Ein lichtdurchfluteter Raum mit zahlreichen Zuhörern, leckerer Kaffee und Kuchen, heitere, nachdenkliche und besinnliche Geschichten sowie ein prominenter Vorleser: so gestaltet sich im Pegnitzer Brigittenheim der diesjährige bundesweite Vorlesetag.
Im Jahr 2004 initiierte die Stiftung Lesen gemeinsam mit der Wochenzeitung DIE ZEIT den bundesweiten Vorlesetag, der seitdem jedes Jahr im November stattfindet und an dem auch Bund beteiligt ist. Heute gilt der bundesweite Vorlesetag als das größte Vorlesefest Deutschlands, der ein öffentlichkeitswirksames Zeichen für das Vorlesen setzen und so Freude am Lesen wecken will.
Das hat sich auch der Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk vorgenommen, der regelmäßig am bundesweiten Vorlesetag teilnimmt. In den vergangenen Jahren besuchte er Kindergärten in Creußen, Ebermannstadt und Pegnitz und trug damit zu der erfreulichen Tatsache bei, dass zum Beispiel im letzten Jahr 48.000 Menschen vorgelesen und Hunderttausende dabei zugehört haben.
Ziel sei es, so Koschyk, die Lesefreude zu steigern. Lesefreude nicht nur von Kindern, die selbst noch nicht lesen können, sondern auch die Lesefreude von älteren Menschen, die – weil sie nicht mehr gut sehen – selbst kein Buch mehr lesen können, sondern auf das Vorlesen angewiesen sind. Eine Praxis, die im Brigittenheim bereits seit dem Jahr 1992 durchgeführt wird. Hier bringt sich die Pegnitzer Stadträtin Anneliese Kleißl-Keil ehrenamtlich mit einer allwöchentlichen Vorlesestunde ein, wie Koschyk voll Anerkennung konstatierte.
In ihren einleitenden Worten stellte Heimleiterin Anke Schellermann (Bild: stehend rechts) den rund 25 Bewohnerinnen und Bewohnern des Pegnitzer Brigittenheims den prominenten Vorleser vor, der zwischen den derzeit laufenden Koalitionsverhandlungen, in die er involviert ist, dennoch die Zeit für den Vorlesetag gefunden hat.
Zunächst stärkte man sich an Kaffee und leckerem Kuchen und dann präsentierte MdB Koschyk seine drei mitgebrachten Bücher, aus denen er vorlesen wollte. Den Anfang machte er mit einem humoristischen Klassiker, der allen Heimbewohnern aus dem Fernsehen bestens bekannt war: Heinz Erhardt. Umgehend wurde es ruhig im Saal, die Senioren lauschten mucksmäuschenstill. Vorleser Koschyk verstand es, mit seiner Art der Rezitation, die klar, deutlich und wohl akzentuiert war, die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen. Da hatte er die Lacher natürlich auf seiner Seite, als er das köstliche Gedicht „Die Made“ vortrug, gefolgt vom „Interview mit einer Eiche“ und der Schilderung „Wie ich zur Marine kam“. Der Beifall der Senioren war Koschyk sicher.
Als zweites Buch hatte er Erzählungen von Ephraim Kishon im Gepäck, jener Schriftsteller aus Israel, der durch seinen hintersinnigen Humor besticht. „Salzstangen wider Willen“ hieß die Kurzgeschichte, mit der jeder ganz eigene Erinnerungen verband.
Zu guter letzt machte Koschyk noch einen Ausflug in die Politik, aber der sehr persönlichen Art, hatte er doch eine Publikation von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel dabei, die den Titel trägt „Daran glaube ich“. So erfuhren die aufmerksamen Zuhörer, welche Vorbilder die erste Frau Deutschlands in jungen Jahren prägten und wie ihr Konfirmationsspruch lautete, den sie sich selbst als Jugendliche aussuchen musste.
Dankbarer Beifall der Bewohnerinnen und Bewohner des Brigittenheims, die den abwechslungsreichen Nachmittag genossen, waren Bestätigung und Freude für Vorleser Koschyk, der die mitgebrachten Bücher für die Heimbibliothek übergab.
Darüber zeigt sich Heimleiterin Anke Schellermann sehr erfreut, habe sie doch bei ihren Schützlingen „ein häufiges Schmunzeln, was sonst nicht so oft vorkommt“ festgestellt. Im Gegenzug bedankte sie sich bei Koschyk mit einem süßen Gruß in Form von „Pegnitzer Mäusen“ aus dem örtlichen Café Bär, mit deren Besitzerfamilie Stoeber Koschyk aufgrund der dort allmonatlich abgehaltenen Bürgersprechstunden in sehr engem und freundschaftlichen Kontakt stehet
Da fällt Koschyk das Versprechen an die Senioren leicht: „Ich komme gerne wieder – nehmen Sie mich beim Wort!“
Weitere Informationen zum bundesweiten Vorlesetag 2013 finden Sie HIER.
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