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Oberfränkische Wirtschaft: 2012 wird ein Jahr zum Durchschnaufen / IHK-Präsident Wagner fordert mehr Freiräume für den Mittelstand
9. Januar 2012
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Das neue Jahr begann mit einem Rückblick: „2011 war ein gutes Jahr“, sagte der Präsident der Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Wolfgang Wagner am Abend beim Neujahrsempfang in Bayreuth. Prominenter Gast war dabei Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich.
Der Minister zeigte sich als leidenschaftlicher Fürsprecher der mittelständischen Wirtschaft und appellierte an die Unternehmer, sich dem Wandel zu öffnen und jeden Tag neu um Erfolg zu kämpfen. Oberfranken biete dazu aufgrund seiner Struktur und seiner geographischen Lage die besten Voraussetzungen. In Sachen Energiepolitik warb Friedrich für den Einstieg in die regenerativen Energien aber auch in die Entwicklung und Realisierung neuer Speichertechniken sowie in den Ausbau der Transportnetze. „Man gewinnt nicht Zukunft, indem man irgendwo aussteigt, man muss auch einsteigen“, sagte er.

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Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels rief der Innenminister dazu auf, „vieles neu zu denken und auf den Prüfstand zu stellen“. Schließlich würden sich viele Aspekte des Lebens, auch in der Arbeitswelt und im Bereich der Bildung und Ausbildung gravierend ändern. Genauso wichtig wie früher Strom und Straßen sei heute ein Breitbandanschluss, denn das schnelle Internet werde gerade im ländlichen Raum künftig über Lebensqualität entscheiden.

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Seinen positiven Rückblick auf 2011 begründete IHK-Präsident Wagner mit dem aus wirtschaftlicher Sicht günstigen Verlauf des Jahres. Die oberfränkische Wirtschaft sei mit niedrigen Kosten aus dem Vorjahr gestartet, das Geschäft habe während des Jahres angezogen, im ersten Halbjahr sogar rasant. Die Beschäftigungsquote sei so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr gewesen, in der Ausbildung sei Deutschland Weltmeister, was auch in Oberfranken zum Tragen komme. Natürlich habe es im Regierungsbezirk auch Unternehmen gegeben, denen es schlecht ging und die sogar Insolvenz anmelden mussten. Es seien aber wenige gewesen, die davon betroffen waren.

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Für 2012 erwartete der IHK-Präsident kein Jahr mit hohem Wachstum, aber auch keines mit Rezession: „Also ein Jahr zum Durchschnaufen auf gutem Niveau.“ Die Beschäftigung werde hoch bleiben, auch in Oberfranken, prognostizierte Wagner.

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Wenn Deutschland in den zurückliegenden zwölf Monaten die Wachstumslokomotive in Europa war, dann liege dies vor allem an seiner Wirtschaftsstruktur mit einem faktisch viel zu wenig geschätztem Mittelstand, von dem auch die oberfränkische Wirtschaft geprägt sei. Mittelstand definiere sich dabei nicht unbedingt nach Zahlen, sondern mehr nach der Unternehmensphilosophie. „Es sind die Unternehmen, bei denen Risiko und Haftung, Chance und Verlust nebeneinander liegen. Es sind die, bei denen man weiß, wer dafür einzustehen hat, wenn es schief geht.“

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Wagner bezeichnete Oberfranken als klassische Mittelstandsregion. Hier lebten viele „dieser seltsamen, extrem heterogenen Spezies Unternehmer“. Sie packten die Zukunft an, nährten das Gemeinwesen und finanzierten sowohl Sozialstaat als auch Beamtenapparat mit. Dennoch sei der Einfluss des Mittelstandes auf die Politik leider nur marginal. Lobbying, geschicktes Beeinflussen entspreche auch nicht dem Naturell eines typischen Mittelständlers. Gerade deshalb sei das gesamte Gemeinwesen gut beraten, diesen Stand zu schützen und nicht über Gebühr zu belasten. „Gebt uns Freiraum, lasst uns machen!“

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Für die IHK stehe 2012 die Kammerwahl an. 243 Sitze in den acht regionalen Industrie- und Handelsgremien sind dabei zu vergeben, für die sich 375 Kandidaten bewerben. IHK-Präsident Wagner selbst wird ebenfalls nur noch bis Ende März im Amt sein, dann steht die Wahl seines Nachfolgers an.

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