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Jan-Luca Möhrlein aus Goldkronach berichtet im Rahmen des Parlamentarischen Patenschafts-Programms über seine Erfahrungen in Alaska
18. Juni 2012
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Möhrlein

Ein Austauschjahr verbrachte Jan-Luca Möhrlein aus Goldkronach in Alaska

Der 15-jährige Schüler Jan-Luca Möhrlein aus Goldkronach wurde vom Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen und Bayreuther Bundestagsabgeordneten, Hartmut Koschyk, für ein USA-Stipendium nominiert. Im Rahmen des Parlamentarischen Patenschafts-Programm lebt Jan-Luca Möhrlein, der die 10.Klasse am Graf-Münster-Gymnasium in Bayreuth besucht, zusammen mit rund 300 weiteren deutschen Schülern ein knappes Jahr lang bei einer Gastfamilie in den Vereinigten Staaten und besucht dort die High-School. Kurz vor Ende seines Austauschjahres berichtet Jan-Luca Möhrlein noch einmal über seine Erlebnisse in Alaska.

Jan-Luca Möhrlein :“Mein Austauschjahr in Alaska neigt sich dem Ende zu, eigentlich geht es mit voller Kraft Richtung Heimflug, in 5 Tagen. Das Schuljahr ist nun auch schon wieder seit fünf Wochen zu Ende, der Obligatorische Abschlussball oder „Prom“ war genauso wie die riesigen Schullabschluss und Abiturverleihungsfestivitäten, die in Deutschland ihres Gleichen suchen, ein absolut super Erlebnis. Zum Beispiel wurde die Abschluss Zeugnis Verleihung für die 12. Jahrgangsstufe in einem vollem, 12 000 Leute Hockeystadium mit Konzert Orchester zelebriert. Ich habe den ersten Teil meiner Sommerferien hier sehr genossen, nicht zuletzt dank den tollen Freundschaften die ich im Laufe des Jahres aufgebaut habe. Ich war zum Beispiel auf einigen „Whale watching“ und Gletscher Bootstouren, die einen tief in das Herz der Fjorde und des Golfs von Alaska bring, wo man ungestört Grau- und Buckelwale beim springen zuschauen kann, oder die Seeotter auf Gletschereisstücken bestaunen kann. Das alles wird aber noch von der unglaublichen Erfahrung geschlagen, mitten in einem der aktivsten Eisfelder der Welt umher zuschippern und Stücke aus der teilweise hunderte Meter hohen Gletscherwand abrechen zu hören, fühlen und natürlich auch zu sehen. Das immergegenwärtige Knarren von Spalten oder das Neuentstehen von Rissen gehört zu den unwirklichsten und mächtigsten Geräuschen die ich je hören durfte. Auch eine Heilbutt- Hochseeangeltour stand im Programm, leider haben die 3 Meter Wellen mich davon überzeugt den ganzen Tag nichts festes zu mir zu nehmen. Nachdem das Tageslimit eingeholt worden war, war ich sehr froh, von Walen begleitet, wieder in den ruhigen Hafenfjord zu gelangen. Ein weiteres Highlight war eine 3 Nächte lange Rucksackwanderung, auf einem historischen ‚Goldrauschtrail‘. Im Nachhinein blicke ich auf 4 sehr harte, lange Tage mit unglaublichen Kalorienmengen zurück. Dank des unerwartet tiefen und nasse Schnee auf der Passhöhe war der zweite Tag ein 15 Stunden langer Schneeschuhgewaltmarsch, der auch nur Dank der 20 Stunden Tageslicht in Alaska möglich war. Gerade ist es ungefähr 1 Uhr morgens und es ist immer noch fast Taghell. Direkt 12 Stunden nachdem wir wieder erschöpft nach Hause kamen, durfte ich meine Westküstenreise in San Francisco starten. Zwei Wochen lang sind mein Vater und ich mit einem Mietwagen in Kalifornien, Nevada und Arizona auf Erkundungstour gegangen. Der gewaltiger Temperaturunterschied zwischen Alaska, das größtenteils immer noch im Griff des Winters ist, und dem Tal des Todes, dem tiefsten (und trockenstem) Punkt der USA, war definitiv sehr interessant zu erleben. Bei 50 Grad Celsius und stechender Sonne auf einem Salzsee, wurde sogar Wasser trinken zur Qual. In fünf tagen heißt es für mich dann Abschied nehmen, und bis dahin ist auch noch das Gepäckproblem zu lösen: Wie bekomme ich alles am einfachsten, billigsten und schnellsten zurück nach Deutschland. Mittlerweile habe ich tatsächlich wieder richtig Lust auf Schule in Deutschland, und dem leider noch zwei Jahre entfernten Ziel, Abitur. Allerdings war dieses Schuljahr, dass ich ja wiederholen muss, in keinem Fall verlorene Zeit oder gar Verschwendung, es war eine unglaubliche Erfahrung, zum Teil die Anspruchvollste oder Schwierige Zeit meines Lebens, dass alles aber im Positiven Sinne. Es hat sich gelohnt, und ich habe die Entscheidung, diese Möglichkeit wahrzunehmen, keinen Moment bereut.

Meine Letzten Tage in den Staaten werde ich zusammen mit allen anderen Stipendiaten meiner Organisation und den Amerikanischen Jugendlichen die in Deutschland zuhause waren, in Washington D.C, im Rahmen eines ‚Zurück-in-Deutschland-einleben-und-wieder-umstellen‘ Seminar verbringen. Dann heißt es wirklich, bye bye Amerika. Ich weiß sicher ich komme wieder.“

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