Allgemein Für Deutschland
Koschyk trifft hochrangige Delegation des Ausschusses für Außenpolitik und Wiedervereinigung der koreanischen Nationalversammlung
30. März 2011
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HP Gruppe

Finanzstaatssekretär Koschyk gemeinsam mit Kyung Pil Nam, Vorsitzender des Ausschusses für Außenpolitik und Wiedervereinigung und Delegationsleiter, den Parlamentariern Ki June Yoo, Dong Cheol Kim, Jung Wook Hong, Joo Sun Park und der außerordentliche und bevollmächtigte Botschafter der Republik Korea in der Bundesrepublik Deutschland, Herr Moon Tae-Young

Eine hochrangige Delegation des Ausschusses für Außenpolitik und Wiedervereinigung der koreanischen Nationalversammlung besucht derzeit die Bundesrepublik Deutschland, um sich über die deutschen Wiedervereinigung zu informieren. Dabei soll auch der Frage nachgegangen werden, inwieweit die deutschen Erfahrungen helfen können, die koreanische Teilung zu überwinden. Geleitet wird die Delegation vom Vorsitzenden des Ausschusses für Außenpolitik und Wiedervereinigung der koreanischen Nationalversammlung, Kyun Pil Mam. Neben einer Diskussion mit Vertretern der Hanns-Seidel-Stiftung zum Thema „Beitrag der politischen Stiftungen zur deutschen Wiedervereinigung“ und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zum Thema „Kosten und Nutzen der Wiedervereinigung“, traf sich die hochrangige Delegation auch zu Gesprächen mit dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, Dr. Christoph Bergner und dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen und anerkannten Korea-Experten, Hartmut Koschyk. An dem Gespräch im Bundesministerium der Finanzen, nahm auch der außerordentliche und bevollmächtigte Botschafter der Republik Korea in der Bundesrepublik Deutschland, Herr Moon Tae-Young, teil.

HP Kreis

Finanzstaatssekretär Koschyk bei der Diskussion mit den Parlamentariern aus der Republik Korea

Finanzstaatssekretär Koschyk betonte, dass die Bundesregierung die Republik Korea bei ihren Bemühungen um eine friedliche Annäherung und Wiedervereinigung der koreanischen Halbinsel unterstützt. So haben der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, Dr. Christoph Bergner, MdB, und der stellvertretende Minister für Vereinigungsfragen der Republik Korea, Chun Sig Kim, bereits am 1. Oktober 2010 in Berlin hierzu eine Vereinbarung zur künftigen Konsultation in Wiedervereinigungsfragen unterzeichnet. Beide Seiten erklären darin ihre Absicht, ein Expertengremium zu errichten, das den Austausch von Informationen und wissenschaftlichen Erkenntnissen über den deutschen Vereinigungsprozess unterstützt und die Frage ihrer Nutzbarmachung für die koreanische Vereinigungspolitik erörtert. Unter anderem wird Deutschland soweit möglich der Republik Korea auf ihren Wunsch hin staatliche Dokumente und weitere historische Unterlagen zum deutschen Einigungsprozess zur Verfügung stellen.

HP Verabschiedung

Finanzstaatssekretär Koschyk gemeinsam mit Kyung Pil Nam, Vorsitzender des Ausschusses für Außenpolitik und Wiedervereinigung und Delegationsleiter

Auf die Frage der Delegationsteilnehmer, inwieweit die Erfahrungen der deutschen Wiedervereinigung dabei helfen können, eine Strategie für die Überwindung der koreanischen Halbinsel zu entwickeln, betonte Finanzstaatssekretär Koschyk, dass die heutige Situation auf der koreanischen Halbinsel mit der Situation in Deutschland in den Jahren 1989/90 nur bedingt vergleichbar sei. So wurden durch den Grundlagenvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der ehemaligen DDR die gegenseitigen Beziehungen seit den 70er Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und innerdeutsche Begegnungen auf sehr hohem Niveau ermöglicht. Ebenso konnten sich die Bürger der DDR umfassend über das Fernsehen über die Bundesrepublik Deutschland informieren. Unter der Regierung des damaligen Bundeskanzlers Dr. Helmut Kohl wurden ab den 80er Jahrenwirtschaftliche Hilfen an die DDR stets an Erleichterungen für innerdeutsche Begegnungen und Kontakte geknüpft. Dies legte unter anderem den Grundstein für den breiten Zuspruch für die demokratischen Parteien bei den ersten freien Wahlen in der DDR und der ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl nach der Wiedervereinigung im Jahr 1990. Die herausragende Rolle der Regierung Helmut Kohls im Prozess der Deutschen Wiedervereinigung war, dass sie ein Klima des internationalen Vertrauens schuf. Dies stellte erfolgreich die Weichen für die Überwindung der Deutschen Teilung. Auch im Hinblick auf die koreanische Halbinsel werde es von entscheidender Bedeutung sein, mehr Begegnungen und Kontakte zwischen den Menschen in Nord- und Südkorea zu ermöglichen und die Sechs-Parteien Gespräche erfolgreich fortzuführen, so Finanzstaatssekretär Koschyk. Das Drängen auf Fortschritte in der nordkoreanischen Atomfrage, das Einbinden Nordkoreas in einen ständigen Dialog im Rahmen der Sechs-Parteien Gespräche und das Verknüpfen von wirtschaftlichen Hilfen mit mehr zwischenmenschlichen Begegnungen seien für eine friedliche Annährung von entscheidender Bedeutung. Die Industrieregion Kaeseong, in der Nordkorea an Standards der Weltwirtschaft herangeführt wird, weise für eine wirtschaftliche Annäherung in die richtige Richtung, so Finanzstaatssekretär Koschyk.

Neben Fragen zur Deutschen Wiedervereinigung zeigten sich die Delegationsteilnehmer auch interessiert an der Rolle Deutschlands im Hinblick auf eine Stabilisierung des Euros. Finanzstaatssekretär Koschyk betonte, dass die Mehrheit der deutschen Exporte in die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union gehe und für Deutschland daher ein stabiler Euro von existentieller Bedeutung sei. Koschyk zeigte sich überzeugt, dass der Euro-Rettungsschirm Wirkung zeigen wird. Die finanziellen Hilfen an Irland und Griechenland seien an harte politische Bedingungen geknüpft. Entscheidend ist hierbei die Einbindung des Internationalen Währungsfonds in die Voraussetzung der finanziellen Hilfen. Auch während der Wirtschaftskrise in Asien war der Internationalen Währungsfonds stark eingebunden. Damals wurde die Grundlage geschaffen für die wirtschaftliche Wiedererstarkung der Republik Korea. Die Erfahrungen Koreas bei der Überwindung der Wirtschaftskrise in Asien, können auch dazu beitragen, die heutige Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise in Griechenland oder Irland gezielt anzugehen, so Finanzstaatssekretär Koschyk. Griechenland, Irland und Portugal könnten von der Erfahrung Südkoreas in der Asienkrise profitieren.

Zum Abschluss dankte die Delegation aus der Republik Korea Finanzstaatssekretär Koschyk für sein Engagement für die deutsch-koreanischen Beziehungen sowie eine innerkoreanische Annäherung. Der Vorsitzende des Ausschusses für Außenpolitik und Wiedervereinigung der koreanischen Nationalversammlung, Kyun Pil Mam, bezeichnete Koschyk als „großen Freund Koreas“!

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