Gemeinsam mit Frau Rosemarie Liekfeldt von der deutschen Botschaft, Frau Prof. Dr. Arelis Ábalos Rodríguez, Herrn Prof. Dr. Adolfo Fernández Garcia und Frau Luisa Villafruela Loperena
Der Bayreuth-Forchheimer Bundestagsabgeordnete, Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk, hat sich im Rahmen seines Besuches in Kuba in Santiago de Cuba mit der Vizedirektorin der Universität und Dekanin der Fakultät für Naturwissenschaften, Frau Prof. Dr. Arelis Ábalos Rodríguez, der Leiterin der Internationalen Abtteilung der Universität Santiago de Cuba, Frau Luisa Villafruela Loperena und dem Vizedekan der Fakultät für Naturwissenschaften, Prof. Dr. Adolfo Fernández Garcia, ausgetauscht. Hintergrund des Gespräches ist die angestrebte Kooperation der Universität in Santiago de Cuba mit der Universität Bayreuth. Frau Prof. Dr. Arelis Ábalos Rodríguez berichtete über den Stand der Zusammenarbeit zwischen beiden Universitäten und man eruierte Möglichkeiten, wie die Zusammenarbeit nachhaltig gestärkt werden könne. Anfang November vergangenen Jahres führte Koschyk im kubanischen Hochschulministerium ein Gespräch mit dem Berater des Ministers, Dr. José Luis García Cuevas und Lic. Eliana Véliz Rodriguez von der Abteilung für internationale Beziehungen. An dem Gespräch nahm auch eine Delegation der Universität Bayreuth unter der Leitung von Universitätspräsidenten Prof. Dr. Stefan Leible, teil. Im Mittelpunkt des Gespräches stand damals eine verstärkte wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern. Dr. Cuevas begrüßte es sehr, dass im Rahmen des Besuches der Delegation der Universität Bayreuth eine Vereinbarung mit der Universität Havanna und der Universität Santiago de Cuba für eine Zusammenarbeit geschlossen wurde und man ebenfalls die Universität Santa Clara besucht habe, mit der die Universität Bayreuth ebenfalls eine Zusammenarbeit anstrebt.
Santiago de Cuba ist die zweitgrößte Stadt Kubas. Santiago wurde am 25. Juli 1515 von Diego Velázquez de Cuéllar gegründet. In (und bei) Santiago de Cuba wurden im Sommer 1898 die entscheidenden und abschließenden Gefechte geführt, die im Rahmen des Spanisch-Amerikanischen Krieges zum Ende der spanischen Kolonialherrschaft über Kuba führten. Zur Zeit der Diktatur von Fulgencio Batista nahm der bewaffnete Kampf, durch eine Gruppe um Fidel Castro in Santiago mit dem Sturm auf die Moncada-Kaserne am 26. Juli 1953 seinen Anfang. Während der benachbarte Gebirgszug Sierra Maestra ab 1956 zum Kerngebiet für den Guerillakrieg gegen die staatlichen Streitkräfte wurde, war Santiago de Cuba gleichzeitig das Zentrum des von Frank País angeführten zivilen Widerstands. Am 1. Januar 1959 verkündete Fidel Castro in Santiago de Cuba den Sieg der kubanischen Revolution, nachdem das Militär nach Batistas Flucht aus dem Land die Stadt kampflos der Rebellenarmee übergeben hatte. Am 1. Januar 1984 verlieh Staatspräsident Fidel Castro der Stadt Santiago für die besonderen Verdienste ihrer Bürger um die Revolution als einziger Stadt Kubas den Ehrentitel „Heldenstadt der Republik Kuba“.
Das Grabmal von Fidel Castro befindet sich auf den Friedhof direkt neben dem „Martí-Mausoleum“. José Julián Martí y Pérez (1853 bis 1895) war ein kubanischer Poet und Schriftsteller und gilt als kubanischer Nationalheld sowie Symbol für den Unabhängigkeitskampf des Landes. Als Schriftsteller war er zusammen mit dem Nicaraguaner Rubén Darío Mitbegründer der ersten voll eigenständigen lateinamerikanischen Literaturbewegung, dem Modernismo.
Die Kathedrale von Santiago de Cuba
In Santiago de Cuba besuchte Koschyk auch die Kathedrale, an dessen Fassade eine eindruckvolle Skulptur an Christoph Kolumbus erinnert.
Unweit von Santiago de Cuba liegt die Wallfahrtskirche El Cobre, zu der seit über 400 Jahren Pilger aus aller Welt strömen. Die Verehrung der Barmherzigen Jungfrau von Cobre reicht auf der Karibikinsel weit über die Grenzen der katholischen Kirche hinaus.
Die Barmherzige Jungfrau von Cobre (Virgen de la Caridad del Cobre) ist eine seit 1612 verehrte hölzerne Heiligenfigur und wichtigster Gegenstand von Wallfahrten in Kuba. Sie wurde 1916 von Papst Benedikt XV. zur kubanischen Schutzpatronin erklärt, nachdem sie bereits seit Beginn der Aufstandsbewegung der Kubaner gegen die spanische Kolonialherrschaft 1868 als Schutzpatronin und Symbol der kubanischen Identität galt, was ihr den Beinamen „La Mambisa“ – Mambí war die Bezeichnung für aufständische Kubaner – eintrug. Viele Jahre lang hatte die Statue die Bergbasilika nicht verlassen dürfen. Erst 1998, als Papst Johannes Paul II . die Insel besuchte, bekam er die Erlaubnis, sie vor Zehntausenden Kubanern in Santiago zu krönen. Papst Benedikt XVI. besuchte die Basilika El Cobre im Jahr 2012 und Ende September 2015 besuchte auch Papst Franziskus den Wallfahrtsort.
Wie sehr die Kirche in der Bevölkerung verankert ist, hat sich eindrucksvoll bei den Besuchen von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1998, Papst Benedikt XVI. im Jahr 2012 und Papst Franziskus im Jahr 2015 sowie bei den Feierlichkeiten zum 400-jährige Jubiläum der Barmherzigen Jungfrau von Cobre (Virgen de la Caridad del Cobre) gezeigt.
An der Fassade der Wallfahrtskirche erinnert eine Statue an Félix Varela. Der 1788 in Havanna geborene Geistliche wurde im Alter von 23 Jahren in der Kathedrale der kubanischen Hauptstadt zum Priester geweiht. In der Kulturgeschichte Kubas nimmt Pater Félix Varela aufgrund seines Beitrags zur Entwicklung der nationalen Kultur, der sein aufgeklärter Patriotismus und seine Tugenden eine Akzentuierung verliehen, eine absolut herausragende Stellung ein. Er ist in der Aula Magna der Universität Havanna begraben. Bereits im Rahmen der apostolischen Kuba-Reise vom 27.-29. März 2012 durch Papst Benedikt XVI. hatte dieser ein Dekret, das den Diener Gottes Félix Varela als „ehrwürdig“ erklärte, überreicht. Gemäß dem Verfahren der katholischen Kirche besteht der zweite Schritt in der Seligsprechung des „Ehrwürdigen“, nachdem die Bestätigung der Vollbringung zumindest eines Wunders durch die Fürsprache von Félix Varela vorliegt. Papst Franziskus hat bei seinem Besuch in Kuba im Jahr 2015 den ehrwürdigen Félix Varela im Rahmen seiner Redebeiträge mehrfach erwähnt und auch ein Grußwort an die Jugendlichen des Kulturzentrums „PADRE FÉLIX VARELA“ gerichtet.
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