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Opernreformator aus der Oberpfalz / Sonderpostwertzeichen zum 300. Geburtstag von Christoph Willibald Gluck vorgestellt
3. Juli 2014
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An seinem Denkmal unweit des Geburtshauses in Erasbach bei Berching ist am Mittwoch die Sonderbriefmarke zum 300. Geburtstag des Komponisten Christoph Willibald Gluck vorgestellt worden. Der Gluck-Freundeskreis und die Stadt Berching, zu der Erasbach gehört, feierten den runden Geburtstag mit einem kleinem Bürgerfest und einem Festkonzert in der Kirche Maria Heimsuchung.

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Staatssekretär a. D. Hartmut Koschk MdB überreichte sogenannte Ersttagsalben der „Gluck-Briefmarke“ an: Alois Karl MdB (links), Prof. Dr. Gerhard Croll (2. v. l.), Bürgermeister Ludwig Eisenreich (rechts), Hans-Peter Schmidt (Aufsichtsratsvorsitzender der Nürnberger Versicherungsgruppe / 2. v. r.) und Landrat Willibald Gailler (3. v. r.).


Im Ortsteil Erasbach wurde Christoph Willibald Gluck 1714 geboren und im benachbarten Weidenwang getauft. So jedenfalls ist es Stand der Dinge, noch vor wenigen Jahrzehnten ging die Musikwelt von Weidenwang als Geburtsort aus. Ein „Berchinger“ ist Christoph Willibald Gluck erst seit 1972 mit der Gemeindereform geworden. Doch nach den Worten des Musikwissenschaftlers und renommierten Gluck-Experten Gerhard Croll aus Salzburg, ist es gar nicht entscheidend, wo er geborgen wurde. Wichtig sei es vielmehr, dass Gluck Teil unserer Heimat und Teil der Metropolregion Nürnberg ist.

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Heute werde in allen Ortsteilen an den großen Sohn der Gemeinde gedacht, sagte der Bundesbeauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, der Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk aus Bayreuth. So hätten beide Orte ihr Denkmal: Erasbach eine Steinstele und Weidenwang eine gegossene Büste des Komponisten auf einem Steinsockel. Wer mehr über Christoph Willibald Gluck erfahren möchte, sei es seine Geburt, die Herkunft der Familie aber auch den weiteren Lebensweg und seine Bedeutung als Komponist von europäischem Rang, der könne dies auf einem eigens angelegten Rundwanderweg, der mit zehn Informationstafeln ausgestattet ist, selbst erwandern.

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Christoph Willibald Gluck gehöre zu den Persönlichkeiten, die durch ihr Schaffen oder ihre Wirkung auf die Menschen die geschichtliche und gesellschaftliche Entwicklung weit über die Grenzen unseres Landes hinaus nachhaltig beeinflusst haben, sagte Koschyk. Er würdigte den Komponisten als einen der bedeutendsten Söhne der Oberpfalz und Bayerns. Gluck zähle zu den herausragende Persönlichkeiten in der europäischen Musikgeschichte und sei als „der große Opernreformator des 18. Jahrhunderts” weltweit anerkannt. Gluck habe Bühnenwerke geschaffen, die von traditionellen Operntypen bis hin zur Erneuerung des französischen Musikdramas reichen und durch seinen individuellen Kompositionsstil geprägt sind.

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Prof. Dr. Gerhard Croll würdigte Christoph Willibald Gluck in seiner Festansprache.

„Unser Ziel ist es, Gluck modern und erlebbar zu machen“, sagte die Vorsitzende des „Freundeskreises Christoph Willibald Gluck e.V.“ Ursula Lindl. Wenn es schon zwei Geburtshäuser und zwei Denkmäler gebe, dann gebe es aber auch einen Weg, der die beiden Orte Erasbach und Weidenwang miteinander verbindet, so der Berchinger Bürgermeister Ludwig Eisenreich. Die Sonderbriefmarke schlage ein neues Kapitel auf, um Christoph Willibald Gluck noch bekannter zu machen, so der Landrat von Neumarkt in der Oberpfalz Willibald Gailler.

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Musikalisch umrahmt wurde der Festakt durch Musiken von Christoph Willibald Gluck, die von einem Kammerorchester unter der Leitung von Werner Brunner dargeboten wurden.

Hans Peter Schmidt, Aufsichtsratsvorsitzender der Nürnberger Versicherungsgruppe, nannte Gluck das musikalische Gesicht der Metropolregion Nürnberg. Nordbayern sei eine Kulturregion ersten Ranges, die noch viel stärker als bisher mit ihren Pfunden wuchern sollte. Neben Persönlichkeiten wie Albrecht Dürer Jean Paul oder Alexander von Humboldt sei Gluck gehöre Christoph Willibald Gluck unbedingt zu den kulturellen Aushängeschildern.

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Herausgeber der Sondermarke ist wie bei allen deutschen Briefmarken das Bundesfinanzministerium. Verkauft werden die Marken in Lizenz von der Deutschen Post. Die Sondermarke zeigt das Wort Oper in den Gläsern einer zeitgenössischen Opernbrille, Darunter ist ein Scherenschnittprofil von Christoph Willibald Gluck angebracht. Der Entwurf stammt von dem Grafiker Matthias Beyrow aus Berlin. Die neue Briefmarke mit dem Wert von 90 Cent, was dem Porto eines Kompaktbriefs bis 50 Gramm entspricht ist ab sofort in den Verkaufsstellen der Deutschen Post erhältlich. Die Auflage beträgt 4,8 Millionen.

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Eine Vergrößerung der Marke überreichte Koschyk an Bürgermeister Ludwig Eisenreich, wertvolle Ersttagsalben erhielten unter anderem der örtliche Bundestagsabgeordnete Alois Karl, Bürgermeister Eisenreich, Landrat Willibald Gailler, der bedeutende Gluck-Forscher Gerhard Croll aus Salzburg, der Aufsichtsratsvorsitzende der Nürnberger Versicherung Hans-Peter Schmidt sowie die Vorsitzende des Freundeskreises Ursula Lindl.

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Übergabe eines Ersttagsalbums an Bürgermeister Ludwig Eisenreich.

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Übergabe eines Ersttagsalbums an Landrat Willibald Gailler.

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Übergabe eines Ersttagsalbums an Alois Karl MdB.

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Übergabe eines Ersttagsalbums an Hans-Peter Schmidt (Aufsichtsratsvorsitzender der Nürnberger Versicherungsgruppe und großer Förderer des Gluck-Freundeskreises).

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Übergabe weiterer Ersttagsalben an Mitglieder des Freundeskreises Gluck sowie Vertreter der Stadt Berching.

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Die Stadt Berching braute eigens für das Gluck-Jahr 2014 ein Gluck-Bier, welches im Anschluss an den Festakt verkostet wurde.

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Es herrscht immer noch ein Diskurs darüber, wo Christoph Willibald Gluck geboren wurde. Aus diesem Grund findet man in Erasbach (oben) und in Weidenwand (unten) Denkmäler, die an den berühmten Sohn der Ortschaft erinnern.

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