Unter dem Titel „Mehr als  Gold“ fand die inzwischen traditionelle „Sommerlounge Fichtelgebirge“ in diesem Jahr erstmals in Goldkronach statt. Im Zentrum des Veranstaltungsreigens stand vornehmlich der Universalgelehrte Alexander von Humboldt, der in seinen „fränkischen Jahren“ von 1792 bis 1797 auch in Goldkronach tätig war und die dortigen Goldbergwerke modernisierte.

Von daher beteiligte sich auch das Alexander von Humboldt – Kulturforum im Schloss Goldkronach intensiv an dem Veranstaltungsmarathon in der Goldbergbau-Stadt.

Den Auftakt bildete die Zollkapelle Nürnberg, die bereits mehrfach bei Veranstaltungen des Humboldt-Kulturforums im Schloss Goldkronach zu Gast war und auch bei ihrem diesjährigen Auftritt mit schwungvollen Melodien begeisterte.

Das vom Humboldt-Kulturforum in Auftrag gegebene Theaterstück „Alexander von Humboldt trifft Jean Paul“ von Frank Piontek kam bei der Sommerlounge Fichtelgebirge in der Evang.-Luth. Stadtkirche Goldkronach zweimal zur Aufführung, was einer Förderung durch die Stiftung der Sparkasse Bayreuth, dem Landkreis Bayreuth und dem Humboldt-Kulturforum zu verdanken war.

Die Aufführung des beliebten Stückes  als Wandertheater im ursprünglichen Sinn wäre im Rahmen der Sommerlounge in Goldkronach räumlich nicht möglich gewesen. Daher hatte sich Regisseurin Marieluise Müller etwas Pfiffiges einfallen lassen: sie schrieb das Stück kurzfristig um und ließ die vier Akteure quasi ohne Bühnenbild an nur einem Spielort agieren, denn – ein Geistergespräch kann ja eigentlich überall stattfinden, so auch in einer Kirche.

Zahlreiche Sommerlounge-Besucher hatten den Weg in die Stadtkirche gefunden und ließen sich eine gute halbe Stunde bestens unterhalten, kam das Stück doch recht amüsant und hintergründig daher. Die drei Schauspieler – Wolfram Ster als Alexander von Humboldt, Gordian Beck als Jean Paul sowie Carolin Dix als Engel (sie war eigens aus Innsbruck angereist) – wurden musikalisch unterstützt von Sibylle Friz und nahmen die Zuschauer mit in tiefgründige Gespräche über, ja, man kann es ruhig so sagen, Gott und die Welt. Das erste Stück von den dreien, die Frank Piontek geschrieben hat (es kamen noch „Humboldts letzte Reise“ sowie „In neuen Welten“ hinzu), ist schon an den unterschiedlichsten Orten aufgeführt worden: z. B. im ganzen Ort Goldkronach (Kirche/Wirtshaus/Schlossgarten/Goldbergbaumuseum), im Botanischen Garten, in den Kolonnaden Bad Berneck und in der Bayerischen Vertretung in Berlin und überall war es schön, weil die Schauspieler sich den Gegebenheiten perfekt anpassten und Dank Marieluise Müller stets die Dialoge mit feinem Gespür angepasst hatte.

Die Zuschauer dankten dem Ensemble für dessen großartigen Auftritt mit langem Applaus und wurden aus der schönen und vor allem trockenen Kirche wieder in die feucht-kühle Außenwelt entlassen.

Die filmische Dokumentation hatte in bewährter und professioneller Manier Philipp Kolodziej übernommen, die vom Regionalmanagement Bayreuth Stadt und Land gefördert wird.

Ein weiterer kultureller Höhepunkt, der vom Humboldt-Kulturforum bei der Sommerlounge Fichtelgebirge angeboten wurde, war ein Konzert des Musiker-Duos „nobutthefrog“ des Goldkronachers René Huber und seiner Partnerin Ann-Kathrin Slavik, verstärkt durch „ihre Band“ mit Hannes Stegmeier (E-Gitarre), Christian Sachs (E-Bass) und Paul Ettl (Schlagzeug).

Aufgrund des vor dem Konzert einsetzenden Regens musste dieses vom Barockgarten von Schloss Goldkronach in den historischen Gewölbekeller mit der geologischen Besonderheit der „Fränkischen Linie“ verlegt werden. Dieser Konzertraum wurde vom Publikum jedoch begeistert angenommen und es entstand durch die musikalische Bestleistung der Formation eine „zauberhafte“ Stimmung.

Im Gewölbesaal von Schloss Goldkronach war die Wanderausstellung des Humboldt-Kulturforums über das Wirken Alexander von Humboldts in Franken zu besichtigen, wobei Michael Kaczmarski als „Humboldt-Experte“ für Fragen der Ausstellungsbesucher zur Verfügung stand. Auch wurden dort vielfältige Informationsbroschüren und Bücher angeboten. Schließlich konnte die „Fränkische Linie“ im Gewölbekeller von Schloss Goldkronach anlässlich der Sommerlounge Fichtelgebirge besichtigt werden.

Im Barockgarten des Schlosses hatte der Bio-Imker Toni Herzing aus Büchenbach mit Mitgliedern des von ihm geführten Imkervereins Creußen einen Informationsstand zum Thema „Bienen“ aufgebaut, bei dem auch köstlicher Bio-Honig dargeboten wurde.

Als kulinarisches Angebot gab es bei der Sommerlounge Fichtelgebirge den „Humboldt-Trunk“ der Brauerei Hütten aus Warmensteinach, die „Humboldt-Laabla“  des Goldkronacher „Strossenbeck“ , die „Humboldt-Seufzer“ der Bayreuther Metzgerei Parzen sowie den „Geist Humboldts“ der Brennerei Rabenstein  . Die Fischzucht „Fränkische Schweiz“ von Karl-Heinz Herzing aus Büchenbach bot frisch geräucherte Forellen und Saiblinge an.

Von Seiten des Humboldt-Kulturforums hatte ein ehrenamtliches Team das umfangreiche Programm anlässlich der Sommerlounge Fichtelgebirge vorbereitet und durchgeführt: Dagmar Bauer, Christian Pawelzik, Monika Lehneis, Wolfgang Schmitt, Toni Herzing sowie das Ehepaar Gudrun und Hartmut Koschyk.