Allgemein Für die Region
Koschyk: Koalitions-Initiative zur Stärkung der deutschen Weltkulturerbe-Stätten
6. Juli 2012
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In Deutschland gibt es 37 UNESCO-Welterbestätten. Das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth ist so wie die anderen deutschen Welterbestätten, angefangen vom Aachener und Kölner Dom über die Altstadt von Bamberg, die Hansestadt Lübeck, das Klassische Weimar bis hin zur Wartburg Eisenach, der Klosterinsel Reichenau, der Altstadt von Stralsund oder der Zeche Zollverein in Essen, Beispiel herausragender menschlicher Kulturleistungen in Deutschland.

Mit den Stimmen der Regierungskoalition hat der Deutsche Bundestag im März dieses Jahres ein Sieben-Punkteprogramm für mehr Beachtung der 37 deutschen Weltkulturerbestätten verabschiedet. Der Koalitionsantrag „UNESCO-Welterbestätten in Deutschland stärken“ ging zurück auf eine Initiative des Gesprächskreises UNESCO-Welterbestätten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, der im Jahr 2008 vom Bamberger Bundestagsabgeordneten Thomas Silberhorn gegründet wurde und seitdem geleitet wird.

Opernhaus

Weltkulturerbe „Markgräfliches Opernhaus“ © Bayerische Schlösserverwaltung

Ziel des verabschiedeten Antrages ist es unter anderem das touristische Potential der UNESCO-Welterbestätten noch stärker auszuschöpfen. Es soll in Zukunft zu einer verbesserten touristischen Erschließung, mehr Forschungs- und Bildungsarbeit, Managementsplänen und dem Abbau von Barriere-Hemmnissen kommen.

So wird die Bundesregierung beispielsweise aufgefordert in Abstimmung mit der Deutschen Bahn AG und der Deutschen Zentrale für Tourismus e. V. gemeinsam mit den UNESCO-Welterbestätten, den beteiligten Tourismusverbänden und der UNESCO-Welterbeorganisation einen Plan zur besseren touristischen Er-schließung der UNESCO-Welterbestätten zu erarbeiten – beispielsweise durch die Schaffung eines „UNESCO-Welterbetickets“. Bei der Umsetzung baulicher Infrastrukturmaßnahmen und der touristischen Vermarktung soll besonders auf Barrierearmut geachtet werden. Darüber hinaus soll die Bundesregierung künftig in ihrem Stadtentwicklungsbericht und im Tourismusbericht gesondert über die Initiativen zur Stärkung der Belange der UNESCO-Welterbestätten informieren. Ebenso soll im Rahmen der institutionellen Förderung von UNESCO-Welterbestätten die Bildungs- und Forschungsarbeit stärker berücksichtigt werden.

Der Bund fördert die deutschen Welterbestätten institutionell und im Rahmen des Denkmalschutzes. Zudem hat die unionsgeführte Bundesregierung seit 2009 zwei Sonderprogramme im Umfang von insgesamt 220 Millionen Euro aufgelegt. Bis 2014 werden damit Investitionen in nationale Welterbestätten angeschoben. Nach 2014 muss über weitere Mittel entschieden werden. Die Bundesregierung wurde daher aufgefordert die finanzielle Unterstützung von UNESCO-Welterbestätten im Rahmen der haushalterischen Spielräume auch in Zukunft zu ermöglichen.

Nachdem das Markgräfliche Opernhaus in die Liste der Weltkulturebestätten aufgenommen wurde, werde ich mich als Bayreuther Bundestagsabgeordneter selbstverständlich fortan aktiv in die Arbeit des Gesprächskreises UNESCO-Welterbestätten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion einbringen. Jährlich besuchen 60 Millionen Touristen aus aller Welt die deutschen Weltkulturebestätten. Daraus resultiert ein Umsatz von über 1,5 Milliarden Euro. Jeder dritte ausländische Tourist gibt als Grund für seinen Deutschlandbesuch eine UNESCO-Welterbestätte als Reiseanlass für eine bestimmte Region an.

Wir sollten das touristische Potenzial, das in unseren heimischen Welterbestätten steckt, noch professioneller ausschöpfen. Neben der Auslandsvermarktung über die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) sollte auch im Inland intensiver für diese Schätze vor der eigenen Haustür geworben werden. Wenngleich es schon einige positive Beispiele gibt, ist ein noch größeres Engagement der Tourismuswirtschaft wünschenswert. Auch im Schulunterricht, bei Klassenfahrten oder im Rahmen der Aus- und Weiterbildung sollten die UNESCO-Welterbestätten stärker berücksichtigt werden. Gemeinsam gilt es, die Weltkulturerbestätten und damit auch das Markgräfliche Opernhaus und das bauliche Erbe der Markgräfin Wilhelmine noch mehr in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit zu rücken, wovon sicherlich unsere gesamte Region profitieren könnte. Dabei sollten wir auch darum bemüht sein, uns insbesondere mit nahe gelegenen Weltkulturstätten, wie beispielsweise in Bamberg oder Würzburg, zu vernetzen, um nachhaltig touristische Synergien freizusetzen.

Zur Berichterstattung im Nordbayerischen Kurier gelangen Sie hier.

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