Allgemein Für Deutschland
Koreanische Jugendliche zu Besuch bei deutschen Gastfamilien
12. April 2012
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Gruppenbild PLH

Der Ko-Vorsitzende des Deutsch-Koreanischen Forums und Präsident der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft, Finanzstaatssekretär Hartmut Koschyk MdB gemeinsam mit den „Brückenbauern“ , deren Eltern, Freunde nund Mitgliedern des Bundesvorstandes der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft sowie ehemalige Brückenbauern bei der Abschlussveranstaltung im Deutschen Bundestag

Im fünften Jahr des deutsch-koreanischen Jugendaustauschs der DKG e.V., unter der Leitung von Gesche Jin-Ah Saupe und Henriette Stockert, wurde deutlich, wie sehr das Projekt „Brücken Bauen – Building Bridges“ gewachsen ist: Jeweils zehn Teilnehmer aus Korea und aus fünf deutschen Bundesländern absolvierten ein abwechslungsreiches Programm im Raum Köln/ Bonn und Berlin.

Am 31. März 2012 sind die koreanischen Jugendlichen gemeinsam mit ihrer Betreuerin Grace Kim in Frankfurt am Main angekommen. Das Programm für die nächsten zehn Tage wurde gemeinsam von allen deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmern vorbereitet und gestaltet. Der Schwerpunkt der ersten fünf Tage, die in Köln und Bonn stattfanden, lag auf dem Kennenlernen und Auffrischen der Kontakte. Denn bereits im Oktober 2011 haben die gleichen deutschen Jugendlichen Korea besucht und eine spannende Zeit in Seoul und Ilsan verlebt.

Klassenzimmer

Seminar zum Thema „Brücken bauen“

Die Tage in Köln und Bonn begannen mit einem kleinen Seminar, in dem sich die Teilnehmer dem Thema „Brücken bauen“ zunächst von der theoretischen Seite genähert haben. Welche Erwartungen haben sie an den Austausch? Was hilft Brücken zwischen fremden Kulturen zu bauen? Was hindert die Menschen unter Umständen daran? Deutlich wurde dabei, dass die Sprache und das gegenseitige Verständnis füreinander, vor allem für Unterschiede wichtig sind. Und wenn man einmal etwas nicht versteht, dann hilft insbesondere eines: nachfragen!

Fragen beantworten mussten die Jugendlichen schließlich auch bei einer Rallye durch die Stadt Köln. Eingeteilt in deutsch-koreanische Kleingruppen, mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kreativ unterschiedliche Aufgaben bewältigen. Dabei kam es auch vor, dass Passanten befragt oder Statuen auf dem Kölner Rathaus gezählt werden mussten. Jetzt wissen auch die koreanischen Jugendlichen wie hoch der Kölner Dom ist oder warum der Platz über der Philharmonie manchmal gesperrt ist.

Pinwand

Wer in Köln ist, darf natürlich nicht einen Besuch im Fantasialand in Brühl verpassen. Bei herrlichem Sonnenschein hatten alle eine tolle Zeit in einem der größten Freizeitparks Deutschlands. Am nächsten Tag stand der Besuch im „Haus der Geschichte“ in Bonn auf dem Programm. Die Deutsche Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg bis hin zur Wiedervereinigung wurde anhand einer Führung sehr anschaulich vermittelt. Die Teilung des eigenen Landes, ein Schicksal, dass Deutschland und Korea gemeinsam tragen, sorgte auch danach noch für Gesprächsstoff zwischen den Jugendlichen. Dabei wurde deutlich, dass es in Deutschland – auch heute noch – viel mehr das Ost-West-Denken gibt als in Korea. Auch auf Nachfragen haben die koreanischen Jugendlichen zu verstehen gegeben, dass es für sie nicht Süd- oder Nordkoreaner gibt, sondern einfach „nur“ Koreaner.

