Beim „Fränkischen Humboldt-Tag 2024“ würdigt Bayerns Innenminister den Universalgelehrten als wichtigen Modernisierer Frankens
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat beim „Fränkischen Humboldt-Tag 2024“ in Bayreuth den Universalgelehrten Alexander von Humboldt als Vorbild für das Anpacken mutiger Reformen auch in unserer Zeit gewürdigt. Bei einem Festakt im Orgelsaal der Hochschule für Evangelische Kirchenmusik in Bayreuth würdigte der Politiker den großen Wissenschaftler als wichtigen Modernisierer Frankens. Alexander von Humboldt, so Joachim Herrmann, habe in seinen fränkischen Jahren von 1792 bis 1797 Unglaubliches für die Modernisierung des in Franken danieder liegenden Bergbaus geleistet. Aber nicht nur im Bereich der Montanindustrie habe Humboldt wichtige Reformen angestoßen.
Auch im Sozialwesen und im Bildungsbereich sei der junge Humboldt damals seiner Zeit weit voraus gewesen. So habe er im damaligen Steben die erste Berufsschule für das Bergbauwesen begründet und sich auch um soziale Absicherung von Witwen und Waisen verunglückter Bergleute verdient gemacht. Alexander von Humboldt habe in ganz Franken gewirkt, so für die Modernisierung der damaligen Porzellanmanufaktur Ansbach-Bruckberg und die Begründung einer neuen Porzellanfabrik in Tettau.
Daher sei es nur folgerichtig, wenn das Alexander von Humboldt-Kulturforum jüngst seine Ausrichtung auf ganz Franken beschlossen habe und sich das auch im Namen der Kultureinrichtung wiederspiegle, so der fränkische Politiker. In Franken solle man sich dankbar an das Wirken Alexander von Humboldts erinnern und daraus Kraft für die Zukunftsentwicklung schöpfen, so Joachim Herrmann.
In seiner Begrüßung hatte der Vorsitzende des Alexander von Humboldt-Kulturforums Franken e.V., Hartmut Koschyk, die künftige Fokussierung auf ganz Franken damit begründet, dass man damit zu einem stärkeren „Humboldt-Bewusstsein“ in ganz Bayern beitragen wolle.
Alexander von Humboldt, so Koschyk, habe bereits damals über die engen Grenzen der preußischen Neu-Provinz hinausgeblickt und die Notwendigkeit grenzüberschreitender Zusammenarbeit und vernetzten Denkens in Bereichen Wirtschaft, Technik, Bildung, Wissenschaft, dem Sozialwesen und dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen erkannt und eingefordert. Auch mit seiner späteren Beratertätigkeit für Bayerns König Maximilian II. habe Humboldt einen wichtigen Beitrag zur Modernisierung der Wissenschaften im damaligen Königreich Bayern geleistet.
Koschyk erneuerte seinen Appell an die Bayerische Staatsregierung, Alexander von Humboldt aufgrund seiner Verdienste um Franken und Bayern in die Gedenkstätte „Walhalla“ aufzunehmen und bat Innenminister Joachim Herrmann um entsprechende Unterstützung.
Der Rektor der Hochschule für evangelische Kirchenmusik in Bayreuth, Prof. Wolfgang Döberlein begrüßte die Durchführung des Fränkischen Humboldt-Tages 2024 in seiner Hochschule und erinnerte an die fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Humboldt-Kulturforum bei der Aufführung und Aufzeichnung der „Humboldt-Kantate“ von Felix Mendelssohn Bartholdy im November 2021 in der Bayreuther Stadtkirche.
Erstmals wurden beim Fränkischen Humboldt-Tag „Alexander von Humboldt-Ehrenpreise“ für besondere Verdienste um die Bewahrung der Erinnerung an Leben und Wirken Alexander von Humboldts in Franken und die Weitergabe an nachfolgende Generationen verliehen.
Die ersten Preisträger sind der langjährige Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzende sowie Stiftungsvorsitzende der Nürnberger Versicherung, Hans-Peter Schmidt, der langjährige Konrektor der Alexander von Humboldt-Realschule in Bayreuth, Dr. Matthias Niedermeier sowie das Vorstandsmitglied der Sparkasse Bayreuth Wolfgang Hetz.
Hartmut Koschyk würdigte die drei Persönlichkeiten für ihre langjährige Unterstützung des Humboldt-Kulturforums, insbesondere für deren Kultur- und Bildungsarbeit wie die Aufführung von mehreren Humboldt-Theaterstücken und die Durchführung von bislang zwei Humboldt-Schülerwettbewerben.
Gemeinsam mit Innenminister Herrmann überreichte Koschyk den Geehrten Dankesurkunden, eine Humboldt-Glasskulptur, eine Humboldt-Rose und einen Humboldt-Geist.
Musikalisch wurde der Fränkische Humboldt-Tag von Michael Linder (Trompete), Fabricio Cortassa (Trompete) und Ludwig Reichl (Orgel) mit Werken von Georg Friedrich Händel, Felix Mendelssohn Bartholdy und Astor Piazolla auf höchsten künstlerischen Niveau umrahmt.
Im Nordbayerischen Kurier vom 16.09.2024 ist hierzu folgender Zeitungsbericht von Elmar Schatz erschienen:
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