Bundesbeauftragter Koschyk gemeinsam mit dem Schriftsteller Galsan Tschinag
Während seines Aufenthaltes in Ulan Bator hat der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, den Schriftsteller Galsan Tschinag getroffen. Der überwiegend in deutscher Sprache publizierende Literat wurde 1944 als jüngster Sohn einer Nomadenfamilie in der Westmongolei geboren. Er ist heute Stammesoberhaupt der turksprachigen Tuwa, einer ethnischen Minderheit in der Mongolei. Sein tuwinischer Name lautet Schynykbai-oglu Dshurukuwaa. In den 60er Jahren studierte er aufgrund der engen Beziehungen der damaligen Volksrepublik Mongolei zur DDR in Leipzig Germanistik. Er hat in deutscher Sprache ein umfassendes Werk an Erzählungen, Gedichte und Romanen vorgelegt. Seit 1991 lebt er wieder in der Mongolei, auch bei seinem Tuwa-Volk im Altaigebirge im Nordwesten der Mongolei. In seinem literarischen Werk hat Galsan Tschinag ein eindrucksvolles Bild von Geschichte, Kultur und Lebensart seiner Heimat gezeichnet. Von seiner Tante, einer Tuwa-Schamanin, übernahm er diese Funktion und ist bei seinem Tuwa-Volk als heilender Schamane aktiv. Galsan Tschinag versteht sich als Mittler zwischen den Kulturen und ist immer wieder in Deutschland auf Lesereisen unterwegs. Als Repräsentant der Tuwa informierte er Koschyk über die Lebenssituation dieser Minderheit in der Mongolei, wobei er kritische Anmerkungen über die praktische Minderheitenpolitik nicht aussparte.
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