Der Ehrenpräsident der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft, Finanzstaatssekretär Koschyk, gemeinsam mit der Mirok-Li-Preisträgerin Professorin Dr. Eun-Jeung Lee
Die Berliner Professorin Dr. Eun-Jeung Lee erhält heute von der fast 50 Jahre alten Deutsch-Koreanischen Gesellschaft den Mirok Li Preis. Der Preis ist Persönlichkeiten gewidmet, die sich um die deutsch-koreanischen Beziehungen in Politik, Kultur und Wissenschaft besonders verdient machen. Er wird jährlich abwechselnd in Deutschland und in Korea verliehen.
Frau Prof. Lee nimmt die Auszeichnung im Deutsch-Koreanischen Jubiläumsjahr entgegen: 130 Jahre sind seit Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern vergangen und 50 Jahre seit Abschluss der ersten Vereinbarung über die Anwerbung koreanischer Bergleute in die Bundesrepublik Deutschland. Professorin Lee hat an der Freien Universität Berlin einen stärker sozialwissenschaftlich ausgerichteten Lehrstuhl „Koreastudien“ geschaffen mit über 20 Mitarbeitern, über 200 Studenten und einer größeren Gruppe von Postgraduierten. In einer Reihe von Schriften hat sich Professorin Lee auch mit der unerwarteten Nachwirkung von Konfuzius im Zeitalter der deutschen Aufklärung auseinander gesetzt, zum Beispiel auf Christian Wolff, Gottfried Wilhelm Leibniz und Immanuel Kant. Außerdem publiziert Prof. Lee regelmäßig zu Themen der deutschen und koreanischen Innenpolitik. So schrieb sie: „Wenn Bürger nicht nur Wähler sein wollen“ oder „Kampf um die Vergangenheit in Südkorea: alte und neue politische Eliten im Konflikt“ oder über Präsidentin Park Geun-Hye: „Vaters Tochter und Mutters Tochter“.
Die Laudatio für Prof. Lee hält der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen und Ehrenpräsident der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft, Hartmut Koschyk. Der Hausherr, Bezirksbürgermeister Norbert Knopp von Steglitz-Zehlendorf, ist ebenfalls anwesend.
Mirok Li
Mirok Li, der Namensgeber des Preises, war koreanischer Schriftsteller. 1899 im Nordwesten Koreas geboren, floh er 1920 als Aktivist der Unabhängigkeit Koreas vor den Japanern über Schanghai ins Exil nach Deutschland. Dort studierte er Medizin und
Biologie und wurde mit Erzählungen und später einem Roman bekannt, den er in deutscher Sprache verfasste: „Der Yalu fließt“. Er war Lektor für koreanische Sprache, chinesische und japanische Literatur und Geschichte im Ostasiatischen Institut an der Universität München und starb dort 1950. Er ist in Gräfelfing bei München begraben.
Die Laudatio von Finanzstaatssekretär Koschyk finden Sie hier.
Weitere Informationen zur Deutsch-Koreanischen Gesellschaft erhalten Sie hier.
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