Der Vorsitzende der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe im Deutschen Bundestag und deutsche Ko-Vorsitzende des bilateralen Deutsch-Koreanischen Forums, Hartmut Koschyk MdB, führte ein Interview mit der Journalistin Jay Hong des südkoreanischen Fernsehsender Arirang TV aus Seoul.
Im Mittelpunkt des Interviews stand der Prozess der deutschen Wiedervereinigung und die Bemühungen der Bundesregierung gleichwertige Lebensbedingungen in den alten und neuen Bundesländern zu schaffen. Koschyk verwies darauf, dass der zurückliegende Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit erneut gezeigt hat, dass sich die Lebensverhältnisse innerhalb Deutschlands weiter angeglichen haben und sich der materielle Wohlstand in den vergangenen Jahren in den neuen Ländern weiter deutlich verbessert hat. Die Zuwächse beim Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner und bei den verfügbaren Einkommen sowie der Rückgang der Arbeitslosigkeit sind ein Ergebnis des fortschreitenden wirtschaftlichen Angleichungsprozesses. Gemessen am Niveau der alten Länder besteht jedoch weiterhin Aufholbedarf.
Im Hinblick auf die koreanische Halbinsel zeigte sich Koschyk, der als anerkannter Korea-Experte gilt, überzeugt, dass es eine geschichtliche Entwicklung geben werde, in der auch die Menschen in Korea frei und selbstbestimmt über eine Wiedervereinigung entscheiden können. Dies kann durchaus schneller als erwartet der Fall sein. Auch Anfang 1989 hat wohl niemand auf der Welt geglaubt, dass ein dreiviertel Jahr später die Berliner Mauer fallen und Deutschland im Oktober 1990 wiedervereint sein wird.
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