darf Ihnen deshalb auf diesem Weg meine herzlichsten Glückwünsche und meinen herzlichsten Dank aussprechen. Ich möchte allen Mitgliedern, den vielen ehrenamtlichen Helfern, Freunden, Partnern und Förderern ganz herzlich für den wertvollen Einsatz für die Wahrung des kulturellen saterfriesischen Erbes, die Sprache, Tradition und Identitätswahrung danken.

In meiner Funktion als Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten habe ich mich immer stark für die Jugend- und Sprachförderung eingesetzt. Der Seelter Bund hat mich dabei immer bestärkt und begleitet. Mit Karl-Peter Schramm hat der Seelter Buund einen engagierten, erfahrenen und verlässlichen Vertreter im Minderheitenrat.

Ich konnte mich davon überzeugen, dass wir am Heimatverein Seelter Buund das Potential kleiner Minderheiten sehen können, dass es zu nutzen und weiter zu vernetzen gilt.

So hat das Saterfriesische, das einigen schon zum Aussterben verdammt schien, heute wieder eine Zukunft.

Der Seelter Buund initiierte zweisprachige Ortsschilder und saterfriesischen Unterricht an Kindergärten und Schulen, so dass inzwischen in allen öffentlichen Schulen im Saterland die saterfriesische Sprache – auch in den Kernfächern – vermittelt wird. Das Bildungsprojekt „Das Saterland als Modellregion für frühe Mehrsprachigkeit“ hat Vorbildfunktion und ist wegweisend für andere nationale Minderheiten.

In der Veranstaltung des Minderheitenrates anlässlich 25 Jahre Anerkennung der nationalen Minderheiten in Deutschland mit Vertretern aller vier nationalen Minderheiten in der letzten Woche in Bayreuth wurde die Wichtigkeit der Bilingualität zum zentralen Thema der Veranstaltung gemacht. Gemeinsam haben wir herausgearbeitet, dass nicht nur in den Schulen, sondern bereits in der frühkindlichen Erziehung mit der Pflege der Minderheiten-Muttersprache begonnen werden muss.

Das hat der Seelter Buund sehr frühzeitig erkannt und umgesetzt. Dafür möchte ich Ihnen herzlich danken und Sie gleichzeitig herzlich bitten, genau daran anzuknüpfen und in diesem Sinne weiterzumachen. Mit der Nutzung der Sprache im Alltag, wie die zweisprachige Beschilderung, dem saterfriesischen Unterricht oder dem saterfriesischen Radiosender haben Sie bereits einen wertvollen und unverzichtbaren Weg beschritten. Um dies erfolgreich weiterzuführen sehe ich die weitere Digitalisierung des Saterfriesischen in den neuen Medien als eine notwendige Aufgabe und möchte heute an Sie appellieren, an diesem Thema in der aktuellen Legislaturperiode mit meinem Nachfolger gemeinsam zu arbeiten.

Vielleicht haben Sie bereits heute Ideen, die der Start für die nächsten erfolgreichen vierzig Jahre sein können. In diesem Sinne wünsche Ihnen eine Jubiläumsveranstaltung mit guten Gesprächen!

Für die Zusammenarbeit in den letzten vier Jahren darf ich Ihnen sehr herzlich danken und möchte insbesondere an meinen Besuch bei Ihnen im Oktober 2014 erinnern, bei dem Sie mich bereits damals von der hervorragenden Sprach- und Kulturarbeit im Saterland überzeugt haben.“

Das Grußwort als PDF-Datei finden Sie hier.

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