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Koschyk: „Serbien – ein Markt mit großem Nachholbedarf“
27. Juni 2011
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Premierminister

Der Premierminister der Republik Serbien, Mirko Cvetković, gemeinsam mit den beiden Parlamentarischen Staatssekretären, Hartmut Koschyk und Christian Schmidt

Zur Berichterstattung im Nordbayerischem Kurier gelangen Sie hier.

Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, Hartmut Koschyk, besuchte mit dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung, Christian Schmidt, die serbische Hauptstadt Belgrad sowie die slowenische Hauptstadt Ljubljana und führten Gespräche mit hohen politischen Repräsentanten beider Staaten. In einem Interview mit dem Nordbayerischem Kurier verdeutlichte Finanzstaatssekretär Koschyk zentrale Elemente der politischen Gespräche.

So habe die serbische Verteidigungsstaatssekretärin Tanja Miscevic erklärt, (den mutmaßlichen Kriegsverbrecher Ratko) „Mladic haben wir nicht wegen des internationalen Drucks nach Den Haag überstellt, wir mussten es um unserer Selbst willen tun“. Und die stellvertretende serbische Ministerpräsidentin Ljubica Jelusic habe gemeint: „Wir haben im früheren Jugoslawien erst eine Kaskade des Krieges erlebt und stehen nun vor einer Kaskade der Versöhnung und Integration.“

Insgesamt wird Serbiens Aufnahme in die EU befürwortet, doch bis zum Beitritt des Balkanlandes werde es noch lange dauern, so Koschyk. Finanzstaatssekretär Koschyk hob hervor, bei der Aufnahme neuer EU-Mitglieder gehe Gründlichkeit vor Schnelligkeit. Die Politiker in Serbien machten sich keine Illusionen und akzeptierten, dass noch kein Beitrittsdatum in Sicht sei. Bis 2020 wolle die Belgrader Regierung den größten Teil ihrer Probleme lösen und bis dahin eine moderne Verwaltung und Volkswirtschaft schaffen. Serbien wolle Wärmekraftwerke bauen und auf erneuerbare Energien setzen.

Des Weiteren sei Serbien ein interessanter Markt für die deutsche und auch die oberfränkische Wirtschaft. Das Land habe ein Wirtschaftswachstum von drei Prozent und 2010 deutsche Waren im Wert von 1,3 Milliarden Euro importiert, nur halb so viele Waren seien aus Serbien nach Deutschland ausgeführt worden. Serbien habe ungeheuren Nachholbedarf bei seiner Infrastruktur, die Donau sei eine bedeutende Verkehrsader, so Finanzstaatssekretär Koschyk.

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