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„Mahnwache für Menschenrechte in Nordkorea“ der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) vor der nordkoreanischen Botschaft
28. September 2016
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Vor der nordkoreanischen Botschaft in Berlin demonstrieren heute Engagierte der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte für Menschenrechte. Im Rahmen des Protests sollen Unterschriften für Menschenrechte übergeben werden.

Nachfolgende Worte des Vorsitzenden der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe, Hartmut Koschyk MdB, wurden im Rahmen der Protestaktion der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte verlesen:

Die Menschenrechtslage in Nordkorea bleibt unverändert besorgniserregend, umso mehr, da nach den verhängten UN-Resolutionen Nordkorea jeglichen Menschenrechtsdialog abgebrochen hat. Als Vorsitzender der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages, Ko-Vorsitzender des Deutsch-Koreanischen Forums und Ko-Vorsitzender des deutsch-koreanischen Beratergremiums zu außenpolitischen Aspekten der Wiedervereinigung danke ich daher der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, dass diese die heutige „Mahnwache für Menschenrechte in Nordkorea“ organisiert haben.

Alljährlich veröffentlicht das Christliche Hilfswerk Open Doors einen „Weltverfolgungsindex“. Der veröffentlichte Weltverfolgungsindex ist eine Rangliste von 50 Ländern, die anzeigt, wo Christen wegen ihres Glaubens am stärksten verfolgt und diskriminiert werden. Damit wird das Ausmaß von Verfolgung und Unterdrückung von Christen in aller Welt erfasst und dokumentiert. Erstellt wird der Index von einer internationalen Expertengruppe in Zusammenarbeit mit den Christen der betroffenen Länder. Mit diesem Index macht Open Doors Kirchen, Gesellschaft, Medien und Politik die Situation der verfolgten Kirche bewusst.

Nordkorea belegt auch in diesem Jahr Platz eins in der Rangliste. Demnach führt das kommunistische Land zum vierzehnten Mal in Folge die Liste der 50 Staaten an, in denen Christen wegen ihres Glaubens verfolgt werden. 70.000 Christen sind in Nordkorea in Lagern interniert, wie aus dem vom christlichen Hilfswerk Open Doors veröffentlichten „Weltverfolgungsindex 2016″ hervorgeht.

Im Jahr 2001 wurden auf Bitten der Republik Korea zur Unterstützung der „Sonnenscheinpolitik“ des damaligen Präsidenten der Republik Korea und späteren Friedensnobelpreisträgers, Kim Dae-jung, offizielle Beziehungen zwischen Deutschland und der Demokratischen Volksrepublik Korea aufgenommen. Nach der dabei getroffenen Vereinbarung sollen die diplomatischen Beziehungen zur Sicherung der Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen, zu Fortschritten im innerkoreanischen Dialog sowie zur Verbesserung der Menschenrechtslage in Nordkorea beitragen. So haben sich die Regierung der Bundesrepublik Deutschland und die Regierung der Demokratischen Volksrepublik Korea anlässlich des Notenwechsels vom 1. März 2001 zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Staaten in Artikel 6 darauf verständigt: „Beide Seiten wollen einen Dialog über die Menschenrechtsfrage führen“. Besagter Notenwechsel ist Grundlage für alle Gespräche der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe, der ich als Vorsitzender vorstehe, und des Ausschusses für Menschenrechte des Deutschen Bundestages mit der nordkoreanischen Seite.

Nordkorea, muss bei allen politischen Gesprächen weiterhin klar und deutlich vor Augen geführt werden, dass der Ausbau von bilateralen Beziehungen un-trennbar mit der Wahrung der Menschenrechte und dem Recht auf freie Religionsausübung verbunden ist. Als Vorsitzender der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe und deutscher Ko-Vorsitzender des bilateralen Deutsch-Koreanischen Forums habe ich bei meinen zahlreichen Reisen nach Nordkorea diesen Zusammenhang meinen nordkoreanischen Gesprächspartner stets verdeutlicht. Auch habe ich bei meinen Besuchen in Pjöngjang die unter strikter staatlicher Kontrolle stehenden christlichen Gemeinden (zwei evangelische Gemeinden und eine katholische Gemeinde) besucht. Zuletzt wurde bei meinem Besuch mit einer Delegation der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages in Pjöngjang im Oktober vergangenen Jahres die katholische Jangchung-Kirche und die evangelische Pogsu-Kirche besucht.

Es ist von größter Bedeutung, dass die Missachtung der Religionsfreiheit und der Menschenrechte in Nordkorea im Blickfeld der öffentlichen Wahrnehmung bleibt. Hierzu tragen nachhaltig auch die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und unzählige weitere Nichtregierungsorganisationen, bei denen sich Privatpersonen engagieren können, weltweit bei. All diesen engagierten Bürgerinnen und Bürgern gilt mein größter Dank und meine höchste Anerkennung! 

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