Beethofenhaus

Gemeinsamer Besuch des Beethofenhauses in Bonn

Im Anschluss an den Besuch im Museum wurde die Bonner Innenstadt mit ihren vielen Geschäften und dem Beethoven-Haus besucht. Während des gesamten Aufenthaltes in Köln/Bonn, den die Koreaner bei ihren Austauschpartnern zu Hause oder in Familien von Mitgliedern der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft verbrachten, erhielt die Gruppe Unterstützung von dem Regionalverband der DKG e.V. in Nordrhein-Westfalen. Dafür auch an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön!

Die Osterfeiertage verbrachten die Brückenbauer in den eigenen Familien der deutschen Brückenbauer: Das Kennenlernen typisch deutscher Osterbräuche stand im Mittelpunkt. So haben die Jugendlichen Ostereier bemalt, Osterfeuer besucht und den Alltag in einer deutschen Familie kennengelernt.

Mauer

Besuch der „East Side Gallery“ in Berlin

Das letzte Drittel des Deutschlandbesuchs stand unter dem Zeichen des geteilten und wiedervereinigten Berlins. Kani Alavi, 1. Vorsitzender der Künstlerinitiative der East Side Gallery, führte die Brückenbauer nicht nur an der East Side Gallery herum, sondern empfing sie auch bei sich im Atelier. Nach einem typischen Berliner Gericht (Döner) haben die Jugendlichen, die von Dr. Herlitz gespendeten Buddy Bären, Symbole für Frieden, Freundschaft und Völkerverständigung, individuell gestaltet. Dabei sind wahre Kunstwerke entstanden, die jeden der Teilnehmer auch noch lange nach dem Austausch an die gemeinsame Zeit erinnern werden.

Mauer2

Zu sehen bekamen die Buddy Bären nicht nur die Brückenbauer selbst, sondern auch deren Eltern, Freunde und Mitglieder des Bundesvorstandes der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft sowie ehemalige Brückenbauer, die alle zur Abschlussveranstaltung erschienen sind. Die Feierlichkeit fand am 10. April 2012 im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages statt und bildete den idealen Abschluss für einen insgesamt sehr gelungenen Austausch.

Das Abendprogramm haben die Jugendlichen selbständig gestaltet. Dabei ist ein erfrischendes Programm aus kurzweiligen Reden, Power-Point-Präsentationen (z.B. über traditionelle und moderne Mode in Korea) und Gesangseinlagen entstanden. Ein Höhepunkt war sicherlich das gemeinsame Singen des „Arirang“-Liedes, an dem auch alle Eltern und Gäste teilnahmen.

Mit einem weinenden und einem lachenden Auge wurden die koreanischen Brückenbauer schließlich am nächsten Tag verabschiedet. Weinend, weil man sich nur sehr schwer voneinander trennen konnte; lachend, weil man sich sicher sein kann, dass der Kontakt unter den deutschen und koreanischen Brückenbauern noch lange halten wird. Das zeigt auch die Auswertung der Evaluierungsbögen. Am Schönsten wäre es gewesen, wenn die Zeit miteinander länger gewesen wäre: Zehn Tage in Korea und zehn Tage in Deutschland haben zwar dazu beigetragen Freundschaften zwischen deutschen und koreanischen Jugendlichen entstehen zu lassen. Aber eine schöne Zeit sollte bekanntlich am besten nie enden. Einige deutsche Teilnehmerinnen haben daher schon ihren nächsten Besuch für diesen Sommer in Korea geplant oder bereiten sich auf Praktikums- und Studienaufenthalte in Korea vor.

Der Jugendaustausch wurde durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Der nächste Austausch ist für 2013/2014 geplant (2013: Besuch in Korea, 2014: Besuch in Deutschland). Nähere Informationen dazu gibt es voraussichtlich Anfang 2013. Das Projektteam (Gesche Jin-ah Saupe und Henriette Stockert) ist aber jetzt schon unter buildingbridges@gmx.de erreichbar.

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