Die Selbsthilfegruppe Schlaganfallbetroffener in Stadt und Landkreis Bayreuth ist am Wochenende mit dem Bürgerpreis der Bayreuther CSU für besonderes ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet worden. Motor und treibende Kraft für zahlreiche Initiativen zum Wohle von Schlaganfallpatienten und deren Angehörigen ist Brigitte Hohlbach-Jenzen, sagte die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml bei der Übergabe der Auszeichnung in Hummeltal.
von links: CSU-Kreisvorsitzender Hartmut Koschyk MdB, die Vorsitzender der Selbsthilfergruppe für Schlaganfallbetroffene Brigitte Hohlbach-Jenzen, die Bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege Melanie Huml MdL, und die stellv. CSU-Fraktionsvorsitzende im Bayerischen Landtag Gudrun Brendel-Fischer MdL.
„Helfende Engel“ nannte Huml die Mitglieder der Selbsthilfegruppe. Die Arbeit beginne schon mit ganz praktischen Dingen wie Hilfe bei Betreuung und Pflege und setze sich fort mit unterschiedlichsten Initiativen zur körperlichen und geistigen Aktivierung wie Ergotherapie, Rehabilitationssport, Gedächtnistraining oder Computerkursen. Dazu kommen nach den Worten der Ministerin auch Krankenbesuche oder die Organisation von Konzert- und Theaterfahrten oder anderen Ausflügen. „Mit all diesen Dingen möchten sie vor allem eines: den Betroffenen sagen, dass sie nicht alleine sind“, so Huml.
Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CSU im Bayerischen Landtag und örtliche Abgeordnete Gudrun Brendel-Fischer aus Heinersreuth bei Bayreuth bezeichnete die Selbsthilfegruppe Schlaganfallbetroffener als herausragendes Beispiel für die Vielfalt des Ehrenamtes in der Region. Gerade für Schlaganfallbetroffene sei es wichtig, dass sie Fürsprecher wie Brigitte Hohlbach-Jenzen haben, die bei Behörden, Verbänden, Vereinen und in der Politik für sie das Wort ergreifen.
Brigitte Hohlbach-Jenzen hatte 2003 die Selbsthilfegruppe für Schlaganfallpatienten gegründet, schon 2004 wurde der Zusammenschluss mit 150 Mitgliedern ins Vereinsregister aufgenommen. Von der großen Aktivität Holbach-Jenzens legen zahlreiche ungewöhnliche Aktionen und die Medienberichte davon ein eindrucksvolles Zeugnis ab. So hatte zum Beispiel 2007 der Bildhauer Wolfgang Pietschmann mit Hilfe von Sponsoren sechs steinerne Bänke zu Ehren des Dichters Jean Paul angefertigt, die daraufhin versteigert und im öffentlichen Raum aufgestellt werden konnten. Daneben tritt die Selbsthilfegruppe immer wieder mit Vorträgen, Workshops und Ausstellungen an die Öffentlichkeit.
Ein besonderer Höhepunkt war der Beitrag von der „Rettl aus dem Hummelgau“, die selbst vor zwei Jahren von einem Schlaganfall betroffen war.
Brigitte Hohlbach-Jenzen wurden 1938 in Bad Steben geboren. Sie lernte den Beruf der Altenpflegerin und absolvierte eine steuerliche Ausbildung. Später war Hohlbach-Jenzen zunächst als Bezirks- und Organisationsleiterin einer großen Versicherung tätig, ehe sie ein eigenes Versicherungsbüro führte. Ehrenamtlich engagierte sie sich unter anderem für die evangelische Kirche in der Landesjugendkammer von Berlin sowie bei vielen Gottesdiensten als Organistin. Auch im Bayreuther Festspielchor war sie viele Jahre als Sängerin aktiv.
Der CSU-Ortsvorsitzende aus Hummeltal und CSU-Bürgermeisterkandidat, Patrick Meyer, überreicht Staatsministerin Melanie Huml ein kleines Dankeschön für ihren Besuch in Hummeltal.
Der CSU-Bürgerpreis wurde nach den Worten von Hartmut Koschyk, dem Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten sowie CSU-Kreisvorsitzenden im Jahr 2000, dem Jahr des Ehrenamtes, ins Leben gerufen. Seitdem wird der mit 500 Euro dotierte Anerkennungspreis einmal jährlich verliehen. Weitere Preisträger waren unter anderem die Pegnitzer Tafel, die Bürgerinitiative „Buntes Warmensteinach“ und die Ortsgruppe Weidenberg des Fichtelgebirgsvereins.
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