Allgemein Für Deutschland
Einbringung der Erde aus Bayern und Siebenbürgen in das Kunstprojekt „Der Bevölkerung“ im Deutschen Bundestag
13. Oktober 2014
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Gruppenfoto der siebenbürgisch-sächsischen Trachtengruppe, die die Einbringung mit Musik und Tanz feierlich umrahmt hat, gemeinsam mit Dr. Bernd Fabritius MdB, Bundesvorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland 

Der Bundesvorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland und stellv. Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Bernd Fabritius MdB, hat Erde aus München, Waldkraiburg, aus der Kirchenburg Agnetheln und aus dem Hof der Brukenthalschule in das Kunstprojekt „Der Bevölkerung“ im Deutschen Bundestag eingebracht. Die Erde aus den siebenbürgischen und bayerischen Heimaten von Bernd Fabritius MdB steht für das grenzüberschreitende Selbstverständnis und den vielschichtigen Heimatbegriff deutscher Aussiedler. 

Im Lichthof des Reichstagsgebäudes wurde ein 21 x 7 m grosser flacher Kasten installiert, aus dessen Mitte in weissen Leuchtbuchstaben die Worte DER BEVÖLKERUNG nach oben strahlen. Der Schriftzug ist von allen Etagen des Gebäudes aus zu lesen, vom Plenarsaal, von der Presse- und Fraktionsebene und von den Besuchern auf dem Dach. Er bezieht sich auf die 1916 am Westportal des Reichstagsgebäudes angebrachte Inschrift DEM DEUTSCHEN VOLKE.

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Erdeinbringung im Innenhof des Reichstagsgebäudes

Die Bundestagsabgeordneten wurden eingeladen, aus ihrem Wahlkreis einen Zentner Erde nach Berlin zu bringen und um die Leuchtbuchstaben auszustreuen. Der damalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse gab am 12. September 2000 den Auftakt zu dieser partizipatorischen Phase des Werkes. Seitdem steht es den Abgeordneten frei, zu einem von ihnen gewählten Zeitpunkt ihre Wahlkreiserde einzubringen. Die Einladung zur Beteiligung gilt auch für künftige, neu gewählte Abgeordnete. Spontaner Pflanzenwuchs bleibt sich selbst überlassen.

Da der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB an der Einbringung der Erde in das Kunstprojekt „Der Bevölkerung“ teilnehmen konnte, da er an der in Prag stattfindenden Konferenz der Landesversammlung der Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien teilnahm, übermittelte er nachfolgendes Grußwort:

„Anlässlich der Einbringung der Erde aus München, Waldkraiburg, aus der Kirchenburg Agnetheln und aus dem Hof der Brukenthalschule in das Kunstprojekt „Der Bevölkerung“ im Deutschen Bundestag übermittle ich Ihnen auf diesem Weg die besten Grüße.

Ich bedaure sehr, dass ich der freundlichen Einladung nicht folgen konnte. Leider bindet mich heute die in Prag stattfindende Konferenz der Landesversammlung der Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien.

Ich danke Dir, geschätzter Kollege Bernd Fabritius, dass Du diese Erde aus Deinen siebenbürgischen und bayerischen Heimaten als Symbol der guten deutsch-rumänischen Bindungen in den deutschen Bundestag bringst.

Nach dem 2. Weltkrieg musste die deutsche Minderheit in Rumänien an der Last der Verantwortung Deutschlands für die grauenhaften Verbrechen des Dritten Reichs in besonderer Weise mittragen. Trotz oder gerade wegen Ihres harten Schicksals hat sie beispielhaft vorgelebt, dass Aussöhnung und Verständigung zwischen Ost und West möglich ist.

Von der Vielzahl der freundschaftlichen Kontakte zwischen den Heimatvertriebenen und den Aussiedlern in der Bundesrepublik Deutschland konnte ich mich selbst bei meiner Reise nach Siebenbürgen und in das Banat im letzten Monat überzeugen. Erstmalig bin ich in meiner Funktion als Beauftragter der Bundesregierung nach Rumänien gereist und war erneut überwältigt von der Kultur und den Werten, die die deutsche Minderheit in Rumänien traditionell lebt und mit den Mitbürgern in Deutschland verbindet, die als deutsche Aussiedler aus Rumänien in die Bundesrepublik gekommen sind.

Diese Brückenfunktion sowie die kulturelle und menschliche Kraft der deutschen Minderheit in Rumänien und der Landsmannschaften der Deutschen aus Rumänien erleichtern es der Bundesregierung, ihrer aus den Folgen des Zweiten Weltkrieges erwachsenden Verantwortung gerecht zu werden und die deutsche Minderheit und Aussiedler effektiv zu unterstützen, sowie uns allen, auf dem Weg eines geeinten und versöhnten Europas voran zu schreiten.

Die Bundesregierung hat die deutsche Minderheit in Rumänien in den vergangenen Jahren wirksam unterstützt, ist ihr ein verlässlicher Partner und bekennt sich auch in dem Koalitionsvertrag vom November 2013 erneut zu ihrer besonderen Verantwortung für die deutschen Minderheiten in Mittelost-, Ost- und Südosteuropa sowie den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. An dieser besonderen Verantwortung besteht kein Zweifel. Sie gilt jetzt und für die Zukunft. Aus dieser Verantwortung entsteht eine besondere Verbundenheit.

Als Vertreter der Bundesregierung durfte ich im Rahmen meiner Rumänienreise auch am 24. Sachsentreffen im schönen Mühlbach / Siebenbürgen am 20. September 2014 teilnehmen. Von der Vielzahl der angereisten Gäste, die gemeinsam die Kultur und Werte der Siebenbürger Sachsen feierten, war ich tief beeindruckt. Das Motto des diesjährigen Sachsentreffens „Wir sind hier“ bezeugte den ausgeprägten Gemeinschaftssinn der Siebenbürger Sachsen.

Persönlich danke ich deshalb auch Dir, lieber Bernd, ganz herzlich: Für deinen Einsatz um den Erhalt der reichen Kultur Siebenbürgens, mit dem Du es schaffst, Brücken zu bauen und damit einen aktiven, ganz konkreten Beitrag zum europäischen Einigungsprozess leistest. Dafür steht auch die heutige Enbringung der Erde aus Deinen siebenbürgischen und bayerischen Heimaten. Für Deinen Einsatz möchte ich Dir danken und auch weiterhin alles Gute und Gottes Segen wünschen.

In diesem Sinne wünsche ich dem Festakt einen bereichernden Verlauf und anregende Gespräche über das gute deutsch-rumänische Miteinander in Europa!“

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