Das älteste Symbol weihnachtlichen Brauchtums ist die Krippe, die bildhaft das Geheimnis der Menschwerdung Gottes darstellt.
Franz von Assisi soll der Legende zufolge bereits im Jahr 1223 in Greccio, 90 km nördlich von Rom, das Weihnachtsevangelium erstmals in Form einer lebenden Krippe mit Ochs und Esel dargestellt haben.
Die 1562 von Jesuiten in Prag aufgestellte Weihnachtsdarstellung gilt heute allgemein als erste Nennung einer Krippe im heutigen Sinn. Ab dieser Zeit hat sich das Aufstellen von Krippen in Kirchen und später dann auch in Privathäusern eingebürgert.
Dieser Tradition hat sich der weithin bekannte Krippenbauverein in Bamberg verpflichtet, durch dessen Aktivitäten zahlreiche Hobby-Bastler zum Bau einer eigenen Weihnachtskrippe angeregt wurden und werden.
So auch der langjährige Kreisjugendpfleger des Landkreises Bayreuth, Hans Kugler aus Eckersdorf, der im Jahr 1974 mit der Anfertigung seiner ersten Krippe in Eigenregie begann. Einmal davon inspiriert, folgten der ersten Krippe noch neun weitere, bis Hans Kugler Ende der neunziger Jahre schweren Herzens entschied, den Krippenbau einzustellen. Die Begründung ist einfach: akuter Platzmangel bei der Lagerung der kleinen Kunstwerke.
Der Bayreuther Bundestagsabgeordnete, Finanzstaatssekretär Hartmut Koschyk, hat sich mit seiner Frau Gudrun spontan entschlossen, die 10 Großkrippen von Hans Kugler in einer Ausstellung am 1. Adventssonntag in der Eingangshalle von Schloss Goldkronach einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. So sind unter anderem fränkische Fachwerkkrippen, eine alpenländische Krippe, eine Naturkrippe aus einer Baumwurzel mit Figuren aus bunter Schafwolle, eine Höhlenkrippe und verschiedene andere Modelle zu besichtigen.
Das Beachtlichste an den unterschiedlichen Krippen ist, dass Hans Kugler in liebevoller Kleinarbeit alle Utensilien aus den verschiedensten natürlichen Materialien wie z. B. Holz, Stein, Moos u. ä. selbst hergestellt hat, um „Leben in die Motive reinzubringen“ – wie er sagt.
Wer der Alltagshektik in der Vorweihnachtszeit entfliehen möchte, der ist herzlich eingeladen, am 1. Adventssonntag, 27. November ab 11 Uhr in die Krippenwelt von Hans Kugler auf Schloss Goldkronach einzutauchen und bei Glühwein und Plätzchen ein paar besinnliche Stunden zu verbringen.
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