Wegen der abgeschalteten Neigetechnik auf der Bahnstrecke Bayreuth – Nürnberg und den damit verbundenen Verspätungen hat der Bayreuther Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk gegenüber Bahnchef Dr. Rüdiger Grube interveniert und auch Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer um Unterstützung gebeten.
Koschyk wies gegenüber Bahnchef Grube darauf hin, dass die Neigetechnik für den Integralen Taktfahrplan(ITF) unerlässlich ist. Koschyk wörtlich: „Verlängerte Fahrzeiten durch einen konventionellen Betrieb wirken sich durch das ITF-Prinzip, nachdem die Umsteigebahnhöfe zu den Knotenzeiten zur vollen oder halben Stunde erreicht werden müssen, in der Gesamtreisezeit verschärft aus. So kann aus einer wenige Minuten technikbedingten Verzögerung eine halbe Stunde fahrplanbedingt werden!“
Koschyk befürchtet, dass die technischen Probleme bei der Neigetechnik kurzfristig nicht gelöst werden können. Dies habe „fatale Folgen für Bayreuth“, so der CSU-Politiker gegenüber Bahnchef Grube. Zitat: „ Bei dauerhaftem Neigetechnikausfall ist zu befürchten, dass die Deutsche Bahn AG den Franken-Sachsen-Express auf die ca. 10 Minuten schnellere Route über Marktredwitz umleiten wird. Damit würde Bayreuth wieder auf dem Abstellgleis stehen!“, so Koschyk.
Die Verbindungen nach Nürnberg, so Koschyk weiter, hätten wieder zahlreiche Unterwegshalte und voraussichtlich erhebliche Kapazitätsengpässe insbesondere zu den Hauptreisezeiten. Insbesondere im Hinblick auf den Beitritt Bayreuths zum VGN hält Koschyk diese Verschlechterung der Anbindungsqualität für inakzeptabel.
Deshalb fordert Koschyk von der Bahn, die Neigetechnik unverzüglich wieder in Betrieb zu nehmen und macht hierzu dem Bahnchef folgende konkrete Vorschläge:
„Es ergibt sich die Möglichkeit, dass die Regionalzüge der Baureihe VT 612 zügig instandgesetzt werden. Als Alternative könnten aber auch die dieselgetriebenen ICE-TD der Baureihe 605 auf der Strecke wieder in Betrieb genommen werden!“, so Koschyk, der darauf verweist, dass die ICE-TD-Züge derzeit auf der Strecke Hamburg – Kopenhagen eingesetzt werden und auf dieser Strecke die Neigetechnik nicht benötigt und deshalb ausgeschaltet sei.
„Ferner sollte die Deutsche Bahn die Beschaffung einer neuen Generation von Neigetechnikfahrzeugen realisieren. Für die Franken-Sachsen-Magistrale ist mit vollständiger Elektrifizierung des Abschnitts Reichenbach-Nürnberg ohnehin der Einsatz eines elektrischen Neigezugtyps unabdingbar. Der Einsatz des VT 605 könnte bis dahin eine sehr akzeptable Interimslösung darstellen!“, so Hartmut Koschyk abschließend.
Sein Schreiben an Bahnchef Grube übermittelte Koschyk auch an Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer und bat diesen eindringlich, dieses zentrale verkehrspolitische Anliegen der Region Bayreuth auch seinerseits gegenüber Bahnchef Grube zu unterstützen.
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Diese Lösung würde mir auch sehr gefallen! Nur müssten wieder Lokführer geschult werden!
Mfg
Jan, der Stebener